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Alt 11.03.2023, 23:26   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Elektro-Autos - Die neuen Dreckschleudern

Diese Doku sollte sich jeder, der sich für ein Elektro-Auto interessiert, vor dem Kauf anschauen. Pro Autobatterie 50 Tonnen Abfälle aus der Nickelgewinnung, die in der Umwelt landen? Man mag kaum glauben, dass uns das als der Weg zur Rettung des Planeten untergejubelt wird. Und das ist nur einer der Stoffe, die für Batterien gebraucht werden.

https://www.youtube.com/watch?v=ylVisIbqDc4&t=2315s
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Alt 13.03.2023, 01:09   #2
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Wer einen Verbrenner hat, sollte ihn auch weiterhin fahren. Nicht aus Trotz, sondern der Umwelt zuliebe. Nachhaltigkeit bedeutet unter anderem, Dinge möglichst lange zu nutzen, auch in der Hoffnung, dass E-Autos in einigen Jahren umweltschonender produziert werden...
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Alt 13.03.2023, 10:21   #3
Friedrich
 
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Hallo Ilka-Maria,

wenn man wirklich etwas für die Umwelt tun wollte, müßte man die Produktion von Automobilen überhaupt verbieten. Die Automobilbranche erinnert mich an das Grimmsche Märchen vom süßen Brei. Ein Topf, der Brei kocht, ohne daß man ihn abstellen kann, produziert letztlich so viel, daß alles damit bedeckt bzw. zugemüllt ist.

Ich sage das, ohne bereit zu sein, mein eigenes Auto morgen aus idealistischen Gründen zu verschrotten. (Würde auch nur wieder zu mehr Müll beitragen). Ich gebe Dir aber recht: E-Autos sind keine Lösung des Problems, sondern nur eine Variante desselben. Und noch nicht einmal die bessere.

Lieber Gruß

Friedrich
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Alt 13.03.2023, 10:38   #4
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Hallo Ilka-Maria,

wenn man wirklich etwas für die Umwelt tun wollte, müßte man die Produktion von Automobilen überhaupt verbieten. Die Automobilbranche erinnert mich an das Grimmsche Märchen vom süßen Brei. Ein Topf, der Brei kocht, ohne daß man ihn abstellen kann, produziert letztlich so viel, daß alles damit bedeckt bzw. zugemüllt ist.
Meine Lösung: Eine mittlerweile 34 Jahre alte Kiste (Erbstück) mit Verbrennermotor, unverwüstlich (das legendäre Mercedes-Modell W124, also das klassische und strapazierfähige Taxi-Modell), und ein Tiefgaragenplatz, wo es der wenigen Gelegenheiten harrt, einmal gefahren zu werden, z.B. wenn ich ich meine Mutter im Heim besuchen muss, das 40 km von meinem Wohnort entfernt und mit dem RMV schlecht zu erreichen ist. Für Benzin brauche ich das wenigste Geld, denn ich mache, was geht, zu Fuß.

Ich kenne Leute, die sich alle zwei Jahre ein neues Auto kaufen, inzwischen möglichst so einen drei Tonnen schweren SUV. Wieso werden diese Monster hergestellt? Bei solchen Widersprüchen brauche ich keine Klimapolitik und auch keine Idealisten, die krötenschluckende, höchst anpassungsfähige Grüne wählen. Die Politik versucht, die Bevölkerung für dumm zu verkaufen, denn jeder weiß, dass der Staat auf die Autoindustrie angewiesen und sogar mit ihr verbandelt ist - siehe Niedersachsen.

Jeder weiß auch, dass die Infrastruktur der öffentlichen Verkehrsmittel massiv abgebaut wurde - ein großer Fehler. Umgekehrt hätte es sein müssen. Die Empfehlung, mit Bus und Bahn zu fahren ist ein Witz, wenn nicht genügend davon da ist, Umstiegswillige aufzunehmen. Wer will denn Hintern an Hintern und Busen an Busen in einem überfüllten Bus stehen? Ich bin deswegen schon, wenn die Bahn ausfiel, von Offenbach-Ost bis nach Hause zu Fuß gegangen - Gehweg eine Stunde, aber besser, zwischen schwitzenden Körpern eingeklemmt zu sein. Nachdem ich, wohlgemerkt, zunächst mit einem fehlgeleiteten Optimismus eine dreiviertel Stunde auf den Bus gewartet hatte, weil die Bahn-Bus-Anbindung schlecht getaktet ist, aber dann ein japanischer Pusher nötig gewesen wäre, mich reinzuquetschen. Das ist RM-Verkehrspolitik.
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Alt 13.03.2023, 12:45   #5
Friedrich
 
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Mein Saab 9-5 ist 10 Jahre jünger als Dein Mercedes (Bj 1999) und ich hoffe, ihn noch lange fahren zu können. Zur Tankstelle fahre ich alle fünf bis sechs Wochen, und da ich eine eigene Garage habe, nehme ich niemand hier im Wohnviertel einen Parkplatz weg.

Das Parken wird zu einem immer größeren Problem, je mehr Autos es gibt. Auf der Autobahn Richtung Mulhouse fährt man bei der usine Peugeot vorbei und man sieht fußballfeldgroße Parkplätze voll von unverkauften Neuwagen. Geht man bei Autohändlern vorbei, sieht man deren Höfe voller Autos, die auf Käufer warten. 2021 suchten wir in Sevilla verzweifelt einen Parkplatz. Alles restlos zugeparkt! Wir fanden eine öffentliche Tiefgarage mit dem Schild € 6.50 pro Nacht. Als wir das Auto zwei Tage später abholen wollten, zeigte uns der display des cajero automático einen Betrag von über 100 Euro an. Der Preis am Eingang galt nur für ortsansässige Dauerparker.

Jedes Auto, das heute neu hergestellt wird, ist - statistisch gesehen - in neun Jahren Schrott. Der häuft sich dann unendlich, und wir brauchen Schrottplätze mindestens so groß wie die Haldenplätze von Peugeot. Ich kann mir nicht vorstellen, daß alles restlos wiederverwertet werden kann. Die Automobilindustrie: Ein Grimmscher süßer Brei

Gruß

Friedrich
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Alt 13.03.2023, 14:04   #6
weiblich Ilka-Maria
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Nur die Autoindustrie? Was hältst du von den "Umweltaktivisten", die sich zum Treff verabreden, um zu demonstrieren und zu protestieren und mit ihren Autos zum "Gathering" anreisen, so dass im Rundfunk durchgegeben werden muss, möglichst nicht mit noch mehr Autos anzureisen, weil alle Parkplätze überfüllt seien?

Und was ist mit Louisa Neubauer, die Autofahrer und Flugreisende an den Pranger stellt, aber schon als Teenager per Flugzeug die halbe Welt bereist hat? Wenn man aus reichem Haus ist, kann man damit auf dem eigenen Internet-Portal protzen und der Scheinheiligkeit Vorschub leisten. War jedoch, nachdem es sich rumgesprochen hatte, bald erledigt: Die Reiseberichte sind klammheimlich verschwunden.

Schon mal mitgekriegt, dass bereits Joschka Fischer, der mit dem Fahrrad zum Dienst zu fahren schien, sich ein paar Kilometer von seinem Wohnort entfernt von seinem Chauffeur mit dem Auto auflesen ließ und den Drahtesel in den Kofferraum packte? In Frankfurt wusste man das, und noch einiges mehr, dort war Fischer bei keinem Kneipenwirt willkommen gewesen. Solche Veräppelung und Scheinheiligkeit funktioniert immer nur eine Weile, irgendwann kommt die Sache eben doch raus.

Von allen Problemen, die heute glasklar im Raum stehen, wären die meisten lösbar, wenn es nicht um kompliziert verzahnte Interessenkonflikte ginge. Vom Verstand her ist das leicht zu begreifen, aber die Vernunft spielt nicht mit. Es ist nämlich eine unbestrittene Tatsache, die vielleicht schon viele von uns Menschen in allen Lebensbereichen gemacht haben: Wer nachgibt und verzichtet, läuft Gefahr, dass ein anderer es ausnutzt und davon profitiert. Es ist wie beim Mühle-Spiel.
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Alt 20.03.2023, 07:42   #7
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Nachtrag anlässlich eines heutigen Beitrags im FAZ Newsletter:
Friedrich „Fritz“ Indra konstruierte als junger Ingenieur in den Siebzigerjahren für Alpina den ersten Serien-Ottomotor mit Turboaufladung. Sein weiterer Berufsweg führte ihn über Audi in die Vorentwicklung von Opel. Von 1997 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2005 trug er die Verantwortung für die Antriebs-Vorentwicklung von General Motors. Holger Appel und Johannes Winterhagen aus unserer Technik-und-Motor-Redaktion haben mit ihm ein beachtetes und stark diskutiertes Gespräch über die Zukunft von Elektroautos geführt. Für Sie als F+ Kunden ist das Interview ebenso lesenswert wie die Lesermeinungen dazu. Für die einen ist der Gesprächspartner zu alt, was man als Argument nicht gelten lassen sollte, für die anderen werden wahre Worte ausgesprochen. Und es gibt noch ganz viel dazwischen. Worum es geht?

Am Elektroauto lässt Friedrich Indra kein gutes Haar, es schütze das Klima nicht. Der 82 Jahre alte Motorenexperte setzt stattdessen auf weiterentwickelte Verbrenner und synthetische Kraftstoffe. Warum? „Der CO₂-Rucksack aus der Batterieherstellung ist riesig. Den haben wir elegant nach China ausgelagert. Dort kommt ein Großteil der Batterien her, sie werden mit dreckigem Kohlestrom produziert. Werden diese Batterien dann in ein europäisches Auto eingebaut, sagt die Regierung, das sei ein sauberer Antrieb. Außerdem braucht das Elektroauto natürlich Strom, dadurch steigt der Stromverbrauch. Es gibt sauberen Strom, aber der wird bereits komplett verbraucht.“
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Alt 20.03.2023, 12:05   #8
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... ist ein schwieriges Thema, über welches wir permanent belehrt werden. Ich denke, ein E-Auto produziert auf der Straße keine Abgase, toll. Was alles während der Produktion ausgestoßen wird, weiß ich beim Verbrenner auch nicht. Schlussendlich scheint die Umweltfreundlichkeit egal, Konsum ist Pflicht. Ich als Konsument kaufe das, was mir kostengünstig und effektiv erscheint. Wenn man mir erzählt, ich schütze damit die Umwelt, klingt es doch toll. Genau wie solche Sprüche: Kaufe drei und du sparst... hahaha
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Alt 20.03.2023, 13:13   #9
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Zitat:
Zitat von dunkler Traum Beitrag anzeigen
Genau wie solche Sprüche: Kaufe drei und du sparst... hahaha
Und oft stimmt das gar nicht. Aber sowie man den Marketing-Trick ansetzt und Käufer lockt, "bei drei Paar Socken ein Paar gratis", rechnen nur wenige Leute nach. Die glauben es blind und greifen zu.
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