Donquichotterie auf dem Eis

[Ilka-Maria]

Dort, wo sich das Bachbett biegt
und sein Lauf ein wenig fällt,
wächst, von Dauerfrost besiegt,
Eis zwangsläufig schräggestellt.

Enten, ihres Paddelns müd,
und entschlossen, zu pausieren,
finden sich reichlich bemüht,
auf das Eis zu arrivieren.

Auf den Füßen rutschen sie
von der schrägen Scholle runter,
doch mit größter Energie
kämpft man trotzig und putzmunter

weiter für den Ruhefleck,
schlägt dabei auch mancher Schnabel
hart aufs spiegelglatte Deck,
peinlich anstatt formidabel.

Und wir schauen hochgestimmt,
Hände auf dem Bauch vor Lachen,
als ein Erpel Anlauf nimmt,
den Triumph noch wahr zu machen,

und doch weiter nichts erreicht,
als sich gründlich zu blamieren,
dass es uns das Herz erweicht
und wir nicht mehr applaudieren.

Ist die Szenerie auch Spaß,
Slapstick komischster Natur:
Voll wird einmal jedes Maß
selbst der größten Frohnatur.

Still begeben wir uns heim,
mildes Grinsen auf den Lippen
wie ein Hauch von Honigseim:
Gleich gibt es Gebäck zum Stippen.

13.12.2022

[Heinz]

Liebe Ilka-Maria,
solche Erlebnisse mit Tieren zeigen, dass die Mutter Natur eine begnadete Humoristin sein kann. Und das versöhnt mit ihr, weil zu ihrem Repertoire auch traurig stimmende Erlebnisse gehören.
Ich kann mich jedesmal schlapp lachen, wenn ich die Katze meiner Tochter mit einer Laserpistole, bzw. mit dem roten Punkt an der Wand am Ende des unsichtbaren Strahls, zu unaufhörlichen Kapriolen reizen kann.
Dein Gedicht bringt mich zum verständnisvollen Grinsen und hat den späten Nachmittag verschönert.
Liebe Grüße,
Heinz

[Ilka-Maria]

Tatsächlich, lieber Heinz, geht das Gedicht auf eine wahre Beobachtung zurück.

LG
Ilka

[Heinz]

das glaube ich dir unbesehen und wünsche dir mehr von diesen Donquichotterien.
H.