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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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24.04.2010, 17:28 | #1 |
Yet untitled
Es hieß einmal:
Der Weg ist das Ziel. Doch was, wenn man erkennt, dass dieser Weg, sobald man ihn zu Ende geht, wacklig ist wie mancher Steg. Der, ganz gleich wie man ihn pflegt, säubert, mit Bedacht ihn hegt, am Ende noch zu Grunde geht. Da die Zeit herzlos auf ihn schlägt, die Planken unter sich begräbt. Und machen Mensch mit sich trägt. Und der Optimist tappt fort, zweifelt nicht an diesem Ort, wenngleich die Planken sind entzweit, sonst niemand diesen Weg mitgeht, niemand bei ihm in der Einsamkeit, hier, alleine nun er steht. Das Grauen packt ihn und er rennt, hinter ihm das Meer; es trennt ihn schon vom Ufer jetzt, und er streift, eilig weiter, als unter ihm der Boden bricht, verzweifelt nach dem Holz er greift, kein Mensch ihm hilft – hier nicht. |
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25.04.2010, 13:57 | #2 |
Wow, ich mag es total.
Sehr schön geschrieben, tolle und sinnvolle Reime. |
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25.04.2010, 14:23 | #3 |
Vielen lieben Dank Anna,
Solche Bekundungen motivieren, denke ich, jeden. Und mir im Speziellen, versüßen sie den Tag. Liebe Grüße, Harlekin |
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27.04.2010, 19:21 | #4 | |
Hallo, Harlekin.
Mir gefällt das Gedicht auch. Die Reime sind nicht nur schön gesetzt, sie wirken auch sehr durchdacht; darf man fragen, ob Du das Gedicht "einfach so herunter" geschrieben (das ist nicht böse gemeint; die meisten meiner Gedichte und Geschichten entstehen so) oder überarbeitet hast? Eine kleine Kritik möchte ich dennoch einbringen: Der Einstieg ist etwas holprig. Zitat:
Gruß, Exedo |
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27.04.2010, 20:52 | #5 |
Danke Exedo,
Ablenkung ist jetzt gerade genau das Richtige. Ich habe mir erst über die zu behandelnde Thematik Gedanken gemacht. Sodann habe ich, in Anlehnung an Ilkas Kommentar, dass ich probieren sollte, weniger Klischees zu verwenden, angefangen nach einer Lösung für das Problem der Wegmetapher zu suchen. Der Gedanke des weiten, bedrohlichen Meeres und des morschen Stegs hat mich dann schließlich gebannt. Als diese Frage geklärt war, ging's nahezu in einem Rutsch und schließlich noch einmal Korrekturlesen und die letzten Feinheiten abstimmen. Die beiden ersten Verse sind während der Überlegungsphase des Themas entstanden. Ich bin an Kafkas Kurzgeschichte "Gibs auf", hängen geblieben und musste unweigerlich an den Ausspruch "Der Weg ist das Ziel", denken. Ich fand ihn derart thematisch, dass ich ihn als idealen Einstieg empfand. Er bietet eine schnelle Findung in die Thematik für den Leser. Zugleich schätze ich das Nichtreimen der ersten beiden Verse als Auftakt - der Beginn, die Ruhe vor dem Sturm, wenn man so möchte. Liebe Grüße, Harlekin |
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27.04.2010, 21:03 | #6 | |
Ein wahres Wort.
Zitat:
Wobei ich da eine Sache etwas anders sehe. Gerade das Nicht-Reimen und das Unrhythmische dieser Einleitung ist es, die keine richtige "Ruhe vor dem Sturm" bieten, sondern eher - zumindest nach meinem Gefühle - ein etwas verstörenden Blick auf das Folgende bereiten. Insofern wären sie aus diesem Gesichtspunkt besser am Ende des Gedichtes platziert; doch gerade diese unharmonische ist ein Gefühl, dass sehr prägend ist, obwohl es nur durch diesen Beginn markiert wird (und wenigen kleineren Momenten, in denen die Metrik nicht ganz passt - was aber wahrscheinlich weniger Absicht sein dürfte ^^). Das Gedicht gefällt mir, auch wenn ich mich damit wiederhole. ;-) |
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