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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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16.10.2016, 22:17 | #1 |
Im Morgengrau’n
Im Morgengrau’n
Im Morgengrau’n am Meeresstrand Bei all dem angeschwemmten Tand, Da lagen sie und sind jetzt tot. Sie lachten noch im Morgenrot Und gingen immer Hand in Hand. Zwei Muscheln als ihr letztes Pfand Sind zugeweht vom Dünensand. Sie nahmen sich das alte Boot Im Morgengrau’n. Es fliegen zwischen Meer und Land Die Möwen, die dem Wind verwandt, So elegant und ohne Not, Ersehnt so wenig wie bedroht Und doch ins Nirgendwo verbannt Im Morgengrau’n. |
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20.10.2016, 07:44 | #2 |
Das ist viel zu schön, um unkommentiert unterzugehen.
Verzaubernde Stimmung, trotz der angedeuteten Tragödie in der ersten Strophe. |
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21.10.2016, 18:28 | #3 |
Lieber Lewin,
da steckt wieder so viel drin. Gefällt mir wieder richtig gut. Sehr gern gelesen! Liebe Grüße Gylon |
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21.10.2016, 18:34 | #4 |
Forumsleitung
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Ohne Silbermöwe wäre mir das Gedicht entgangen. Es vermittelt eine geheimnisvolle Atmosphäre mit eindrücklicher Stimmung.
LG Ilka |
22.10.2016, 18:59 | #5 |
R.I.P.
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Lieber Lewin,
wieder eine Perle der Lyrik! Ich hätte zwar Morgengrauen ausgeschrieben und den gräßlichen und überflüssigen Apostroph weggelassen, aber das ist zweitrangig. Es kommt auf die geheimnisvolle Stimmung an, die Du mit dem Gedicht vermittelst. Sehr gut verdichtet, diese Andeutungen. Kompliment und liebe Grüße von Thing |
22.10.2016, 20:54 | #6 |
Kann mich dem Lob nur anschließen!
Echt toll, schön... Ja, trotz der traurigen Stimmung... LG Sonnenwind Konsonant a Konsonant o hallen nach |
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24.10.2016, 21:43 | #7 |
Im Morgengrau'n
Hallo Silbermöwe,
danke, dass du das Morgengrauen vor der Auflösung bewahrt hast. Nun, lieber Gylon, so schlimm ist es eigentlich nicht. Dass es dir gefällt, freut mich natürlich! Liebe Ilka, Kunststück, wo ich ihr, der Silbermöwe, fast ein Denkmal gesetzt habe. Wenn mir das mit der Atmosphäre (danke, dass du es so siehst) gelungen ist, kann nicht alles verkehrt gewesen sein … Hallo Thing, eigentlich ist es ein Auftragswerk. Warum? In Kommentaren zu seinem Gedicht „Herbst-Tristesse“ schrieb Nöck an irgendeiner Stelle: "Bis zum Tag X ist hier im Morgengrauen ein lupenreines Rondeau einzustellen." Das habe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten versucht. Natürlich am Beispiel und mit dem Versmaß des vorher von mir zitierten „In Flanders Fields“. Lupenrein ist natürlich nicht das Morgengrau’n. Apostrophe sind mir auch ein Gräuel. Wahrscheinlich hätte sich Morgengrau deutlich besser getan. Und dass ich in Strophe eins (Zeile drei) bei dem Vorbild nicht mit einer Belanglosigkeit kommen kann, versteht sich von selbst und liefert eben fast auf geheimnisvolle Weise die Stimmung, deren Ergebnis nicht zu erwarten war. Danke für deine sehr lieben Zeilen. Hallo Sonnenwind, wenn es in der Stimmung auch nicht annähernd an die Traurigkeit des Vorbildes herankommt, danke für dein Lob und die Art, es zu formulieren. Euch allen, ihr Lieben, herzliche Grüße. Es war ein Versuch. Es ist schön, dass er Anklang gefunden hat. Euer Lewin. |
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