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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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28.12.2014, 13:22 | #1 |
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Venus
Ein stummes Lied bleibt fürder dein Verlangen.
Kein Flüstern dringt aus deinem zarten Mund. Es wuchert Schierlingskraut um weiches Rund, berauscht das bleiche Meer, erregt mein Bangen. Der edle Schwung der Schultern, Gletscherzungen, ihr kalter Alabasterhauch raubt Mut, doch deine Augen schüren still die Glut. Den Nächten ward dies Feuer abgerungen, es tost wie Sternenflut in meiner Seele. Verhüllen kann ich nicht, was mich erlöse, von jener reinen Schönheit dich entblöße. Doch lieb ich wohl, wenn diesen Tod ich wähle. |
28.12.2014, 13:38 | #2 |
Hallo shoshin.
Fragen: Was ist ein stummes Lied, und in wie fern ist es wichtig für ein Verlangen? Wie kann Alabasterhauch Mut rauben? Gruß, U. |
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28.12.2014, 15:07 | #3 |
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Och, enttäusch mich nicht! Diese einfachen Aufgaben werden für den Meister des Rätselhaften wohl einfach zu entschlüsseln sein.
gruß c. |
28.12.2014, 16:21 | #4 |
"Och, enttäusch mich nicht! Diese einfachen Aufgaben werden für den Meister des Rätselhaften wohl einfach zu entschlüsseln sein."
(...) |
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28.12.2014, 16:22 | #5 |
In Rausch und Tod führt der Schierling ebenso wie die Ambiguität der Erscheinung von Botticellis Venus (Keuschheit und Verlangen). Denn wer von dem Verlangen ergriffen an der Keuschheit scheitert, ist bedroht.
Das Gedicht gefällt sehr. Danke, shoshin. LG gummibaum |
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28.12.2014, 17:18 | #6 |
Sie haben sich nun mit diesem Kommenar zum zweiten Mal deklassiert. Man darf ja wohl Fragen stellen. Schade, dass Ihnen nichts besseres eingefallen ist. Wünsche genügsames Laben, Sie haben es sich verdient.
Geändert von Richard L. (28.12.2014 um 19:13 Uhr) |
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29.12.2014, 01:28 | #7 |
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Hallo Farrell,
warum stellst Du Deine provozierenden Fragen nicht bei den Rap-Texten, die sich als Gedichte ausgeben, und die Du gerne aufgewertet sehen möchtest? Man kann bei jedem Gedicht die Metaphern hinterfragen, bei Deinen auch, man kann aber auch einfach mal hinnehmen, dass ein Gedicht gut ist. Und dies Gedicht ist weitmehr als gut. Jeronimo |
29.12.2014, 09:28 | #8 |
Jeronimo, was redest Du da??
Fragen meiner Art lese ich hier im Forum zuhauf und sie werden meistens auch vernünftig beantwortet. Natürlich darf man ja wohl in einem Gedichte Forum bei überstiegenden Metaphern etwas hinterfragen dürfen. Und es ist eben per se nicht provozierend gemeint, sondern dient einzig dem Verständnis. Das Du mir jetzt ständig mit irgendwelchen Rap Texten hinterher hechelst, nervt. Auch musst Du jetzt nicht Dein schützend Händchen über die Autorin, bzw. den Text halten, schließlich hat sie diesen sprachlichen Goldschinken par excellence ganz allein an die Galleriewand gewuchtet. Andächtiges Bewundern ist hier angesagt, das ist doch wohl klar!? Kopfschüttelnd, U. |
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30.12.2014, 19:15 | #9 | |
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Zitat:
Danke für die schöne Interpretation. Und das "Danke" geb ich dir zurück; schließlich ist dieses Gedicht von dir inspiriert. Lieben Gruß shoshin |
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30.12.2014, 19:18 | #10 | |
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Zitat:
Lieben Gruß shoshin |
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30.12.2014, 19:32 | #11 | |
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Zitat:
Zu mir hat dieses Bild ein wenig anders gesprochen. Ich fand diese Venus (als Sinnbild der reinen Liebe und Schönheit nach der wir eigentlich streben (sollten) in einem philosophischen Sinn) für immer unerreichbar (= "stummes Lied" = stummer Sirenengesang) Auf irdische Maßstäbe übertragen zeigt sie dem Lyr-Mann damit (ich schreib jetzt einfach Mann, weil es eine Frauengestalt ist, gelte umgekehrt wohl auch, wäre es ein ideales Männerbildnis) die kalte Schulter ="Gletscherzungen" und das schüchtert einerseits ein und andererseits weckt es Begierde, das zu besitzen, was man nicht haben kann = "raubt Mut"; "Alabasterhauch" erklärt sich dann eigentlich von selbst. Sie ist und bleibt ein "Ideal" und spiegelt nur etwas; und zwar sehe ich darin eine Art "Vertreibung aus dem Paradies". Gummibaum hat das Wesentliche eigentlich schon erklärt, wobei ich statt Keuschheit, den Begriff "Unschuld" wählen würde, und das in einem weiten Sinn. Das Schlierlingskraut ist im oder das Haar, das auf dem Bild das "weiche Rund" des nackten Körpers umrahmt, ich sah es "wuchern", weil es unnatürlich viel an Haarpracht ist. Das "bleiche Meer" ist auf Boticellis Gemälde zu sehen und im übertragenen Sinn als das graue Meer des Alltags gedacht; dieses Meer gerät durch das "Gift des Verlangens" in Aufruhr = "wird berauscht". Der Lyr-Mann träumt bei Betrachtung dieser schönen Frau - oberflächlich betrachtet - vom "kleinen Tod" (der körperlichen Hingabe), der (für Momente) "Erlösung" oder Selbstvergessenheit bringt = "mich erlöse", aber der gleichzeitig (beiden) die Unschuld (wieder in einem geistigen Sinne) kostet = "entblöße". Jeder hat wohl schon erlebt, welche gefährlichen Abgründe sich auftun, wenn wir meinen, zu lieben und unsere "Leidenschaft" ausleben (Eifersucht, Abhängigkeit, Verlustqualen und noch Schlimmeres...) . Diese Gefühle - dieser Verlust der Unschuld - wird aber auch von anderen Dingen ausgelöst, die wir unbedingt besitzen wollen, von denen wir uns Erfüllung erwarten, seien es geistige oder materielle. All das ist letztendlich nach meinem Gefühl - und gerade das wird für mich durch dieses Gemälde so deutlich - eine (gefährliche und unstillbare) Sehnsucht oder Begierde nach Unsterblichkeit, die wir (so?) nie erlangen können. Insgesamt ist mein Zugang eher surreal und vielschichtig. Das verstehe oft auch erst, wenn das fertige Gedicht zu mir spricht und genau das liebe ich am Schreiben. Ich hoffe, ich konnte damit deine Fragen zu meinem Goldschinken (finde ich übrigens witzig ) und meine Gedanken, die zu diesem Gedicht führten, einigermaßer verständlich beantworten bzw. erklären. Du hast deutlich ausgedrückt, dass er dir nicht schmeckt - das ist ok. Ich hoffe nur, dieses Gefühl ist nicht aus deiner Aversion gegen die Autorin entstanden. Gruß shoshin |
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30.12.2014, 19:54 | #12 |
Hallo shoshin,
ersteinmal möchte ich mich für Ihren umfassenden Kommentar bedanken! Ich respektiere das sehr, und er erleichtert mir den Zugang zum Text. Nein, shoshin, ich hege keine Aversion gegen Sie persönlich, Sie erscheinen hier ja jetzt sehr kooperativ..!? Gruß, Farrell |
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