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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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15.04.2011, 15:26 | #1 |
Ein bisschen
Ein bisschen Musik, ein bisschen reden,
eine Umarmung, windhauchzart, und schnell wie Sternshnuppe verflog die Zeit - Die Nacht war zu kurz, um mehr zu geben. Ein bisschen Wasser, ein bisschen Wein, die Finger kurz miteinander verwoben, den Gedanken an morgen weit weggeschoben - Der gnadenlose Morgen brach ein. Der Zauber flieht, wenn der Alltag eilt - Unwiederbringlichkeit. P.S. Da Deutsch nicht meine Muttersprache ist, bin ich vor allem für die (sprach)kritische Beiträge sehr dankbar! |
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15.04.2011, 15:33 | #2 |
abgemeldet
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bardzo dobrze! (ich rate einmal...) oder очень хорошо?
Kein einziger Sprachfehler. Bei der Sternschnuppe ein c übersehen. Besser als vieles, was manche Muttersprachler hier einstellen! |
15.04.2011, 18:52 | #3 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Schön.
Hat dein Werk nicht mehr Aussagekraft, wenn alles in der Gegenwart spielt? Ein bisschen Musik, ein bisschen reden, eine Umarmung, windhauchzart, und schnell wie Sternschnuppe verfliegt die Zeit - Die Nacht ist zu kurz, um mehr zu geben. "Polina" spricht ja wohl für sich, Schamansky, wozu noch raten? :-)) Gruß vom Nöck |
15.04.2011, 19:00 | #4 | |
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Da schaue ich doch lieber einmal nach und finde dies:
Zitat:
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15.04.2011, 19:06 | #5 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Wieder was dazu gelernt!
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15.04.2011, 19:23 | #6 |
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Ja, ich auch. Bin von dem Gedicht jedenfalls ziemlich beeindruckt.
Präteritum paßt schon, finde ich, da von einer vergangenen Nacht die Rede ist. |
15.04.2011, 19:31 | #7 |
Forumsleitung
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Leicht, aber nicht seicht, sondern ein schönes Gedicht.
Ich neige allerdings auch eher der Gegenwart zu, denn für mich ist sie temporeicher und klangvoller, außerdem wird der Schmerz über das augenblickliche Erkennen der Vergänglichkeit betont. In der Vergangenheit geschrieben klingt das Gedicht eher wehmütig. LG Ilka-M. |
15.04.2011, 19:33 | #8 |
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15.04.2011, 19:46 | #9 |
Forumsleitung
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Ja, Maki, es ist eine Sache der Betrachtung: Durchlebe ich den Augenblick nochmal oder blicke ich lieber zurück? Nur Polina weiß, weshalb sie sich für die Vergangenheit entschieden hat. Aber das wäre ja schon der Anfang für eine Interpretation.
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15.04.2011, 20:03 | #10 |
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Als nächstes erzählst Du mir noch, Polina wäre auf dem Bau die weibliche Entsprechung eines Poliers. Wenig apollinisch, das.
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15.04.2011, 20:18 | #11 |
Forumsleitung
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Habt Ihr was am Dach, daß Ihr Euch an dem Namen festbeißt?
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15.04.2011, 20:24 | #12 |
abgemeldet
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Nein, wir raten nur, welche Muttersprache gemeint sein könnte. Da gibt es eine ziemliche Auswahl.
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15.04.2011, 20:31 | #13 |
Forumsleitung
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Polina, klär uns auf!
Aber seht ihr auf dem Bild, wie sie den Blick zum Himmel hebt: Sie wird nicht daran denken! |
15.04.2011, 21:33 | #14 |
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Doch, doch, wir werden es erfahren.
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15.04.2011, 23:17 | #15 |
Polina ist eindeutig russischer Name.
Bin neugierig, ob ich mich doch nicht irre, obwohl ich selbst russischer Muttersprachler bin |
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15.04.2011, 23:35 | #16 |
abgemeldet
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Könnte ja auch Belarus oder Ukraine sein.
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15.04.2011, 23:41 | #17 | |
Zitat:
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16.04.2011, 10:31 | #18 |
"windhauchzart", ein schönes Wort und es steht eigentlich auch für das ganze Gedicht.
LG gummibaum |
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16.04.2011, 10:48 | #19 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Polina!
Ja, ein hübscher Text. Mir drängt sich der Gedanke auf, daß das ein schöner "Schlager" sein könnte, so à la Nicole. Besser, als so manches, was man in den Foren an Wehmut liest. Bei Polina tippe ich eher auf Tschechoslowakei. Thing |
16.04.2011, 16:40 | #20 |
abgemeldet
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Also, ich weiß nicht! Schlager grenzt schon fast als Beleidigung (nein, ich unterstelle absolut keine beleidigende Absicht).
Was an dem Gedicht so gut ist, hat Gummibaum schon eingefangen: es schwebt, trotz aller Wehmut, so federleicht dahin ... чуть-чуть ... ein bißchen ... (und damit habe ich meine gesamte russische Munition verschossen.) |
18.04.2011, 13:06 | #21 |
Vielen Dank an alle, die mein Gedicht mit ihren Kommentaren gewürdigt haben
Ich komme aus Russland (ebenso wie mein Name) und gehöre zu den sogenannten Russlanddeutschen; in Deutschland seit 2002. Zur Herkunft des Namens (falls es jemanden interessiert: Es gibt, soweit ich weiß, 2 Theorien dazu: Entweder kommt der Name von "Apollon" oder von "Paula", ähnlich wie der deutsche Name "Paulina/e". Da ich einerseits keine Christin bin und andererseits von der altgriechischen Mythologie und Kultur begeistert bin, bevorzuge ich die erste Version Zur Gegenwartsform im Gedicht: Hmm...interessante Idee, ich denke darüber nach |
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18.04.2011, 13:45 | #22 |
Hallo Polina!
Schreibst du auch Gedichte in Russisch? Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich nicht mehr merke, in welcher der beiden Sprachen ich gerade schreibe. Gruß |
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18.04.2011, 23:27 | #23 |
Hallo Crystaloser,
ja, ich schreibe auch Gedichte auf Russisch, und es fällt mir wesentlich leichter als auf Deutsch - ist ja schließlich Muttersprache. Wie kann man denn nicht mehr merken, in welcher Sprache man gerade schreibt? Interessant... Bei mir kommt es beim Denken oft durcheinander, beim Sprechen kann ich (noch) beide Sprachen ziemlich gut trennen Aber beim Gedichtenschreiben...doch, dann merke ich den Unterschied sehr wohl. Vor allem deswegen, weil es, wie gesagt, auf Deutsch schwieriger ist. Die Sprache spreche ich ja erst seit 8 Jahren, die russische dagegen schon seit 26 Jahren |
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18.04.2011, 23:42 | #24 |
R.I.P.
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Hallo, Polina -
Apollonia - ich wollte Dich nicht kränken. Ich fühlte mich rein vom Klang her erinnert an "Ein bißchen Frieden, ein bißchen Freiheit..."- ein immerhin großer "Hit" zu seiner Zeit. U. Einst pflanzte ich in meinen Garten eine wunderschöne "Paulownia"! |
19.04.2011, 00:08 | #25 |
Hallo Thing,
ich bin gar nicht gekränkt Schließlich kommen unsere beiden schönen Namen ursprünglich aus der griechisch-römischen Antike |
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19.04.2011, 00:24 | #26 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Liebe Polina,
ich glaube, meine Freunde kommen ins Plaudern. Am "besten" fand ich die Zuschrift "ist für jemanden, der direkt aus UdSSR nach Europa kam, alles das Gleiche! Europäer und vermutlich auch die heutigen Russen sehen das nur so getrennt". Da kommt also jemand vielleicht aus dem europäischen Teil der ehemaligen UdSSR nach Europa und den Ukrainern ist es egal, ob sie Russen genannt werden. O, Du Ahnungsloser! Meine erste Schwiegermutter ist Ukrainerin. Sag der mal, sie käme aus Russland (ich habe das mal zu Beginn unserer Bekanntschaft getan und - ja, die Ehe ist gescheitert. Aber zum Gedicht: Ein bisschen Musik, ein bisschen reden, eine Umarmung, windhauchzart, und schnell wie Sternschnuppe verflog die Zeit - (sternschnuppenschnell, denn sonst müsste es heißen: "und schnell wie eine Sternschnuppe verfliegt, verflog die Zeit" - und das wäre arg penibel und lang und unpassend) die Nacht war zu kurz, um mehr zu geben. (Nach Gedankenstrich klein weiterschreiben) Ein bisschen Wasser, ein bisschen Wein, die Finger kurz miteinander verwoben, (den) Gedanken an morgen weit weggeschoben - ("den" würde ich weglassen, sonst hätte man nur einen Gedanken weit weggeschoben. Wenn Du den Artikel wegen des Versmaßes brauchst, dann "die Gedanken...") der gnadenlose Morgen brach ein. (klein weiter, wie oben nach Gedankenstrich) Der Zauber flieht, wenn der Alltag eilt - Unwiederbringlichkeit. Das zur Form. Zum Inhalt ist schon alles Lobende gesagt, und ich schließe mich gern dem hauchzarten, aber gewichtigem Lob an. (Vor allem hinsichtlich der nach acht Jahren erworbenen Sprachkenntnisse, die ein solches Gedicht zulassen). Liebe Grüße, Heinz |
19.04.2011, 00:43 | #27 |
Vielen Dank, Heinz!
Ich plaudere selbst sehr gerne (und manchmal zu viel , aber für eine wirklich KONSTRUKTIVE Kritik bin ich immer zutiefst dankbar Heinz, ich werde deine Kommentare auf jeden Fall berücksichtigen. Liebe Grüße, Polina |
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19.04.2011, 12:20 | #28 | |
Zitat:
Zufälligerweise habe ich als Ahnungsloser etliche sehr gute Bekannte aus der Ukraine, die auch Ukrainer SIND, mit Russlanddeutschen verheiratet und so nach Deutschland gelangt. Bei der Vorstellung, sie sind beleidigt, wenn man sie Russen nennt (NICHT "sie kämen aus Russland", denn das stimmt natürlich nicht), muss ich echt lachen. Aber gut, die Fälle sind individuell unterschiedlich... Ukraine ist noch ok, aber zum Beispiel jemanden, der aus Kasachstan nach Dtld. gekommen ist, einen Kasachen zu nennen, zeugt von purem Unwissen @ Polina: Entschuldige für meine Laberei, es ist ja ursprünglich dein Gedicht-Thread Schöne Grüsse, Crystaloser |
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20.04.2011, 17:11 | #29 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Ein bisschen
ja, es ist wirklich Laberei, denn auch ein paar Jahrzehnte Sowjetunion haben nichts, aber auch gar nichts daran geändert, dass die Ukrainer eben Ukrainer, die Armenier eben Armenier, die Georgier eben Georgier (usw. usw.) geblieben sind. Und kaum war der Zwang weg, haben sie alle ihre alten Nationalflaggen heraus geholt.
Gruß, Heinz |
20.04.2011, 18:58 | #30 |
Laberei
Lieber Heinz,
konkret bei Deinem letzten Post hast Du in allem Recht, das will ich auch gar nicht bezweifeln. Jedoch nur anmerken, dass Du vielleicht nicht über das nötige Insiderwissen verfügst. Hast Du schon mal in der UdSSR gelebt, um so salopp sagen zu können, wie es dort und damals so war? Selbst meine Erfahrung, da ich dort 11 Jahre verbracht habe, ist nichts, denn ich war damals ein Kind. Jedoch hätte ich die Möglichkeit mit älteren Leuten von da drüben zu sprechen, die sich auch in Politik und den Nationalitätsfragen, von früher bis aktuell, besser auskennen. Wenn ich das mal gemacht habe, komme ich evtl. wieder mit neuen Erkenntnissen. Einziges: Ich kenne ich bißchen die Mentalität meiner Generation (eben Ostblock-Kindheit vor '91), also jener, die nun überall verstreut sind. Dass die in einer Mentalität verwurzelten Ansichten nicht immer Hand in Hand mit politischer Korrektheit gehen, ist auch klar. Doch ist eben das Ganze ein schwieriges Thema, das ich auch nicht gerne hier ausbreiten möchte; jetzt nur um die Schwierigkeit darzustellen: Drei Seiten einer Sache: 1. wer man von der Nationalität her ist (auf dem Papier) 2. als wer man angesehen wird 3. als wer fühlt man sich tatsächlich innerlich (4. in welchem Staat lebt man) usw. bei allen drei Punkten kann jeweils Unterschiedliches da stehen. Noch komplizierter wirds, wenn schon bei 1. nicht eindeutig ist Die Welt verkompliziert sich immer mehr, Russland ist schon ebenso ein Ein-Wanderungsland (und Aus-) wie Deutschland, und viele andere Industrieländer auch, aus allem folgt der Zwang, überall wie's nur möglich ist zu differenzieren. Gruß, Crystaloser |
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