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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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17.02.2006, 19:38 | #1 |
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Zeitenwende
Der Himmel hängt wie ein durchscheinend Band
aus lichtem Blau über goldreifen Feldern. Kein Wölklein schwebt am Mittag über Land, kein Lüftlein weht in schattig grünen Wäldern. Fast Totenstille - nur entfernt und leise hört man das Klopfen eines Spechts im Hain; und im Geäst des Strauches träumt die Meise, benommen von der Sonne heißem Schein. Am Tümpel geigen sonnentrunken Fliegen, und auf der Lichtung äugt ein müdes Reh. Das Land scheint wie im Dämmerschlaf zu liegen und wie gebannt vom Zauber einer Fee. Dies ist die Zeit der Wechsel innewohnt - das Leben zieht so sorglos seine Bahnen. Doch plötzlich zeigt sich fern am Horizont ein Wölklein und läßt Zeitenwend`erahnen. |
18.02.2006, 14:47 | #2 |
wie immer metaphorisch , sehr gelungen , was mir besonders gefällt ist auch hier das Zusammentreffen von vokalischen Aus - und Anlauten benachbarter Worte (Tümpel tanzen , sonnentrunken Fliegen )
Die Metrik ist viel besser dargestellt als bei anderen deiner Werke . Die unbewusste komödiale Seite sei erwähnt : Der unechte (Gewalt)Reim innewohnt-Horizont ließ meinem Gesicht ein leises Schmunzeln entlocken . ) krolow |
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18.02.2006, 20:40 | #3 |
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Hallo krolow,
entschuldige, wenn ich mich erst jetzt melde. Leider bin ich in der Theo-
rie des Dichtens nicht so bewandert wie Du. Ich "dichte" einfach so aus dem Gefühl und meinen Vorlieben (romantische Gedichte) heraus. Leider scheint es hier im Forum mehr Liebhaber moderner Lyrik zu geben. Daher freut es mich, wenn sich noch der eine oder andere findet, dem solche Gedichte gefallen und der einen Kommentar darüber abgibt. Gruß Albatros |
19.02.2006, 11:21 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Albatros
ich bin sehr angetan von deinem Gedicht, es lässt Bilder in mir lebendig werden, ich kann die Sonne fast fühlen, das Grün deiner Wälder fast riechen und die Tiere um mich herum wahrnehmen. Besonders gut gefällt mir dein Wölklein als Vorbote der Zeitenwende, die Ambivalenz, die ihm innesteckt, verstärkt noch durch die Verniedlichungsform. lg maya |
19.02.2006, 12:56 | #5 |
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Hallo maya-lena,
freut mich, wenn die Bilder in meinen Gedichten so viel Leben atmen,
dass das auch beim Leser derartige Asszoziationen bewirkt. Gruß Albatros |
19.02.2006, 13:02 | #6 |
Ich mag das Gedicht auch. Es enstpannt mich. Die Bilder sind schön gemalt und ich verbinde die Gefühle meiner Sommer damit. Irgendwo im Gras liegen und die Welt genießen
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19.02.2006, 21:10 | #7 |
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Hallo Yve,
über allem Genießen eines romantischen Augenblicks zeigt jedoch der
Ausgang des Gedichtes, dass unser Leben immer von einem Auf und Ab durchdrungen ist und alles Schöne, entsprechend der Ambivalenz allen Seins, immer bedroht ist. Gruß Albatros |
19.02.2006, 21:15 | #8 |
gesperrt
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Na sowas, ich hab meinem Gedicht eben den selben Titel gegeben,
wie du diesem! Nicht bewußt in Anlehnung an dieses Gedicht. [Ich mag es auch sehr gern. Sommerhitze nachfühlen, Melancholie...] Da ist sie die wieder, wie du sagtest, die 'göttliche' Ebene. |
19.02.2006, 21:19 | #9 |
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Hallo Ra-Jah,
macht nichts, hab Deines auch schon überflogen, bin aber nicht gleich
hinter den Sinn gekommen. Melde mich noch. Gruß Albatros |
20.02.2006, 13:42 | #10 |
Ich sehe schon : Die Komentatoren dieses Beitrages bilden ein ausgewähltes Publikum derer , welche noch einen Sinn in romantischer und naturalistischer Lyrik fühlen können .
krolow |
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20.02.2006, 13:45 | #11 |
Ich finde dieses Gedicht sehr schön, weil ich mich darin verlieren kann.
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20.02.2006, 21:15 | #12 |
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Hallo krolow,
ist m. E. ganz gut, wenn nicht alle dem Zeitgeist huldigen, sondern auf
diese Art einen Widerpart oder ein Kontrastprogramm bilden. Gruß Albatros |
20.02.2006, 21:16 | #13 |
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Hallo quillathe,
nehme ich als besonderes Lob da Du auch sehr schöne romantische Ge-
dichte schreibst. Gruß Albatros |
22.02.2006, 22:38 | #14 |
Vielen Dank, ich wollte dir damit auch ein besonderes Lob aussprechen, womit ich eigentlich sehr sparsam bin.
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