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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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03.08.2010, 16:51 | #1 |
Hilfe vergebens
Ich sitze in der grauen Stadt
Sie trägt einen grauen Schleier Gewitter überragt. Ich lege mich in mein Bett Und denke nach Blut fließt. Ich will raus, raus aus diesem Leben Doch der Schmerz macht mir einen Strich durch die Rechnung Musik dröhnt. Ich falle in ein schwarzes Loch Und lebe mein altes Leben weiter Keine Veränderung. Immer tiefer gerate ich in den Sog der Sucht In den Sog, der ein Monster aus mir macht Hilfe vergebens ... |
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21.06.2011, 20:56 | #2 |
R.I.P.
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Halli Hallo -
das schwarze Loch ist nicht neu, aber (astronomisch gesehen) immer interessant. Ich halte das nicht für ein Gedicht, aber einen immerhin nicht allzu verbrauchten Tagebucheintrag. Thing |
22.06.2011, 19:45 | #3 |
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@ Thing:
Zweifellos handelt es sich hier um ein Gedicht, oder hat Christo Husum verhüllt? Und solange auf go' ol' Bukowskis Bänden das Wort "Gedichte" steht, ist es das hier zweifellos. Und wenn in diesem Gedicht nicht der Wille zur Veränderung liegen würde, erinnerte es mich sogar ein wenig an ihn (formell). @ Ombra di Luce: Lieber Ombra, du hast ein sehr bedrückendes Gedicht geschrieben, dass kontrolliert und ruhig fließt (wie Blut?), aber vor tiefer Anspannung vibriert und flimmert (Muskeln/Kraft und Herz?). Dieses Gedicht ist ein Körper. Hat fünf Strophen á drei Zeilen, könnte man denken, aber es sind sechs! Die letzte Strophe besteht aus drei Punkten, die ebenso für "und so weiter" stehen können, aber wahrscheinlicher ist mir doch eher die Deutung: "und mehr kann ich dazu nicht sagen" bzw. "der Rest ist Schweigen" oder "Ich habe keine Worte mehr für das, was hier noch stehen sollte." Und ich möchte diese letzte Deutung in meinen Kommentar miteinbeziehen. Um auf Strophen und Punkte zu kommen, sechs mal die drei, oder umgekehrt drei mal die sechs...Fühlt sich das Lyrische Ich möglicherweise von einem Teufel oder Dämon besessen? Und es fehlt etwas: die letzte Strophe. Dort wo das stehen sollte, für das wofür das LI keine Worte mehr hat? Bei meinem Zahlenspiel hatte ich die Zahlen umgekehrt (aus 6x3 ja 3x6 gemacht), ich könnte davon ausgehen, dass die letzte Strophe bereits der Anfang vom Ende ist, das Stück, dass der Dämon bereits vereinnahmt hat um sich langsam bis nach oben hin zum Kopfe durchzusetzen. Da wir aber in dieser Mythologie wissen, dass nichts je verloren ist und wieder zurückerobert werden kann, deswegen ist der Platz der letzten Strophe ja noch ersichtlich, stellt sich die Frage, ob in der letzten Strophe nicht sogar die Zauberformel enthalten ist, die den Dämon in seine Schranken weist. Diese Theorie ist insofern schlüssig, als dass hier ja der Dämon durch die Abwehrmauer, die Form des Gedichtes eingedrungen ist. Und dies das erste Feld vereinnahmt hat und quasi die Lösung, seine Verbannung überdeckt. Der nächste Textblock ist bereits moralisch angeschlagen: Hoffnungslos heißt es: Hilfe vergebens. Das ist besonders wichtig, da es sich ja hier ebenfalls um den Titel des Gedichtes handelt und darauf zeigt, dass genau an diesem Punkt grade das Schlachtfeld tobt. "Hilfe vergebens": es finden sich keine Satzzeichen, so sind mehrere Deutungen beabsichtigt, als da wären, dass jetzt jede Hilfe vergebens ist, oder das ein Hilferuf vergebens ist, weil er vielleicht nicht gehört wird, weil niemand da ist der zuhört. (Anmerkung: Das ganze erinnert mich doch stark an Diskussionen aus dem Thread "Depressionen und Suizid", dieses Gedicht hätte gut dazu gepasst...) Interessant ist in diesem Zusammenhang in der dritten Strophe, die dröhnende Musik, die für die Überfrachtung und Überforderung des LI steht, sie dröhnt! Und diese mediale Botschaft kommt doch nirgendwo an, wird von niemandem empfangen. Der daraus resultierende Schmerz, der lähmende und betäubende Schmerz, (in Verbindung mit dem fließenden Blut) verführt zur Untätigkeit, die Gewalt richtet das LI gegen sich selbst, anstatt diese Energie zu seinem eigentlichen Ziel zu benutzen, denn es will raus aus diesem Leben, keine graue Stadt mehr, keine Schleier mehr sehen und nicht weiter von dem Gewitter mit seinen Schatten und Blitzen, seinem Grollen und Fauchen und Toben bedroht werden. Was ist dieses Gewitter, das alles überragt, das LI selbst und auch die ganze Stadt? Was zieht auf? Ist es ein Sturm? Ein "Wind of Change", vielleicht? Ist es ein reinigendes Gewitter, dass wieder die Luft zum atmen schafft, dort wo jetzt noch bedrückende Atmosphäre herrscht? Vielleicht ist es notwendig, vielleicht ist dieses Gewitter, dass so bedrohlich und unförmig, nicht ganz fassbar alles zu verschlingen droht die Lösung? Das Besondere in diesem Text, dass meiner Ansicht nach die wichtigste Aussage ist und diesen Text so gut macht, ist, dass das LI sein altes Leben so weiter lebt, keine Veränderung erfährt, obwohl es doch mit jeder Faser seiner Seele aus diesem alten Trott heraus will, die alten Ketten hinter sich lassen und nicht weiter in das schwarze Loch fallen will, dass das ganze Universum zu verschlingen droht, den Sog, der aus dem LI ein Monster macht, also das LI verunstaltet, seelisch und körperlich, dass es dem LI schwer macht sich noch selbst hinter all dem zu erkennen. Das Grausame hier, ist dass dieser Sog selbst, das schwarze Loch süchtig macht, und eine zusätzliche Belastung für das LI darstellt, es erfährt also die Bedrohung von außen (das alles überragende Gewitter, der Dämon, der dem LI langsam von unten das Wasser abgräbt und vom süchtig machenden schwarzen Loch, dass das LI verschlingen will, ins Nichts in die Ewigkeit, ins Dunkel ziehen möchte. Demgegenüber steht das LI allein, Hilfe vergebens. Aber: das LI weiß, was es will, der Schrei nach Befreiung ist laut und hörbar, hier hat noch niemand aufgegeben, wir befinden uns am Beginn des Kampfes (siehe Gewitter). Ein anderer Dichter hätte lediglich einen Abgesang auf die Welt und ihren Niedergang besungen, es wäre keine Zeile des Kampfes, des Willens und der Rebellion darin vorgekommen, aber hier schon. Das LI weiß insgeheim um seine Stärken und seine Pläne, fürchtet aber das Gewitter und die Veränderung, die zwangsläufig geschieht, wenn das LI sich von seinem Bett erhebt und aufhört das Blut fließen zu lassen. Denn dass das LI dabei vernünftig nachdenken kann, bezweifle ich doch sehr, dazu gehört ein klarer Geist, der durch Schlaf, Bewegung und Ernährung erreicht werden kann, siehe mens sana in corpore sano, in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Man kann es ja wenigstens probieren... Die Bilder sind passend gewählt, sie funktionieren sämtlich auf der ersten, der realen Ebene, wie auch auf übertragenen Ebenen. Dies ist ein vollständiges, funktionierendes, inhaltlich gesundes Gedicht, dass in einer angeschlagenen Form wohnt, aber allerbeste Chancen auf Vervollständigung hat und damit ein großes und ausdrucksstarkes Stück Literatur wird. Ganz liebe Grüße Jack (der das Gedicht sehr mag...) |
22.06.2011, 22:07 | #4 | |
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Hallo Ombra di Luce,
ich mag an Deinem Gedicht, dass es aufhört wie es anfängt. Form und Inhalt sagen so beide: Hier verändert sich nichts. Aber da sind -angefügt- die drei Punkte, die alles bedeuten können. Wie geht es weiter? Auf jeden Fall außerhalb der Wiederholung. Etwas Neues entsteht, passiert. Zitat:
"Sog der Sucht" ist nicht nur stilistisch (als Alliteration) sondern auch inhaltlich treffend: Die Sucht, die an einem zerrt, die sich -wenn erst einmal festgesaugt- einen nicht so leicht wieder loslässt. Die Sucht(, die einen Dinge tuen lässt, die man "normaler" Weise nicht tuen würde, für die man sich später schämt) gewinnt die Oberhand. Sie kontrolliert das Lyrische Ich, macht aus ihm eine Fratze. Auch die Wiederholung finde ich hier sehr eindringlich und gelungen. Und dann leider das vorläufige Finale: Hilfe vergebens. Ich nehme es auch als Kritik an der Gesellschaft wahr. Was mir nicht so gut gefällt ist "einen Strich durch die Rechnung". Das ist eine abgenutzte Metapher, die Du hier auch nicht wieder neu erweckst, sondern unreflektiert übernimmst. Ich würde mir da lieber ein eigenes Bild oder eigene Worte von Dir wünschen. Das gibt Deiner Aussage mehr Kraft. Vielleicht wirst Du auch noch spezieller in Deinem Ausdruck: "Musik dröhnt". Du könntest es erweitern. Woraus zum Beispiel dröhnt die Musik? Oder welche Musik? Dadurch kannst Du die Stimmung noch mehr steuern. Hast Du noch mehr Gedichte? Liebe Grüße Encki |
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22.06.2011, 22:14 | #5 |
R.I.P.
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@ Alle:
Ich mag Charles Bukowski nicht. Zumal ich ihn nicht übersetzen kann. Thing |
22.06.2011, 22:21 | #6 |
@Jack: Danke, danke, danke.
@Encki: Vielen Dank für deine positive Kritik. Um ehrlich zu sein finde ich "den Strich durch die Rechnung" eine gute Sache. Ich finde ganz im Gegenteil, dass es sehr viel mehr Kraft hat als ein anderes Bild. Und ja, ich habe mehr, jedoch war dieses mein Erstes. |
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22.06.2011, 22:24 | #7 |
R.I.P.
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Und wieso ist Hilfe vergebens?
Nicht Jeder ist ein Kind vom Bahnhof Zoo. Henry Miller wurde auch irgendwann wieder geholfen. Von ihm selbst. |
23.06.2011, 01:19 | #8 |
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Lieber Hombre,
ich kenne das Gefühl, lernte aber heute eine Lektion von meiner 5-jährigen Tochter, die sich - nachdem ich ihren Wunsch auf eine neue Playmobil Figur verweigert hatte -in eine andere Welt und mir den Tod wünschte. Was ist deine Playmobilfigur? Welche Welt ist besser? Fragen-fucking-Fragen-über-Fragen Gruß Bullet |
23.06.2011, 07:29 | #9 |
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Das Gedicht wirkt auf mich nicht stimmig.
Zunächst stört die Wiederholung von "grau" im zweiten Vers, sie ist überflüssig. Oder man hätte im ersten Vers statt "grau" das Adjektiv "trist" verwenden können. In ein schwarzes Loch zu fallen ist ein ziemlich abgegriffener Vergleich. Was aber am meisten stört, sind die unstimmigen Bilder. Ein Gewitter (bzw. ein Sturm) ist ein Symbol für Veränderung, entweder, es reinigt die Luft oder es vernichtet die Umwelt völlig, so daß ein Neuanfang entstehen muß. Und was bedeutet "Gewitter überragt"? Wahrscheinlich ist gemeint "gewitterüberzogen" (die Stadt nämlich). Das gleiche gilt für ein Monster, auch hier stimmt das Bild nicht: Woran erkennt man ein Monster, wenn es tatenlos ist? Ein Mensch, der seinem Leben keine Impulse mehr geben kann und reglos im Bett liegen bleibt, ist kein Monster, sondern ein armes Würstchen, vor dem sich niemand fürchten muß. Hier hätte ein Ausdruck wie "Häftling" oder "Nichtsnutz" besser gepaßt. Schade, aus dieser Idee hätte mehr werden können. Gruß Ilka-M. |
23.06.2011, 09:30 | #10 |
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Das LI als Häftling, als Gefangenen seiner Umstände zu bezeichnen, ist ein guter Gedanke, schließlich geht es hier darum, dass jemand aus seinem Gefängnis ausbrechen will.
Das LI leidet und ist überfordert, richtet Gewalt gegen sich selbst und sieht sich einem gefährlichen Strudel gegenüber, der droht alles Leben zu verschlingen. Wir sprechen zwar vom Lyrischen Ich, aber ich erwarte, dass das lyrische Ich ebenfalls wie ein Mensch behandelt wird. Denn wenn es "ICH" heißt, dann handelt es sich um einen Menschen, wenn auch einen möglicherweise fiktiven. Einem LI in einer solchen Situation vorwerfen zu wollen, dass es zu nichts Nütze sei, keinen Nutzen bringt, also überflüssig ist, zeigt eine Haltung, die ich nicht weiter kommentieren werde. Ich habe erst kürzlich eine Bitte zu solcher Art Themen verfasst und hinreichend begründet, und habe nicht vor, mich hier im Kreis zu drehen und einem offensichtlich unbelehrbaren Geist Perlen hinzuwerfen. Jack |
23.06.2011, 09:53 | #11 | |
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Zitat:
Aber es ist richtig, "Nichtsnutz" trifft es nicht so wie etwa "Häftling" oder "Gefangener". Ich meine, "Monster" ist ganz falsch, denn ein Monster agiert, es läßt sich nicht treiben oder durch einen Sog verschlingen. |
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23.06.2011, 10:13 | #12 |
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Der Begriff "Monster" ist ja nicht nur das, was wir darunter verstehen.
Dieser Begriff wird ja auch dazu verwendet, Menschen zu diffamieren, die äußerlich verunstaltet oder missgebildet sind, oder einfach nur anders. Es ist typisch, dass die so Ausgegrenzten irgendwann dieses Vokabular für sich übernehmen. Das ist ja das eigentlich Verrückte: Die Person, die es soundso schon schwer hat, die von anderen dann noch zusätzlich getreten wird, ist so demoralisiert, dass sie beginnt, die Herabsetzungen für sich zu übernehmen. Dabei ist die Person das Monster, die agierende, destruktive und verbrennende Macht, die auf die gequälten Seelen auch noch Häme, Schläge und Verachtung niederprasseln lässt. Grüße Jack |
23.06.2011, 10:17 | #13 | |
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Zitat:
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23.06.2011, 10:29 | #14 |
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???
Mein Satz lautete ohne Beifügung: Dabei ist die Person das Monster,die auf die gequälten Seelen auch noch Häme, Schläge und Verachtung niederprasseln lässt. Und Frankenstein selbst wie auch seine Kreatur haben doch einen eigenen Willen!?! ??? |
23.06.2011, 10:54 | #15 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber vielleicht ist dieser Vergleich sowieso zu weit hergeholt. |
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23.06.2011, 11:34 | #16 | ||
abgemeldet
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Zitat:
Zitat:
Den Bezug zu Frankensteins Kreatur finde ich eher passend, weil diese auch (grob gesehen) durch den Ausschluss aus der Gesellschaft, wegen ihrer Herkunft und wegen ihres Äußeren, wegen ihrer Andersartigkeit "böse" wird. Dieses fühlende Wesen hat nie eine echte Chance bekommen, weil es schon grundsätzlich abgelehnt wurde. Die Reaktionen darauf sind zutiefst menschlich. Ich betone: menschlich, nicht immer sympathisch... Und vielleicht empfindet sich das LI auch manchmal als unfair oder bösartig, weil es sich aus der Gesellschaft ausgestoßen fühlt, das Gefühl hat, dass nirgendwo ernstgemeinte Hilfe ist. Und Angst hat, es könnte eine Hexenjagd veranstaltet werden, wenn es seine wahre Identität preisgibt, zu sich selbst steht, ausbricht aus den Ketten, aus dem Gefängnis und nicht mehr das alte Leben weiterlebt, in Lumpen verborgen und sich in der Dunkelheit verstecken muss, weil hinter jeder Ecke ein verräterisches Augenpaar warten könnte, unversorgt und einsam nur um das Überleben kämpfend. Es möchte Leben, akzeptiert auch das Auswandern in den Regenwald, wenn es denn nur nicht mehr allein, unverstanden und ungeliebt sein muss. Wir leben zwar nicht mehr in Mary Shelleys Zeiten, aber gewisse Dinge, wenn auch nicht immer gleich in diesem Umfang, passieren ja doch noch... Von daher: passt vielleicht schon ein wenig... |
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23.06.2011, 11:41 | #17 |
R.I.P.
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Na klar -
Dr. Frankenstein h a t t e einen eigenen Willen: Den perfekten Homunculus zu erschaffen. (von Robert de Niro großartig dargestellt). Aber solche Experimente gehen schief. Siehe Alraune von Hanns-Heinz Ewers. |
23.06.2011, 11:44 | #18 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wir entfernen uns auch zu weit vom Gedicht. Mir ging es darum, ob das Bild des "Monsters" paßt, und ich meine, es paßt nicht. Mit dem Bösen hat das gar nichts zu tun. |
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23.06.2011, 12:33 | #19 |
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Hallo Ombra di Luce,
das finde ich echt heftig, dass das Dein erstes Gedicht ist. Ich würde echt gerne mehr von Dir lesen. Zu der Metapher würde ich gerne noch anmerken, dass ich den Strich auch sehr stark finde, weil er lautmalerisch wie ein Schnitt ist. Mir ist nur nicht klar, was die Rechnung da soll. Zum Monster möchte ich sagen, dass ich es sehr passend finde. Oder hab ich das schon? Egal. Es gab Zeiten in meinem Leben, da habe ich mich auch wie ein Monster gefühlt: Verstoßen, ausgegrenzt, angeklagt, missverstanden, etc. Dieses Wort beinhaltet auch gleich Mobbing. Man ist anders als die Anderen, man fällt auf; und man muss sich dadurch viel mehr beweisen. Und wenn der eigene Schmerz einen überrennt, denkt man langsam selbst, man wäre ein Monster. Das Thema wird so schön humorvoll und liebevoll bei "Shrek" behandelt. Ich finde, Du hast wirklich eine lyrische Begabung. Mehrmals habe ich auch schon über Süchte geschrieben und bei einem Gedicht wäre ich sicherlich stolz auf mich gewesen, wenn mir "Sog der Sucht" eingefallen wäre. Ist es aber nicht - ist Deins. Liebe Grüße Encki |
25.06.2011, 13:20 | #20 |
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dein gedicht, ombra, ist eher ein kleines prosastückchen.
ich kann mich jedoch den anderen in ihren ausführungen grundsätzlich nicht anschließen. dennoch habe ich mich mit dem werk inhaltlich intensiv auseinandergesetzt und habe hier einige korrekturvorschläge, wenn du magst: Titel geändert in: Das Grauen Ich sitze in der grauen Stadt Sie trägt einen grauen Schleier graues Gewitter überragt. Ich lege mich in mein graues Bett Und denke an Grau. Grau fließt. Ich will raus, raus aus diesem grauen Leben Doch das Grau macht mir einen Strich durch die Rechnung grau dröhnt Musik. Ich falle in ein graues Loch Und lebe mein altes graues Leben weiter Keine Veränderung. Immer tiefer gerate ich in den Sog des Grau In den Sog, der ein graues Monster aus mir macht Hilfe vergebens grauer gehts nicht gern damit beschäftigt. lg sabi |
25.06.2011, 13:47 | #21 |
Forumsleitung
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Die Idee finde ich nicht gut, Sabi. Du weichst zu sehr vom Original ab, außerdem paßt die Überschrift nicht. Zum einen ist in dem Gedicht nicht vom Grauen die Rede, sondern von Tristesse; zum anderen hat der Begriff "Grauen" mit der Farbe grau überhaupt nichts zu tun. Die beiden Wörter leiten sich etymoligisch nicht vom selben Stamm her, "grauen" im Sinne von "fürchten" ist zudem viel jünger als das Wort "grau".
Ombras Fassung gefällt mir besser. LG Ilka-M. |
30.06.2011, 13:14 | #22 |
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30.06.2011, 13:31 | #23 |
R.I.P.
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Ob Ombra sich dazu noch äußert?
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11.09.2016, 20:52 | #24 | |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.489
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Zitat:
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