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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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11.12.2007, 17:43 | #1 |
Auf geradem Weg verirrt
Auf geradem Weg verirrt
Ins Chaos deines Herzens hast du mich trüb gebeten, für dich zu kämpfen. Den Pfeilen an den Wänden, den Spuren auf dem Boden bin ich gefolgt, das Monster gefunden und besiegt. Doch als ich schließlich dem Irrgarten entronnen, warst du fort. Geflohen, mit dem Ritter der kein einz’ges mal sein Schwert erhoben. Bist mit ihm gezogen, nur seiner glänzend’ Rüstung wegen. Nun gilt es tiefe Wunden zu pflegen. Bald schon werden es hässliche Narben sein. |
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15.12.2007, 17:34 | #2 |
Inhaltlich gefällt es mir auch recht gut. Es vermittelt ein klares Bild, die Verschiebung in Richtung griechische Mythologie ist unaufdringlich und vor allem stimmig.
Was mir nicht so gut gefällt sind Details auf der sprachlichen Ebene, das "trüb" in der ersten Strophe ist ein leeres Adjektiv. Darunter kann man sich nichts vorstellen, wie bittet man jemanden "trüb"? In der zweiten Strophe würde ich auf das Hilfsverb nicht verzichten und vorschlagen "... das Monster/war gefunden und besiegt." In der 4. Strophe wäre es nicht so abehackt, wenn du schreiben würdest, "mit ihm bist du gezogen" statt "bis mit ihm gezogen." Die letzte Strophe ist die schönste, als hättest du E.A. Poe's Essay über "The Raven" gelesen, wo er ja zwingend verlangt, dass die letzte Strophe die beste sein müsste. Meines Erachtens kannst du aber auch hier auf das Adjektiv verzichten und aus den "tiefen" Wunden einfach "die" Wunden machen. Dass sie tief sind, kann sich wahrlich jeder denken. |
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16.12.2007, 12:58 | #3 |
Hallo Hamilkar!
Schön, dass dir der Inhalt gefällt. Kommen wir jetzt mal zum sprachlichen: trüb = traurig, klagend Wenn ich deinen Vorschlag für die 2. Strophe umsetze, hört es sich für mich so an, als ob das Monster bei Ankunft des Ritters bereits tot wäre. Das würde ich etwas verwirrend finden. Würde ich in der 4. Strophe deinem Vorschlag folgen, würde es tatsächlich weicher und runder klingen. Das stimmt. Aber so wie es jetzt klingt, unterstützt es mehr den Text. Denn dieses abgehackte "Bis mit ihm..." hört sich mehr nach Verachtung und Wut an, was ja zur Situation passt. Das war also durchaus Absicht. In der letzten Strophe könnte ich schon das "tiefe" weglassen, aber mir gefällts einfach. Die Verbindung zur griechische Mythologie hast du übrigens gut erkannt. Vielen Dank für deinen Kommentar! Liebe Grüsse, Thorbald |
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16.12.2007, 15:51 | #4 |
Oh, ich sehe gerade, Tippfehler meinerseits: "das Monster/ ward gefunden und besiegt" wollte ich schreiben. Das ist nochmal 'ne Nuance anders.
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16.12.2007, 20:21 | #5 |
RE: Auf geradem Weg verirrt
Hallo Thorbald,
ein wunderschönes und doch mal anderes Bild hast Du in die Sagen und Geschichten der Vergangenheit eingewoben und damit gezeigt, daß auch hier und Heute noch echte Helden und Ritter unterwegs sind. Mir gefällt es vom Anfang bis zum Schluß- auch, wenn ich es auf meine Art und Weise interpretiere. L.G. Jeanny |
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17.12.2007, 11:21 | #6 |
Hallo Jeanny!
Solange das Gedicht einen Sinn für dich ergibt und es dir weiterhin gefällt kannst du es interpretieren wie du willst .Jetzt würde es mich als Autor aber natürlich schon interessieren, wie du das interpretierst... Liebe Grüsse, Balthor |
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