Regentropfen auf meiner Haut
Regentropfen auf meiner Haut, und ich stehe mitten im nirgendwo unter freiem Himmel. Ich spüre das Wasser durch meine Haare auf meine Kopfhaut laufen und rechne jeden Augenblick damit, dass sich eine Flut meinen Rücken hinab stürzt und nur durch die künstliche Barriere meiner Unterhose gestoppt wird. Auch wenn das Gewitter nicht aus heiterem Himmel losschlug, sondern sich schon den ganzen Vormittag am Himmel zeigte, so muss es ausgerechnet losbrechen, wenn weit und breit kein Schutz in Sicht ist. Der längere Blickkontakt mit meiner Regenjacke beim Aufbruch ärgerte mich jetzt, da ich ihm nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt habe. Ein Fehler wie ich mir eingestehen muss, mit ziemlich feuchten Folgen. Dabei hatte der Tag so gut angefangen, ein nettes ausgiebiges Frühstück im Kreise der Familie, in Ruhe die Sachen gepackt, Fahrrad aufgepumpt und los ging es.
Jetzt stehe ich hier, nass wie ein begossener Pudel, und da das Wasser nicht nur nass sondern auch kalt ist, fange ich an zu frieren. Nicht ärgern heißt hier die Devise, sondern aufsteigen und weiter radeln, damit die Muskeln nicht klamm werden und ich vollkommen auskühle. Ich habe noch einen langen Weg vor mir und möchte möglichst gesund wieder Heim kommen. Eine Verkühlung kann ich jetzt gar nicht gebrauchen, denn ich habe eine anstrengende Woche vor mir, die mich vollends fordern, wenn nicht sogar auffressen wird. Die Radrunde war eigentlich dazu gedacht mich zu entspannen und etwas Kraft zu sammeln. Ich möchte die kommenden Tage auf der Höhe sein um die Herausforderungen die auf mich zukommen meistern zu können. Ob ich dieses Ziel erreichen werde muss ich jetzt infrage stellen, wenn ich noch nicht einmal in der Lage bin, einen Radausflug vernünftig zu planen.
|