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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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08.02.2017, 18:19 | #1 |
Kreuzfahrer Blues
Kreuzfahrer Blues Was hatten wir uns vorgestellt anfangs in den ersten Wochen, als gewürfelt wir zugesellt zum Kreuzzug sind aufgebrochen? Hab's irgendwann vergessen, der Krieg hat es gefressen. Krieg ist einfach nur Krieg, das Heilige ist ihm völlig fremd, er kennt nur Tod oder Sieg, braucht nichts als ein gutes Kettenhemd. Ein scharfes Schwert, ein gutes Pferd, der Eisenhelm ist Goldes wert. Schneller zu sein im Töten als der Feind es vermag, sein einzig's Gesetz bei allen Nöten zu retten sich in den nächsten Tag. Und Wasser in diesen öden Wüsten fernab von Bächen, Flüssen und Küsten. Sonst gibt es nichts zu bedenken, Gott schert sich nicht darum, will er ein Morgen mir schenken oder komm elend ich um? Der Muselmann fragt sich das Selbe, sah in seinen Augen das Gelbe. Er stirbt nicht anders als wir, rasend den Schild verbeulend, vor Schmerz gekrümmt wie ein Tier, betend, wimmernd und heulend. Selbst wenn Jerusalem wir befrein, Tod und Verderben ziehn mit uns ein. Und seh ich die Heimat wieder, wird nichts mehr wie vorher sein, nicht klingen mehr ihre Lieder in meinem Herzen aus Stein. Denn bis zum letzten Atemzug werden mich quälen Entsetzen und Trug. 8.2.17 |
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08.02.2017, 19:49 | #2 |
abgemeldet
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Muss ja wirklich schrecklich sein.
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08.02.2017, 21:30 | #3 |
Der arme Blues. Inflationäres Titelgewichse. Ob der Muselmann damit klarkommt?
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08.02.2017, 23:15 | #4 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
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Was hab ich mir vorgestellt
anfangs in den ersten Wochen, als gewürfelt ich wurd zugesellt zum Kreuzzug bin ich aufgebrochen? Hab's irgendwann vergessen, der Krieg hat es gefressen. Krieg ist einfach nur Krieg, das Heilige ist völlig fremd, Der kennt nur Tod oder Sieg, braucht nichts als'n gutes Kettenhemd. 'n scharfes Schwert, 'n gutes Pferd, der Eisenhelm is Gold wert.* Schneller sein im Töten als die andern Typen es vermögen, sein einziges Gesetz bei allen Noten zu retten mich in den nächsten Tag. Wasser mir in diesen öden Wüsten fernab von Bächen, Flüssen und Küsten. Sonst gibt es nichts zu bedanken, Gott schert sich nicht um mich, will mir kein Morgen schenken Ich komm elend um? Der Muselmann fragt sich das Selbe, sah in seinem Ei das Gelbe. Er verreckt nicht anders als wir, rasend seinen Schild verbeulend, vor Schmerz gekrümmt wie ein Huhn, betend, wimmernd und heulend. Selbst wenn ich Jerusalem befrei, Tod und Verderben ziehn mit vorbei. Und seh ich die Heimat wieder, wird nichts mehr wie vorher sein, nicht klingen mehr ihre Lieder in meinem Herzen aus Stein. Denn bis zum letzten Atemzug werden mich quälen die Fratzen meiner Toten. |
08.02.2017, 23:45 | #5 |
Das Gelbe vom Ei... auch so eine Unart des Krieges. Das menschliche Innere wird nach außen gekehrt. Kriegsheimkehrer... tja, inzwischen alle gestorben. Neue sind nachgerückt. Traumatisiert und allein gelassen. Bei uns ist ja alles gut. Was für ein Hohn. Garnichts ist gut. Alles geht den Bach runter. Und es wird nur gelabert, gelabert, gelabert. Und überall wimmelt es von Schwätzern, die glauben, ihre Plattitüden würden noch irgendwen erreichen, irgendwer würde sich noch interessieren für ihre schöngeistigen Hirngespinste von einer besseren Welt. In der alle sich verstehen und achten. Das wird nichts mehr. Der Zug ist abgefahren. Manche haben's noch nicht gemerkt. Aber das kommt noch.
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08.02.2017, 23:53 | #6 |
Hach ja. Und morgen machst Du bitte einen Termin bei einem Therapeuten, hm? Ich kuschel mich jetzt in meine Simpsons-Bettwäsche und schlafe den Schlaf der Schläfer. Huch, pöses Wort. Schläfer. Vielleicht träume ich ja von Lisa, wie sie einigen ISlern etwas mit dem Sachsofon, oder wie das heißt, vorspielt?
Gute Nacht |
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09.02.2017, 02:26 | #7 | |
R.I.P.
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Zitat:
Warum nur muß der Farrell immer persönlich beleidigend werden? |
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09.02.2017, 08:19 | #8 |
Tatütata .. das Thing ist da!
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09.02.2017, 09:50 | #9 |
Ich dachte nur, wenn ich schon zum Kreuzritter gemacht werde, dann will ich auch einer sein. Ausgezogen mit heiliger Mission, um auf dem Marsch ungeheuerlicher Strapazen und andauernder Kämpfe derart zu verrohen, nach Jerusalems Eroberung erst mal die Bevölkerung abzuschlachten.
Ebenso gut hätte man die deutschen Soldaten in Afghanistan mit Kreuzrittern vergleichen können. Es ist schon bemerkenswert, dass ich hier kontinuierlich auf meinen Geisteszustand geprüft werde - von Leuten, die sich an Absurditäten überbieten und ihre Paranoia an mir abreagieren. Obgleich sie selbst nicht gemeint sind mit meiner rundherum berechtigten und angemessen vorgetragenen Kritik, bekämpfen sie mich, als wäre ich ein gemeingefährlicher Selbstmordattentäter. Da soll mir doch mal einer sagen, wer hier wirklich verrückt ist? |
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09.02.2017, 10:05 | #10 |
Lach mal. Hilft.
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09.02.2017, 10:18 | #11 |
Ist es denn zum Lachen?
Zum Lachen ist, dass ich persönlich in ein paar Worten zusammenfassen könnte, was es dazu zu sagen gibt: Ich brauch das heiß umstrittene Objekt der Begierde nicht, weder in Deutschland noch auf der Welt. Ich könnte getrost und gerne drauf verzichten, und ich denke, die Welt auch. Damit beschäftigen muss ich mich nur, weil es mörderisch geworden ist, weil es sich selbst zerfleischt und die ganze Welt mit hineinreißt in seinen Untergang, aufgebläht wie eine Supernova, unaufhaltsam am Implodieren. Als wäre diese seine mehr oder weniger freiwillige Selbstvernichtung unser Problem. Ist es aber nicht. Kein Kreuzzug. Es genügt vollständig, ihm die Zähne zu ziehen, die Krallen auszureißen, mit denen es nach uns schlägt in seiner tobenden Agonie. Ansonsten abwarten und Tee trinken. Es schafft das ganz alleine. Dann sehen wir weiter. |
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09.02.2017, 11:09 | #12 |
stimmt. selbstironie hilft weiter, die selbstbezogene opferrolle macht doppelt krank: den, der sich in selbstmitleid suhlt und, weil nicht erkannt, um sich schlägt, und die, die das umsichschlagen erleiden - von denen, die beim zusehen krank werden, mal ganz zu schweigen,
lb D., daher trifft diese bemerkung den wunden punkt. sei versichert: (a) die welt geht nicht unter. (b) du bist viel unwichtiger, als du auch nur erahnst. beides führt zu bescheidenheit und einkehr. wäre empfehlenswert. wer wie du historische bezüge klitternd als hilfstruppen für seine verschwörungstheoreme heranzieht, muß sich den spiegel vorhalten lassen. dein text ist inhaltlich und handwerklich schlecht. für letzteres gibt es keine entschuldigung, für ersteres hält deine verblendung her. bei diesem werk reichte es, die schlechte ausführung zu bearbeiten. beim rest weiß man, wohers kommt. lg W. |
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09.02.2017, 12:17 | #13 |
Ich rede ja auch nicht von der Welt. irgendwann geht sie sicher unter, zumindest die der Menschheit, aber wann das geschieht, weiß ich so wenig wie die Meisen am Vogelhäuschen.
Ich rede von der Weltreligion, deren Namen ich nicht mehr aussprechen will, um nicht unnötig zu provozieren... die hat sich überlebt und ist im Zuge fortschreitender Globalisierung dabei, auf alle Fälle mal die irdische Umsetzung ihrer Gültigkeit und ihres Anspruchs selbst aufzuheben. Wenn man mal genau hinschaut, lässt sie sich mit Ausnahme von Europa ohnehin nur mehr mittels Unterdrückung und Gewaltherrschaft aufrecht und am Leben erhalten. Wenn sie überhaupt noch eine Zukunft hat, dann nur als homogener Teil der europäischen Gemeinschaft mit ihrer Glaubens- und Meinungsvielfalt. Manchmal schreibe ich kryptisch, mag sein. Aber gebildete und aufgeklärte Religionszugehörige stimmen dieser meiner Einschätzung nicht nur zu, sondern können auch die genauen Gründe dafür akribisch analysieren und überzeugend belegen, wozu mir schlicht das nötige Wissen fehlt. Da ist ein überholtes System dabei, sich selbst zu zerstören, durchaus ähnlich dem der Sowjetunion. Der in nämlichem Buch ausdrücklich verbotene Bruderkrieg ist nicht einmal mehr von Experten zu entflechten, weil längst Jeder gegen Jeden kämpft. Die Zerstörung historischer Stätten lange versunkener Epochen ist lediglich symbolischer Ausdruck dieser - in historischem Zeitmaß gemessen - unmittelbar bevorstehenden Zugehörigkeit zu denselben. Was bleibt? Die europäischen Religionszugehörigen energisch und konsequent in trockene Tücher bringen, die militante "Speerspitze" mit vereinten Kräften ein für allemal brechen und ansonsten den Dingen ihren Lauf lassen. Irgendwann wird sich der interne Religionskrieg erschöpft haben, der uns im Grunde gar nichts angehen muss. Mit Ausnahme seiner Flüchtlingsströme, wobei es einen Weg zwischen Humanität und Selbstschutz zu finden gilt, was allemal schwer genug ist. Das Mittelmeer ist schon jetzt zum zukünftigen Sinnbild dieser entsetzlichen Kriege geworden. Wenn eines Tages der Frieden der Kriegsmüdigkeit folgt, wird man sehen, was noch übrig ist und wie es weitergehen kann. Gegenwärtig ist Schadensabwendung für Europa und sonstige Anrainer vorrangig, gesunder Egoismus, es nützt ja nichts. Wen wollte man den mittels militärischer Intervention bekriegen, um wem zu helfen damit und was zu erreichen? Das weiß die innerlich hoffnungslos zerrissene Religionsgemeinschaft doch selbst nicht mehr. Es ist ein großer Trauerspiel, dieser Schwanengesang eines überkommenen Wertesystems und seiner nicht mehr zeitgemäßen Weltanschauung, und er wird uns noch eine ganze Weile in den Ohren klingen. Aber ein Sterben ohne vorangegangenen Todeskampf ist nun mal die große Ausnahme, da müssen wir durch. Ist das gelassen genug? Mein schriftlicher Beitrag dazu ist selbstverständlich von immenser Wichtigkeit, was sonst? Oh Mann... (PS: Die fünf oder so Kreuzzüge hatten es mit der Großmacht der vereinigten arabischen Welt zu tun, vereint unter einer Religion, das eigentliches Ziel ihres Stifters, was das klägliche Scheitern der Kreuzfahrer erklärt. Der Vergleich mit der heutigen Situation ist einfach nur absurd. Die arabische Welt zerfällt von innen heraus, Big Brother hat diesen Prozess höchstens ein wenig beschleunigt, mehr nicht. Die traditionelle Feindschaft mit der persischen macht es bestimmt nicht besser. Wobei auch diese nicht zu übersehende Verfallserscheinungen zeitigt, der eigenen Bevölkerung gefällt die staatsreligiöse Doktrin nicht mehr. Man wird sehen.) |
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