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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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23.04.2013, 12:22 | #1 |
Frühlingsmond
Aus den Knospen drängt das Leben
in die Frühlingsnacht hinaus, fühlbar zieht ein leises Streben durch den Garten und ums Haus. Mondlicht flutet durch die Wiesen, silbern glänzt der Tau im Gras, über das Gedanken fließen, die ich in der Stille las. Löwenzahnes Sonnenblüten, fest verschlossen und versteckt scheinen sie ihr Gelb zu hüten, bis der Tag sie neu entdeckt. Graue Nebelschleier schleichen aus dem Tal, das sie gebiert. Ich seh sie den Wald erreichen, der sich still darin verliert. Diese Nacht ist voller Drängen, und kein Frost hemmt ihren Lauf. An den ersten Amselklängen steigt der neue Tag herauf. Geändert von René (26.04.2013 um 13:28 Uhr) Grund: Korrekturwunsch (1. S / 3. V) |
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25.04.2013, 10:00 | #2 |
Lieber galapapa,
dieses herrliche Frühlingsgedicht darf hier nicht unbemerkt untergehen! Du hast diese Frühlingsnacht so gefühlvoll nachempfunden, dass man die Bilder gleich vor Augen hat. Wunderschön und sehr poetisch! Mit Freude gelesen. LG Daisy |
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25.04.2013, 10:48 | #3 |
R.I.P.
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Lieber galapapa -
Lyrische Schönheit und Kunst par excellence!
Ein Hochgenuß! Ich sehe schon die "Kitsch!"-Rufer auf der Matte. Vergiß sie. Ganz lieben Gruß von Thing |
25.04.2013, 13:30 | #4 |
abgemeldet
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Hallo Gallapapa (oder -mama?)
du hast versucht, deinem Gefühl Ausdruck zu geben, wenn du auch stellenweise ein bisschen ins Klischee gleitest. Im großen und ganzen aber liest sich das Gedicht gut. Dann aber, beim zweiten Lesen, sehe ich genauer hin und finde da: "ganz geräuschlos zieht ein Streben". Und da frag ich mich, mal so als Normalmensch, welche Geräusche eigentlich ein Streben machen könnte, wenn es durch Haus und Garten zieht. Ich komm nicht drauf. Vielleicht weißt du es. Als Naturgedicht geht es durch, nein, kitschig finde ich es nicht, es bleibt nur ein bisschen an der Oberfläche, die Tiefe fehlt noch etwas. Lobenswert: Ein Gedicht mal ganz ohne Rechtschreibfehler. Ist man auf Poetry eigentlich nicht gewohnt. Gruß, Nitribitto |
26.04.2013, 01:17 | #5 |
Hallo Galapapa,
deine Bildsprache fängt die Mystik einer frühlingshaften Mondnacht sehr schön ein.
Falls Du noch am Text arbeiten möchtest, lasse ich Dir gern ein paar kritische Anmerkungen da: "ganz geräuschlos" -> gibt es auch ein "halb" geräuschlos? "Mondlicht flutet durch die Wiesen" -> hier wäre mir ein "über" näher. " Graue Nebelschleier schleichen aus dem Tal, das sie gebiert. Ich seh sie den Wald erreichen, der sich still darin verliert." -> verliert sich der Wald im Tal? Ich denke aber, dass die Nebelschleier gemeint sind. Natürlich sind das nur mögliche Sichtweisen, trotzdem stören sie ein wenig den Bildfluss. Vielleicht kannst Du ja was damit anfangen. LG Perry |
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26.04.2013, 08:54 | #6 |
Liebe Daisy,
hab herzlichen Dank für Dein schönes Lob! Ja, so eine Frühlingsnacht hat ihren eigenen Zauber. Liebe Grüße! galapapa Lieber Thing, was für ein tolles Lob! Herzlichen Dank dafür! Kitschrufer hat es noch keine gegeben. Vielleicht spürt man halt doch ein wenig das tiefe Empfinden, das dahinter steht. Herzliche Grüße an Dich! galapapa Liebe Nitribitto, danke für Dein Lob und Deine Anregungen! Was Vers 3 in der ersten Strophe angeht, so gebe ich Dir Recht. Was Dich stört, das ist das Wort "geräuschlos", das klanglich nicht zur restlichen Sprache passen mag. Was ausgesagt werden soll, ist Dir ja bestimmt klar geworden: Die nächtlich friedliche Stille einerseits und dieser Drang zum Leben, der auch nachts spürbar ist. Ich habe eine Änderung vorgenommen und werde versuchen, sie noch in den Faden einzubringen: "...fühlbar zieht ein leises Streben...". Was Du mit "Tiefe" gemeint hast, ist mir nicht ganz klar. Meiner Meinung nach ist es eine tief empfundene Naturbeschreibung. Vielleicht kannst Du mir das noch etwas näher erläutern. Herzliche Grüße! galapapa Hallo Perry, vielen Dank auch Dir für Deinen lobenden Kommentar und die Hinweise! Ich nehme an, Dir ging es wie Nitribitto, Du störtest Dich an den Wort "geräuschlos", was ich gut verstehen kann, da es kanglich nicht unbedingt passend ist. Man kommt mit diesem Begriff automatisch auf ganz nüchterne Gedanken (kann ein Streben Geräuache machen? Kann es ganz geräuschlos oder auch nicht ganz leise sein?) Man fällt gewissermaßen aus der romantischen Sprache heraus und das "stört den Bildfluss", wie Du es genannt hast. Meine Lösung: "...fühlbar zieht ein leises Streben..." Das passt sich sprachlich besser in den übrigen Text ein. Mit dem Fluten "durch" die Wiesen sollte ausgedrückt werden, dass man in diesem blaugrauen Licht des Mondes eben auch die einzelnen Gräser erkennen kann; es folgt ja auch die Beschreibung der Tautropfen. Ich lasse das deshalb so stehen. In Strophe 4, Vers 3 und 4, ist der Bezug "sie" und "Nebelfelder" klar, so meine ich. "Sie" ist im Hauptsatz das Subjekt, deshalb sollte der Bezug " (der Wald verliert sich...) hier eigentlich nicht in Frage stehen, zumal ein Bezug auf "Tal" hier ja auch keinen Sinn macht. Nach meiner Meinung ist hier kein Änderungsbedarf. Nochmals danke für Deine Anregungen! Herzliche Grüße! galapapa |
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