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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern. |
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25.01.2012, 21:15 | #1 |
Jahresschlaf
-Einmal träumte es mir: ich wurde geliebt.
-Ich liebte; aber das war geträumt. -Du lebtest - das war bezeugt. -Du zeugtest mich. Und hattest bereut. |
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25.01.2012, 21:59 | #2 |
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Hallo Ayatollah,
interessanter Text! Mit der ersten Zeile habe ich sofort Heine assoziiert. Dann brachtes Du einige Wendungen und landest bei der Zeugung und dem Bereuen. Redest Du vom Vater, der sich davon gestohlen hat, zwar körperlich anwesend, aber in eine Abwesenheit in ihm selbst zurückgezogen: Ein Jahresschlaf? Also niemals richtig da? Ein Kind, vielleicht ein Sohn, der gerne von seinem "Vorbild" geliebt und anerkannt werden möchte. Der sich mit dem Vater (?) messen möchte? Aber nur ein schöner Traum... Und das Kind merkt, dass auch es den Vater (?) nicht liebt - auch das nur geträumt. Doch der Elter ist tot. Nur innerlich oder mittlerweile verstorben? ... Mir gefällt das Unausgesprochene in Deinen Worten - und dass, was Du tatsächlich sagst, ist offen, aufrichtig und schonungslos. ... Der Jahresschlaf kann allerdings auch auf das LI verweisen, dass lange von der Liebe geträumt hat... Gefällt mir sehr! Liebe Grüße Encki P.S.: Beantworte bitte bloß nicht meine Fragen. Sie zeigen nur meinen ersten Eindruck, wie ich an Interpretationen herangehe. Wenn Du auspacken würdest, wäre -glaube ich- der Charme verschwunden. |
25.01.2012, 22:32 | #3 |
Da stecken wirklich viele Gedanken und Gefühle drin. Sehr verdichtet und interpretationsoffen. Ich hätte es als Gedicht reingestellt. Aber ob Gedicht oder nicht - es ist großartig!
An Heine musste ich freilich auch denken. LG |
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26.01.2012, 06:59 | #4 |
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Ungeliebt und schreiben dürfen, das ist das wahre Glück.
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26.01.2012, 12:08 | #5 |
nein, mit heine assoziiere ich es nur peripher, für mich steckt viel jetzt darin, der reimfluss kommt heine allerdings wirklich nahe.
schöne grüße, gerne gelesen. Zy. |
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29.01.2012, 16:49 | #6 |
Danke für Eure Worte und positiven Rückmeldungen.
Ich halte es mit Encki: Manchmal, sprudeln die Wörter, ohne ein WARUM. Heine muss ich mehr lesen; bislang dominieren die Sufis. -Aya |
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29.01.2012, 20:12 | #7 | |
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Hallo Aya,
Zitat:
Ich bin der Auffassung, dass es meistens ein Warum gibt, auch wenn einem dies nicht immer bewusst ist. Die Worte sprudeln zwar manchmal auch nur so aus mir heraus, aber das sind aus meiner Sicht Resultate aus meinen Gedankengängen und Gefühlen der letzten Zeit, die sich zu einem Ganzen zusammenschalten... Liebe Grüße Encki |
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30.01.2012, 13:28 | #8 |
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Hallo Aya,
ein interessantes Wort und Gedanken/Gefühlspiel. Kommt mir vor wie: Zwei Schritte vor und einen zurück. Immer wenn man denkt, man hätte eine Stufe erklommen, plumpst man auf den Boden der Realität zurück. Und dennoch, man kommt voran - wenn auch langsam. lg, kalei |