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Schreibwerkstatt / Hilfe Gedichte und diverse Texte, an denen noch gefeilt werden muss. |
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05.06.2012, 23:02 | #1 |
Dabei seit: 05/2012
Alter: 34
Beiträge: 71
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Lust
Hallo Leser/in,
Der vorliegende Text ist ein "Experiment", zumindest für mich, da ich sonst nicht in dieser Form schreibe. Es geht mir bei diesem Text vor allem um sprachliche Bilder und um einen "guten Fluss" trotz wechselnder Verslängen, fehlendem durchgängigen Versmaß und Reim. Wem also etwas zu den folgenden Zeilen einfällt, der fühle sich gerne genötigt, es mitzuteilen Wie es mich schmerzt, schier um den Verstand bringt mich dein irres Treiben. Verschone mich, du Ausgeburt der Sinnlichkeit! Mein Herz verschmähen und nach dem Verstand mir trachten? Ich schenk ihn dir, ist er doch nichts mehr wert! Muss ich mir denn die Augen aus den Höhlen reißen um weiter nicht im Bann der deinen zu darben? Weiche! Weiche nicht von meiner Seite! Wohin nur verführst du mich? Ich stürzte mich für uns in die Höllen hitzigen Verlangens, die dich schufen! Ich will meine Stärke testen und dich vergessen. Löse deinen heißen Griff und zwing mich nicht länger deinen Namen zu rufen, Schlange! Selbst in deinem kühlsten Schatten verbrennt mein Fleisch in Leidenschaft. Giftig sind die Lügen, die so liebevoll von deinen warmen Lippen tropfen. Dein falsches Spiel! Dein Fauler Zauber! Gib es auf! Lass mich ziehn und ziehe mit mir! |
06.06.2012, 00:18 | #2 |
abgemeldet
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Hallo razu,
mir gefällt dein Text. Für mich beinhaltet er herausragende Stellen: "du Ausgeburt der Sinnlichkeit!" "Weiche! Weiche nicht von meiner Seite!" "Lass mich ziehn und ziehe mit mir!" Diese Stellen sind absolut spitze! Ein gelungenes Spiel mit Widersprüchen. Ich habe es gerne gelesen. Liebe Grüße Peace |
06.06.2012, 06:46 | #3 |
Hallo razumakehint!
Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach? Ich interpretiere es als einen Kampf zwischen Herz und Verstand. Auf jeden Fall ausdrucksstark und fesselnd! PS: nach "reißen" und "länger" würde ich ein Komma setzen. |
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06.06.2012, 12:00 | #4 |
abgemeldet
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Hallo razu,
fühl mich auch stark angezogen von diesen Zeilen, die sehr wortgewaltig daherkommen - sehr mitreißend - hm - mir ist momentan noch schleierhaft, was du genau mit diesem "Fluß" meinst - ich spür zwar was Stockendes im Text ... aber kann es nicht näher bestimmen. Vielleicht so: 1. Vers Entweder ein Umbruch nach "schmerzt" - oder nach "den" - wäre mein Einstiegsgedanke. |
06.06.2012, 12:20 | #5 | |
R.I.P.
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Zitat:
Halli Hallo, razu - schon im ersten Vers hätte ich andere Akzente gesetzt, z.B. so: Wie es mich schmerzt! Schier um den Verstand .... nach reißen fehlt das Komma. Danach: um nicht weiter(hin)..... nach "..zwing mich nicht" fehlt das Komma. "Gib es auf!" bezieht sich auf das Spiel, steht hier aber unter dem faulen Zauber, so daß ich ein "ihn" erwartet hatte. Warum nicht kurz und lapidar: "Gib auf!" Ansonsten ein wilder Gesang, in dem einnmal mehr die Schlange mit Lust/die Lust mit Schlange gleichgesetzt wird, was mir nicht behagt. Gelesen habe ich den Text gerne. Er sticht von gewollt kryptischen Wischi-Waschi-Texten ab. Außerdem kommt die Ambivalenz gut zum Tragen. LG Thing |
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06.06.2012, 21:22 | #6 | |
Dabei seit: 05/2012
Alter: 34
Beiträge: 71
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Hallo,
Danke für eure Meinungen. Einiges übernehme ich sehr gerne: "Wie es mich schmerzt! Schier um den Verstand" Natürlich, hinter "reißen" muss ein Komma hin. Zu dem anderen Komma hinter "nicht" bzw. "länger": An einer dieser Stellen muss wohl eines hin. Ich habe echt überlegt (und tu es wohl noch), wo das Komma mehr Sinn macht. Mein (vorläufige) Entscheidung: Ich pack's hinter "nicht". Zitat:
das "weiterhin" will mir jedoch nicht so recht behagen. Der Vers hat mir eigentlich eher schon zu viele Silben, ich sträube mich irgendwie, noch eine hinzuzufügen. Es würde mir beim Lesen "gestaucht" vorkommen. mir kam stattdessen folgende Idee "um mich dem Bann der deinen zu entziehn". (dieses "darben" kommt mir auch fast zu schwülstig". überarbeitete Fassung: Wie es mich schmerzt! Schier um den Verstand bringt mich dein irres Treiben. Verschone mich, du Ausgeburt der Sinnlichkeit! Mein Herz verschmähen und nach dem Verstand mir trachten? Ich schenk ihn dir, ist er doch nichts mehr wert! Muss ich mir denn die Augen aus den Höhlen reißen, um mich dem Bann der deinen zu entziehn? Weiche! Weiche nicht von meiner Seite! Wohin nur verführst du mich? Ich stürzte mich für uns in die Höllen hitzigen Verlangens, die dich schufen! Ich will meine Stärke testen und dich vergessen. Löse deinen heißen Griff und zwing mich nicht, länger deinen Namen zu rufen, Schlange! Selbst in deinem kühlsten Schatten verbrennt mein Fleisch in Leidenschaft. Giftig sind die Lügen, die so liebevoll von deinen warmen Lippen tropfen. Dein falsches Spiel! Dein Fauler Zauber! Gib auf! Lass mich ziehn und ziehe mit mir! |
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07.06.2012, 11:51 | #7 | |||
Hallo razumakehint
sie sind so schön leidenschaftlich deine Worte...das gefällt mir. Was jetzt noch zu tun ist; das "Kürzen". Beispiel: Zitat:
Wie es mich schmerzt, schier um den Verstand bringt - dein irres Treiben Zitat:
Verschone mich, Ausgeburt der Sinnlichkeit! Mein Herz verschmähen, nach dem Verstand mir trachten? Zitat:
Nimm, was ohne Wert nun ist! Muss ich mir die Augen aus den Höhlen reißen um mich deinen strafenden Blicken zu widersetzen? Sind nur aus der Hüfte geschossene Beispiele...kann man natürlich noch besser machen. Wenn Du konsequent ans Kürzen gehst...gewinnt dein Text...da er sich ver-dichtet. Gruß, A.D. |
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07.06.2012, 20:22 | #8 | |
Dabei seit: 05/2012
Alter: 34
Beiträge: 71
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Hallo AndereDimension,
Zitat:
Wie es mich schmerzt! Schier um den Verstand bringt dein irres Treiben. Verschone mich, Ausgeburt der Sinnlichkeit! Mein Herz verschmähen und nach dem Verstand mir trachten? Nimm ihn! Er ist nichts mehr wert! Muss ich mir die Augen aus den Höhlen reißen, um mich dem Bann deiner zu entziehn? Weiche! Weiche nicht von meiner Seite! Wohin verführst du mich? Ich stürzte mich für uns in Höllen hitzigen Verlangens, die dich schufen! Will meine Stärke testen und dich vergessen. Löse deinen heißen Griff! Zwing mich nicht, länger deinen Namen zu rufen, Schlange! In deinen kühlsten Schatten verbrennt mein Fleisch in Leidenschaft. Giftige Lüge ist's, die liebevoll von deinen warmen Lippen tropft. Dein falsches Spiel! Dein Fauler Zauber! Gib auf! Lass mich ziehn und ziehe mit mir! Dieses "Kürzen" ist irgendwie interessant. Man will das Gedicht keines bereits formulierten Gedankens/Bildes berauben, doch "freut" man sich, wenn man ein "unnötiges" Teilchen sieht, dass man abschlagen kann, um anderes besser zur Geltung zu bringen. Danke dafür. Allerdings kam mir auch der Gedanke, ob ich diese "zu viel gesagten Worte" hier wirklich rauskürzen sollte. Die Stimmung, in der sich das LI hier befindet, ist wohl eine, in der man eher zu viel als zu wenig sagt. Aber so viel habe ich ja gar nicht gestrichen. Ich denke, ich habe dem Gedicht nichts weggenommen und konnte es an manchen Stellen sogar "aufwerten". Doch möge jeder gerne sprechen, der das anders sieht (und alle andern natürlich auch ). Gruß razu |
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07.06.2012, 20:25 | #9 |
R.I.P.
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Beide Fassungen gefallen mir; jede hat ihren besonderen Reiz.
LG Thing |
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