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06.12.2009, 20:07 | #1 |
Inspiration
Vorwort:
Der Titel sagt alles, oder etwa nicht? Sie ist wieder da. Gerade eben, durchfuhr sie mich wie ein Blitz, aus bewölktem Himmel. Bloß nicht verrauchen lassen jetzt. Die Situation ergreifen und zu schreiben anfangen. Wie immer, einfach drauflos. Zu gegeben dieses Mal, beginnt alles untypisch, und endet auch so. Jetzt gehts los: Die Sonne scheint. Hinter den spitzen Giebeldächern der Kleinstadt, verschwindet sie langsam im glutroten Abendlicht. Aber wie gesagt, noch scheint sie, und mit ihren letzten Strahlen, taucht sie den kleinen Hinterhof in eine schummrig warme Atmosphäre. Von hier oben, von wo er einen besseren Ausblick hat, und mehr wahrnimmt als jene unten auf dem Boden, sieht er wie die Schatten langsam länger werden. Und mit den größer werdenden Schatten, werden die Menschen immer weniger. Immer in kleinen Gruppen verlassen sie den Hof. Die Händler brechen ihre Stände ab, und packen ihre Waren zusammen um noch vor Einbruch der Nacht ihre Lager zu erreichen oder zu Hause zu Abend zu essen. Nur einige wenige bleiben zurück als sich der Schatten der Nacht vollends über den von Häusern umringten Innenhof legt. Ein Paar zwielichtige Gestalten in Kapuzenmänteln, ein volltrunkener Gaukler, zwei Kinder die einer räudigen Katze hinterher jagen, und sie. Sie steht da. Steht einfach nur da. Bewegt sich nicht, rührt sich nicht, blinzelt nicht einmal. Einem unbedarftem Beobachter wäre sie bestimmt nicht aufgefallen, und wenn doch dann hätte er sie nicht einordnen können. Sie Gehört nicht hierher, gehörte zu keinem der Anderen. Sie ist allein. Sehr allein könnte man sagen. Aber nicht einsam. Auf ihren Lippen liegt ein Lächeln. Kein Freudiges, zugegeben, aber auch kein eisiges, eingefrorenes Lächeln wie man sie in dieser Stadt des öfteren sieht. Denn in dieser Stadt, ist alles ganz normal. Es ist eine Stadt wie es sie zu hunderten, ach was zu tausenden, auf der Welt gibt. Eine Stadt, in der die menschen verlernt haben was es bedeutet zu Leben. Eine Stadt in der Bewusstsein, materiell sein muss. Eine Stadt in der alles seinen Preis hat und jeder seinen Platz. Wirklich Jeder, bis auf diese Frau. Diese Frau, die dort unten stand. Jene Frau, die so verloren wirkte, wenn er sie von hier oben betrachtete, und dennoch eine Selbstsicherheit ausstrahlte wie er sie noch bei keinem anderen Menschen gespürt hatte. Langsam, als der Schatten aus dem Innenhof die Wände erklommen hatte und begann seine nackten Füße zu verdunkeln, ging er in die Hocke. Wie ein Greifvogel hockte er auf einem Balken, der aus der Lehmwand hinter ihm ragte. Dann stieß er sich nach oben ab. Senkrecht sprang er in den Himmel, streckte beide Arme am Körper vorbei in die Luft und breitete seine weißen Flügel aus. Noch einmal durchschnitt er die Grenze von Licht und Schatten, so das sein nackter Oberkörper in dem Sonnenlicht erstrahlte, dann ließ er sich nach unten Fallen. Glitt durch die Luft, rauschend dem Erdboden entgegen, und prallte auf. Die Erste die bei ihm war, war jene Frau, welche er beobachtet hatte. Das Letzte was er Tat, war sie anzulächeln, dann verließ er diese Welt. Und sie verstand ihn. |
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07.12.2009, 01:30 | #2 | |
Hallo Lodric,
Zitat:
Ansonsten beschreibst du hier eine ganz schöne Szenerie, wenn man "schön" in Anbetracht des tödlichen Endes überhaupt sagen kann. Nur frage ich mich, wer "er" ist. Ich deute ihn mal als einen Selbstmörder, jedoch irritieren mich "seine weißen Flügel" etwas. Auch ist mir seine Intention unklar. Nur ein paar kleine Anmerkungen noch: Den Sonnenuntergang finde ich persönlich etwas zu sehr ausgewalzt. Das ginge auch kürzer. Das Wort "Schatten" kommt recht häufig vor. Ich fände es schöner, wenn du ihn öfter umschrieben hättest. ("das Schwarz" oder Ähnliches) "Sie steht da. Steht einfach nur da. Bewegt sich nicht, rührt sich nicht, blinzelt nicht einmal." - Da wiederholst du dich unnötigerweise. "Auf ihren Lippen liegt ein Lächeln. Kein Freudiges, zugegeben, aber auch kein eisiges, eingefrorenes Lächeln" - Was denn dann? Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen. Ein paar Fehler in der Groß-/Kleinschreibung sind auch vorhanden. Jedenfalls eine etwas schwammige Handlung, aber ganz schöne Bilder. Gerne gelesen. Grüße. |
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07.12.2009, 23:14 | #3 |
Danke
Erstmal danke für deine Kritik,
Und des weiteren, das die weißen Flügel dich irritieren is ganz Normal, das habe ich so beabsichtigt, Ich dachte es könnte dem Leser ein wenig die Augen öffnen das Mythik im Grunde nur Ansichtssache ist und man jeden Menschen als Engel darstellen kann. Zu den Verwendung von dem Wörtchen Schatten, geb ich dir Recht vielleicht überarbeite ich es nochmal Und Achja der Zeitwechsel ist mir zwar nicht aufgefallen aber im Endeffekt ergibt sich daraus ja auch kein Stilfehler (-bruch). Im Allgemeinen, und ich denke bestimmt auch hier, kann man innerhalb einer Geschehensbeschreibung doch problemlos ins Präsens wechseln um Spannung aufzubauen. Im Lateinischen nennt man das logischerweise Spannungspräsenz (Der Lateinische Begriff ist mir entfallen). Hier hab ich es Andersherum gemacht wie mir gerade aufgefallen ist, das ergibt dann natürlich keinen Sinn mehr. So ähnlich verhält es sich auch mit der sich wiederholenden Beschreibung ihre Haltung, ein Stilmittel, zugegeben ein gewagtes das nicht bei jedem Zuspruch findet Zu dem Lächeln; Stell es dir doch so vor, dir kam ein schöner Gedanke und unbewusst lächelst du.Dir kommt ein Anderer, eher negativer Gedanke, du lächelst weiter doch deine Augen lächeln nicht mehr mit. Im Grunde ist ja genau dies das Geheimnis des Lächelns der Frau, es ist undeutbar Danke fürs Lesen. P.s : Für Rechtschreibfehler übernehme ich generell keine Haftung, mir fehlt zumeißt die Zeit für eine gründlcihe Korrekturlesung |
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