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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln.

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Alt 16.01.2025, 22:00   #1
männlich Cornelius
 
Dabei seit: 05/2023
Ort: Lampertheim
Alter: 50
Beiträge: 567

Standard Lord Arthurs Verbrechen

(angeregt vom Titel der Erzählung Lord Arthur Saviles Verbrechen von Oscar Wilde)

Ein Schatten streift den Herrensitz.
Ein Donnergroll, ein ferner Blitz.
Lord Arthur schreitet rasch zur Tat,
bevor sich das Gewitter naht.

Der Hausherr schwingt sein Utensil:
Ein handlich schlanker Buchenstiel,
bewehrt mit einem Kranz von Zinken,
die silbern in der Sonne blinken.

Zur Pflege häuslicher Talente
verstreut er gern Papierfragmente,
so dass sie rings in allen Ecken
wie Falllaub die Veranda decken.

Darauf sind Worte zu erkennen,
die eine Tätigkeit benennen.
Nun müht er sich, den Zettelhaufen
in jeden Winkel nachzulaufen.

Kein Fitzelchen entgeht gewiss
dem reißenden Metallgebiss.
Es ist ein gültiges Versprechen:
Kein Verb entgeht Lord Arthurs Rechen.
Cornelius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2025, 23:48   #2
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 33.011

Deine Dichtkunst in Ehren, Cornelius, aber bei Arthur hast du dich verhoben. Oscar Wilde mag zu einem witzvollen Vorreiter taugen, aber nicht unbedingt zum Garant der Qualität eigenen Ergusses. Bleib bei deinen Leisten.

Zinken, die in der Sonne blinken?
Hast du das nötig?
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.01.2025, 11:08   #3
männlich Cornelius
 
Dabei seit: 05/2023
Ort: Lampertheim
Alter: 50
Beiträge: 567

Liebe Ilka,

wirkt der Hinweis auf Oscar Wilde zu hoch gegriffen? Ich meine, es sollte klar sein, dass ich mich nicht mit ihm messen oder ihn als Steigbügelhalter für mein eigenes Opusculum benutzen wollte. Im Übrigen hat mich lediglich das Wort "Verbrechen" im verdeutschten Titel der erwähnten Erzählung auf das Wortspiel mit dem Verb-Rechen gebracht.

Darf ich keine alltäglichen Reime verwenden, wenn sie (für mein Empfinden) in den Zusammenhang passen? Ist "Zinken - blinken" schon genauso abgenutzt wie "Herz - Schmerz"?

Merkwürdig: Die "Buchstabensuppe" (bei der ich fürchtete, man werde sie mir übergießen) wurde hier mit den Etiketten "genial" und "Meisterwerk" versehen, worüber ich mich natürlich freuen und wofür ich herzlich bedanken möchte, in der Hoffnung, nicht die Bodenhaftung zu verlieren. Aber allmählich (ver)zweifle ich an meiner Fähigkeit, den Wert meiner "Schöpfungen" selbst richtig einzuschätzen.

Gut, dass es dieses Forum gibt, um Rückmeldungen zu erhalten, was funktioniert und was nicht - und was wie ankommt.

Gruß
Cornelius
Cornelius ist offline   Mit Zitat antworten
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