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| Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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#1 |
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Dabei seit: 10/2024
Ort: mittig und großstadtnah
Alter: 42
Beiträge: 266
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Eines Tages im Herbst
Die Herbstsonne trocknet das Moos auf den Stühlen Rotsamtener Vorhang verrottet im Schlamm Ein Schmuckstück lässt sich zu den Sitzreihen spülen Es glitzerte einst noch am Ohr der Grande Dame Ein Kronleuchter schaukelt in kräftigen Zweigen und winselt sein Wimmern hinaus in den Wind Vor Jahren verstummt sind die Glocken und Geigen Die Linsen der Opernferngläser sind blind Novemberlaub raschelt auf schwarzweißen Tasten Trompeten versinken im Efeugeflecht Die Klänge, die einst Komponisten verfassten sie alle erstarben im letzten Gefecht Verhallt ist das Trällern und Pauken und Dröhnen auf Brettern, wo Notenschriftblattwerk zerfällt Skelettfinger greifen nach lautlosen Tönen und Stille und Frieden liegt über der Welt Geändert von LadyAdunaic (10.11.2024 um 00:38 Uhr) |
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#2 |
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Liebe LadyAdunaic,
das sind schöne, schaurige Bilder, die du da erschaffst. Der Rhythmus ist fehlerfrei durchgehalten, ich kann keine Schnitzer erkennen. Gefällt mir. Freundliche Grüße, Travis Beamer |
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#3 |
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der allerletzte Vers kommt für mich mit seiner Aussage doch ziemlich überraschend - im Umkehrschluss würde er immerhin andeuten, dass die nun vergangene "große Oper" der Stille und dem Frieden entgegengelaufen ist. Okay, in Bezug auf die Stille stimmt das natürlich, aber beim Frieden - da muss man zumindest noch mal länger drüber nachdenken.
Wenn man das geschilderte Szenario auf den menschlichen Lebensweg bezieht, ist selbstverständlich irgendwann die Zeit vorbei, selbst auf der Bühne zu stehen und stattdessen angesagt, seinen Frieden mit der Stille zu finden. Das ist aber wohl immer auch von der jeweiligen Situation des Lesers/Zuhörers abhängig. Wie schon des öfteren bewundere ich Deinen Mut zu detailreichen und Bildstarken Silbenketten (Opernferngläser, Notenschriftblattwerk), die sind auch keinesfalls übertrieben häufig verwendet (das ist ja an anderer Stelle schon mal kritisiert worden). Dass dazu hier im Forum auch andere Geschmäcker existieren, wissen wir ja und kann man ja auch durchaus akzeptieren. Viele Grüße Epilog |
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#4 |
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Dabei seit: 10/2024
Ort: mittig und großstadtnah
Alter: 42
Beiträge: 266
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Lieber Epilog: Danke für deine Einschätzung! Ich freue mich sehr, wenn jemand meinen Silbenkettenfetisch teilt!
Der Frieden resultiert weniger aus der nun stillen Oper, als aus dem letzten Gefecht, das hier natürlich nur angedeutet ist. Ich finde den Kontrast spannend, zwischen stumpfer Gewalt / (Selbst)Zerstörungswut der Menschen, und den schönen, kunstvollen und friedvollen Dingen, zu denen wir imstande sind - und wollte die zwiespältigen Eindrücke der Postapokalypse so einfangen. Lieber TravisBeamer: Fehlerfreiheit ist im Moment eine große Ambition von mir! Freue mich sehr, dass es dir so gefällt! |
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#5 |
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Hallo LadyAdunaic,
das ist ein wirklich tolles Gedicht! Du schaffst schon in den ersten beiden Strophen eine Atmosphäre, dass man sich mitten im Geschehen wähnt. Chapeau! Wenn ich mich nicht irre, ist das auch Amphibrachys, für jemanden, der erst mit Dichten angefangen hat, ganz sicher nicht so einfach. Übrigens: Silbenkettenfetisch gefällt mir! LG DieSilbermöwe |
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#6 | |
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Dabei seit: 10/2024
Ort: mittig und großstadtnah
Alter: 42
Beiträge: 266
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Zitat:
von ganzem Herzen Dankeschön für deine liebe Rückmeldung! Tatsächlich tue ich mich mit dem einsilbigen Wortgerümpel schwerer als mit den Silbenketten... |
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#7 |
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Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.752
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Hallo LadyA,
ich stimme allem zu, was bisher zu deinem bild- und wortgewaltigen Gedicht geschrieben wurde. Schön, wie du anhand einer "Letzten Opernaufführung" das Ende beschreibst und die Natur sich langsam aber stetig die Welt zurückerobern lässt. Sehr gerne gelesen Nöck |
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#8 |
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Dabei seit: 10/2024
Ort: mittig und großstadtnah
Alter: 42
Beiträge: 266
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Vielen lieben Dank, lieber Nöck. Freut mich sehr, dass ich da dein ein oder anderen Nerv getroffen habe.
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