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| Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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#1 |
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Der Meister rührt anmutig all seine Farben
und nimmt seinen Pinsel in ruhende Hand, er ist sehr gesegnet mit allerlei Gaben und fängt an zu zeichnen auf die weiße Wand. Mit feinen Geraden schafft er die Konturen und malt das Gesicht einer sitzenden Frau, die tiefbraunen Augen vermachen dort Spuren, die Wangen sehr sanft mit erhabenem Bau. Die Frau hat nun Blickkontakt mit ihrem Maler, der Mund ist geschwungen in mystischer Form, ihr Reiz wirkt anziehend und immer realer, das Rätsel des Ausdrucks: Mit Tiefe konform. Dort bildet die Künstlerhand eisige Berge mit Brücke, entfernt in dem hinteren Grund, gewundene Pfade als lichtarme Scherge, sie geben Ambiente von Heimlichkeit kund. Nach langem und kräfteverzehrendem Schaffen, wo manche Idee nochmals still übermalt, da steht das Gebilde, die Muskeln erschlaffen, ein Werk, das die Andern an Geist überstrahlt. |
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#2 |
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Dabei seit: 10/2024
Ort: mittig und großstadtnah
Alter: 42
Beiträge: 266
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Die Konzentration und Verausgabung des Künstlers ist spürbar und den Titel hätte es gar nicht gebraucht, man weiß sofort wen du meinst - also wieder ein großes Lob an dein Talent, Dinge /Bilder so klar beschreiben zu können.
Bei den "Scherge" bin ich mir noch unsicher, müsste es hier nicht Plural sein oder der Pfad alternativ im Singular? |
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#3 |
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Danke für dein Lob. Du hast völlig recht mit deinem Einwand, im Plural müsste es eigentlich ''Schergen'' heißen, muss wohl einen Singular mit ''Pfad'' draus machen. Dein wachsames Auge zwingt mich auf jeden fall dazu, das noch auszubessern. Danke.
Freundliche Grüße, Travis Beamer |
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#4 | |
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Forumsleitung
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Zitat:
Beim Gedicht halte ich mich dieses Mal zurück, es hat mich noch nie angesprochen (auch nicht das vermeintliche Original im Louvre). Aber das ist ein anderes Thema und hat mit Dichtkunst nichts zu tun. LG Ilka |
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#5 |
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google sagt: Die Andern wird groß geschrieben, wenn es sich auf eine klar definierte Gruppe bzw. Nomen bezieht. Das ist doch hier der Fall oder?
Oder sehe ich das falsch? Grüße, Travis Beamer |
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#6 |
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Forumsleitung
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Ja. In deinem Gedicht bezieht sich "andere" nicht auf eine Gruppe, sondern auf die Werke, eben diese anderen (Werke), die Michelangelos Bild überstrahlt.
Google ist nicht maßgeblich, dort schreibt jeder rein, was er denkt. Viel Meinung, nicht immer gesichertes Wissen. Der Duden schreibt hingegen: Im Allgemeinen wird „andere, andre“ kleingeschrieben D 77: der, die, das and[e]re eine, keine, jeder, alles and[e]re die, keine, alle and[e]ren, andern ein, kein and[e]rer ein, kein, etwas, allerlei, nichts and[e]res der eine, der and[e]re die einen und die and[e]ren einer, eins nach dem and[e]ren und and[e]re, und and[e]res (Abkürzung u. a.) und and[e]re mehr, und and[e]res mehr (Abkürzung u. a. m.) von etwas and[e]rem, anderm sprechen unter and[e]rem, anderm (Abkürzung u. a.) zum einen …, zum and[e]ren sich eines and[e]ren, andern besinnen ich bin and[e]ren, andern Sinnes and[e]res gedrucktes Material and[e]re ähnliche Fälle andere Gute ein andermal, aber ein and[e]res Mal das and[e]re Mal ein um das and[e]re Mal ein und das and[e]re Mal Bei Substantivierung ist auch Großschreibung möglich D 77, beispielsweise: der, die, das and[e]re oder And[e]re eine, keine, jeder, alles and[e]re oder And[e]re ein, kein, etwas, allerlei, nichts and[e]res oder And[e]res die einen und die anderen oder die Einen und die And[e]ren die Suche nach dem and[e]ren oder And[e]ren (nach einer neuen Welt) Mit der Großschreibung wäre ich allerdings zurückhaltend, denn solche unbestimmten Wörter bezeichnen i.d.R. etwas Abstraktes. Kein Mensch weiß, um welche "Anderen" (welche Gruppe) es sich handeln soll. Plausibel ist die Ausnahme der Großschreibung nur bei dem letzten Beispiel, in der das Andere als Synonym für eine neue oder unbekannte Welt steht. Die anderen Beispiele für beide Schreibweisen sind lediglich Konzessionen. Das sind die Dinge, die von der KMK bei der Rechtschreibreform u.a. angerichtet wurden und zur totalen Unsicherheit geführt haben. Die Großschreibung hat sich stillschweigend verbreitet, weil kein Mensch genau weiß, um welche Wortform es sich handelt. Es sind aber definitiv Pronomen bzw. Numerale, keine Substantive. |
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#7 | |
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Zitat:
Stimmt, das habe ich auch schon in Zeitungen falsch geschrieben gesehen. @Travis Beamer Und ich bewundere mal wieder dein Können mit dem Amphibrachys. Chapeau! Ich habe das Original mal im Louvre gesehen. War schon toll. LG DieSilbermöwe |
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#8 |
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Na gut Ilka-Maria,
dann werde ich das auch noch ändern. Ist ja gut, wenn man hier was dazulernt. Hallo DieSilbermöwe, danke schön. Ja ich mag das Bild auch, obwohl es nicht mein Lieblingsbild ist, aber ich wollte mal darüber schreiben.
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#9 |
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#10 |
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Forumsleitung
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Stimmt, da hatte ich mich vertan. Gehören sie aber nicht der gleichen Epoche an? Müsste ich nochmal nachlesen. Bei Lonardo haben mich seine Studien zum Körper des Menschen, zu Flugobjekten und sonstigen archtektonischen Zeichnungen mehr interessiert als seinen anderen Werke.
Nein, ich mag die Mona Lisa nicht. Für mich ist sie eine durchschnittliche Frau mit einem eher nichtssagenden Gesicht, und härter gesagt: auf teigige Art modannenhaft und unattraktiv. Das vielbesagte Lächeln konnte ich trotz intensivstem Hinsehens und größter Konzentration nicht feststellen. Die Komposition des Bildes lässt auf eine Auftragsarbeit nach dem Geschmack der damaligen Zeit schließen. Aber damals wurden viele Bilder nach dem Zeitgeschmack gemalt und Portraits entsprechend geschönt. Die wir heute nicht mehr schön finden. So hat alles seine Zeit. |
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#11 |
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Ich meine, mal gelesen zu haben, kann es aber nicht nachweisen, dass in dem Gemälde von Mona Lisa die eigenen Gesichtszüge von Leonardi da Vinci enthalten sind?
Meine Physiotherapeutin hatte mir mal vor vielen Jahren das Buch von da Vinci: „Wirf deine Schatten Sonne“ geliehen, das mir sehr gut gefiel. Ich wollte das Buch selbst besitzen und irgendwann noch mal lesen und besorgte es mir im Antiquariat. |
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#12 | |
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Forumsleitung
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Zitat:
Sein malerisches Erbe halte ich für weniger bedeutsam. Da waren ihm Michelangelo und Raffael weit überlegen. Denn es hätte viel dazu gehört, die Malereien in der Sixtinischen Kappelle zu übertreffen. Ich war dort gewesen. Ich habe auch die Mona Lisa im Louvre gesehen - vielleicht. Meistens ist dort eine Kopie ausgestellt. Aus Sicherheitsgründen. Unglaublich, wie viele Gruppen sich um dieses unscheinbare Bild scharen und sich von einer Führerin geduldig einen halbstündigen Vortrag darüber anhören. Für mich ist diese Frau weder geheimnisvoll noch sonstwie attraktiv, einfach nur eine thronende Matrone im geschönten Ideal ihrer Zeit, das heute nur als durchschnittlich durchginge. Vielleicht auch damals schon. Denn auch von damals gibt es Portraits von Frauen, die wirklich schön waren. Nicht solche Matronen wie die Mona Lisa. |
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