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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 11.10.2025, 11:47   #1
männlich JWagner
 
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Beiträge: 416

Standard Das Hündlein der Frau Frigg

Die Seuche war ins Haus gekommen,
sie hatte Kind und Kuh genommen,
auch noch die Katze weggerafft
Den Bauer hatte das geschafft

Nun saß er arm und still am Feuer
Die Zwölften kamen ungeheuer
der Wind, der fegte um das Haus
Die Tür sprang auf, ihn packt der Graus!

Doch draußen in der bitt‘ren Kälte
saß nur ein kleiner armer Welpe
Die Frau, sie holte ihn herein
Von nun an fiel ein heller Schein

ganz warm und freundlich in ihr Leben
Das Hündlein konnte sie erheben
Ein Jahr, da ging‘s den dreien gut
Dann kam die Zeit, wo alles ruht

Es klopfte drei Mal an der Tür
Der Bauer hatte ein Gespür
und öffnete der Himmelsfrau
Die sprach: ‚sei ohne Furcht, vertrau,

mein Hündlein fordere ich zwar
das ich verlor im letzten Jahr
Doch ja, ihr ward sehr gut zu ihm
und hattet Böses nie im Sinn!

Ich geb Euch meinen Segen drauf:
mit Eurem Hof geh es bergauf!'
Frau Frigg, sie rief den Hund zurück
Der sprang zu ihr und war verzückt!

Das neue Jahr bracht' reiche Ernte,
das Unglück sich nunmehr entfernte,
viel Kälber, Ferkel, reichen Lohn
und beiden einen kleinen Sohn ...

Nach einer brandenburgischen Sage zu den winterlichen Stürmen vergangener Zeiten.
Frau Frigg/Holle hatte auf ihrer nächtlichen Winterfahrt einen kleinen Welpen
verloren und forderte ihn in den Raunächten im kommenden Jahr zurück
Als Lied: https://youtu.be/vGSvFrd62Kc
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Alt 11.10.2025, 17:12   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
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Alter: 62
Beiträge: 7.238

Schöne Idee, gut umgesetzt!

LG DieSilbermöwe
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Alt 11.10.2025, 20:00   #3
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 33.042

Guten Abend, JWagner,

was ist mit "die Zwölften" gemeint? Der Dezember? Aber warum im Plural?

Zitat:
ganz warm und freundlich in ihr Leben
Das Hündlein konnte sie erheben
Der zweite Vers ist semantisch unpassend und grammatikalisch zweideutig. Man kann sich erheben (z.B. von einem Stuhl oder aus einem Bett), ansonsten hebt man einen Gegenstand oder einen Zustand (die Laune heben). Gemeint ist wohl, dass der Welpe das Leben der Bäuerin bereichert und wieder glücklich gemacht hat. Das ist aber synonym zu "erheben" nicht anwendbar.

Grammatikalisch zweideutig ist der Vers, weil offen bleibt, ob das Hündlein die Bäuerin erhebt oder die Bäuerin das Hündlein, weil "Hündlein" ein Neutrum ist und deshalb sowohl im Nominativ wie im Akkusativ denselben Artikel hat.

Diese beiden Verse würde ich überdenken, denn die Ballade liest sich insgesamt schön und spannend. Ich weiß, dass dies nicht leicht ist, denn auf "Leben" etwas zu reimen, das Sinn ergibt, ist wahrlich Denkarbeit.

Bei dieser Gelegenheit: Deine Akribie, wie du deine Themen und deinen Stil bearbeitest, ist bewunderswert.

Lieben Gruß und einen kreativen Sonntag,
Ilka
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 20.10.2025, 18:37   #4
männlich JWagner
 
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Dabei seit: 10/2023
Beiträge: 416

Standard Hündlein der Frau Frigg

Die Zwölften sind das, was man heute die Raunächte nennt: die 12 Nächte zwischen dem Sonnen- und dem Mondjahr, also vom 21. 12. bis zum 1.1. Das ist die heilige Ruhezeit, die leere Zeit, die "wihen nachten", die Zeit der Sippe und Familie, aber auch die Zeit der Winterstürme, bis das neue Sonnenjahr wieder anhebt.

Der vierte Vers ist vielleicht etwas gedrechselt, aber bis jetzt fällt mir noch nichts Besseres ein.

Danke Euch und lG! Jürgen
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Alt 21.10.2025, 22:39   #5
weiblich Ottilie
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 446

Frau Frigg kannte ich noch nicht! Schöne Reime, schöne Geschichte! Gern gelesen...

LG Ottilie
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Lesezeichen für Das Hündlein der Frau Frigg

Stichworte
hund, liebe, winter

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