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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 28.08.2025, 15:49   #1
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Standard das kind von taung (is schon ziemlich lange her)

australopithecus - war er schon klug?
nein. nur bemüht, sich ahnend aufzurichten
aus dicht verwobnen dorn- und pflanzenschichten
jahrtausende vor bogen, rad und pflug

die harpye auf ihrem beutezug
vermochte ihn im hohen gras zu sichten
dann, wie um seine dunkle furcht zu lichten
ihm ihre fänge in die augen schlug

und ihn nach leider kurzem höhenflug
in ihrer höhle horst zu einem dichten
sediment aus speisebrei verbuk

doch sollt den kindskopf die idee vernichten
auf zweibeingang und übersicht mit fug
und recht wohl besser zu verzichten?
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Alt 29.08.2025, 07:22   #2
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Standard Ende geändert

australopithecus - war er schon klug?
nein. nur bemüht, sich ahnend aufzurichten
aus dicht verwobnen dorn- und pflanzenschichten
jahrtausende vor bogen, rad und pflug

die harpye auf ihrem beutezug
vermochte ihn im hohen gras zu sichten
dann, wie um seine dunkle furcht zu lichten
ihm ihre fänge in die augen schlug

und ihn nach leider kurzem höhenflug
zu ihrem horst in einer höhle trug
wo sie ihn dann zu einem dichten
sediment aus speisebrei verbuk

statt jede zukunfts-aussicht zu vernichten
hätts sinn gemacht, auf diese zu verzichten

(Das abschließende Terzett der ersten Version ist Schwachsinn. Ich hoffe, so wird`s etwas deutlicher, auf die Gefahren des aufrechten Ganges hinzuweisen)
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Alt 31.08.2025, 10:20   #3
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Standard Entschuldigung, work in progress

Die Zeilen 4 und 7 habe ich im Folgenden nochmals geändert, um die Gesamtaussage besser zu treffen (?) - es stehen ja sogar noch weitere Reimalternativen zur Verfügung (obwohl, auch schade, weil "jahrtausende vor bogen, rad und Pflug" sehr schön den ungeheuerlichen Zeitrahmen verdeutlicht ...):

das kind von taung

australopithecus - war er schon klug?
nein. nur bemüht, sich ahnend aufzurichten
aus dicht verwobnen dorn- und pflanzenschichten
denn bodenständigkeit blieb nicht genug

die harpye auf ihrem beutezug
vermochte ihn im hohen gras zu sichten
dann, wie um unwägsames auszulichten
ihm ihre fänge in die augen schlug

und ihn nach leider kurzem höhenflug
zu ihrem horst in einer höhle trug
wo sie ihn dann zu einem dichten
sediment aus speisebrei verbuk

statt jede zukunfts-aussicht zu vernichten
hätts sinn gemacht, auf diese zu verzichten
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Alt 06.09.2025, 12:17   #4
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Hallo Epilog,

da hast du eine prähistorische Geschichte schön in Verse gesetzt.

Zitat:
Zitat von Epilog Beitrag anzeigen
Die Zeilen 4 und 7 habe ich im Folgenden nochmals geändert, um die Gesamtaussage besser zu treffen (?)
Deine dritte Version gefällt mir am besten. Um Zeile 4 ist aber in der Tat etwas schade: „jahrtausende vor bogen, rad und pflug“ klingt poetisch und spannt, wie du selbst schreibst, einen schönen Bogen über die Jahrtausende. Das würde ich persönlich wieder einbauen; die Aussage ist damit immer noch deutlich genug.

Erhobenen Hauptes,
Faber
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Alt 06.09.2025, 13:05   #5
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Standard Hallo Faber

... vielen Dank. Ja, frei nach Celan: "Es gibt noch Lieder zu singen / vor den Menschen".

Ich habe ja schon alle drei Tage neue Versionen eingestellt, sodass ich den klingenden Vers zum Zeitenlauf wohlmöglich später auch noch einmal einbaue. Mir fällt nur gerade nix Passendes ein.

Viele Grüße

Epilog

(P.S.: Und denke auch erhobenen Hauptes daran: Nicht nur Gutes kommt von oben ...)
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Alt 06.09.2025, 15:22   #6
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Meine Idee war nicht, „jahrtausende vor bogen, rad und pflug“ irgendwo einzubauen, sondern wieder zur ersten Version von Strophe 1 zurückzukehren. Ist nur eine Idee.
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Alt 06.09.2025, 19:47   #7
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Standard Okay

dann wär Dein Favorit also meine zweite Version, oder aber die dritte mit dem "Jahrtausende"-Vers als S1 V4. Da ja, wer Interesse aufbringt, sowieso alles vergleichen kann, ist für jeden hoffentlich eine individuell "beste" Version dabei.

Ich bin ja selbst hin- und hergerissen und würde den besagten Vers auch gerne an der angegebenen Stelle lassen. Die "Bodenständigkeit" aus Version 3 hat aber auch einen verlockenden Hintersinn. Um den ziemlich unfassbaren Zeitbezug dieser Geschichte (das Kind von Taung soll 2,5 Millionen Jahre alt sein) darzustellen, ist aber der "Jahrtausende"-Vers kaum zu toppen. Denn man könnte beispielsweise Sätze ableiten wie "Die Zeit spannt einen Bogen in die Gegenwart", "Das Rad der Zeit lässt sich nicht rückwärts drehen" oder gar "Der (P)flug der Zeit schwebt unaufhaltsam vorwärts". Daran mag deutlich werden, wie sich sprachliche Bilder in nur einem einzigen Vers aussagestark verdichten lassen.

Einen schönen Sonntag wünscht Dir

Epilog
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