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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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22.03.2024, 09:11 | #1 |
Die Todesnacht
Nun bricht sie an die Todesnacht,
die meinem Sein ein Ende macht. Die Nacht sie ist so schaurig schön, durch Tannenwipfel säuselt Föhn. Der Sichelmond zieht seine Bahn, es kümmert ihn nicht Menschenwahn. Sein Licht erreicht mich kalt und fahl, ich sterbe nun, hab' keine Wahl. Es kündigt an sich neuer Morgen, ich bin enthoben aller Sorgen. Mein Geist hat sich im All verloren, niemals werd' ich mehr geboren. Niemals werde ich mehr leben, kann es denn was Schön'res geben? Abgespult der Lebensknäuel. Ein ewig Leben, welch ein Gräuel. |
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29.03.2024, 19:45 | #2 |
Düsteres, formvollendetes Gedicht
Hi Alfredo,
Dieses Gedicht ist besonders ästhetisch und übt durch die Reinheit des Reims aber gleichzeitig durch die emotionale Brisanz des Inhalts eine gespentische, in sich ruhende Harmonie auf den Leser aus. Deutlich wird das durch das Reimschema (Paarreim AABB , eine Onomatopoesie, die der Lebendigkeit und Atmung der Worte Ausdruck verleiht ("säuselt" (V.4)), ebenso wie der Kontrast ("schaurig schön" (V.3)). Insgesamt gefällt mir, dass das lyrische Ich ernüchternd, aber auch erleichtert feststellt, dass das ewige Leben viel aussichtsloser und schrecklicher wäre, als die Tatsache, dass der Mensch mit dem kommenden Tod klar kommen muss. Diese düstere Ästhetik ist packend und greift den Leser in seine Vorstellungen und desillusioniert ihn sogar. Formvollendet und gelungen. Ich liebe Gedichte, die sich reimen und inhaltlich trotzdem viel zu sagen haben. Pay Sönke |
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12.04.2024, 09:27 | #3 |
Hallo PaySoenke
Dein Lob freut mich, macht mich aber auch verlegen. Weiß ich doch, dass ich meine Gefühle mit Worten nur unzulänglich ausdrücken kann.
Aber so sind wir Menschen. Wir streben nach Vollendung, erreichen sie aber nie! Nur der Tod stillt unser Sehnen. |
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