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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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06.05.2013, 15:36 | #1 |
Begegnung
Er zieht umher, seines Lebens froh,
liest Menschen, liest Gedanken auf; wandert stumm und sammelt so Perlen und Steine zuhauf. Schaut hin, schenkt sie weiter, mal Taube, mal Schwert, bewahrt sie im Herzen, ganz still. Setz dich her, Vagabund, an meinen Herd! - und erzähl!; denn ich will deinen Geschichten lauschen. |
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06.05.2013, 19:43 | #2 |
Forumsleitung
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Liebe Simbaladung,
der Text ist ungewöhnlich - und er ist ungemein reizvoll. Ein Wandersmann, der sich auf das Abenteuer namens Leben einlässt und Eindrücke sammelt, egal ob im Frieden oder im Krieg. Und er sammelt stumm, schaut aber genau hin, was er sammelt. Bei dem, was er weitergibt, wertet er nicht; was er denkt, bewahrt er im Herzen. Das will auch niemand wissen. Was interessiert, sind seine Erfahrungen. Er soll sich hinsetzen und erzählen. So weit, so gut. Das Gedicht hält sich an kein Schema, mit Ausnahme der ersten Strophe und später des Reims „still / will“, der aber eher zufällig wirkt. Das ist in Ordnung. Aber der vierte Vers ist nicht in Ordnung, denn der holpert gewaltig und stört den Lesefluss. Das Problem ließe sich lösen mit einer einfachen Änderung: ... wandert stumm und sammelt so Steine und Perlmutt zuhauf ... Damit wäre der Rhythmus gewahrt. Ansonsten gibt es für mein Dafürhalten nichts zu ändern. Dass sich die Verse der ersten Strophe reimen, die nachfolgenden Verse dagegen nicht, ist für den Leser keine schwere Hürde. Der Inhalt und die Aussage des Gedichts machen das dicke wett. Außerdem sollte eine Dichter das Recht haben, mit Regeln zu brechen, wenn es dem Werk dient. In meinen Augen ist das Gedicht ein Kleinod. Lieben Gruß Ilka |
06.05.2013, 21:15 | #3 |
Hallo, Ilka,
über deine positive Resonanz hab ich mich sehr gefreut. (ungemein reizvoll, Kleinod ... wie schön, dass es so bei dir ankommt.) Brech ich doch hier wirklich viele Regeln wie der Vagabund, darum fand ichs ja auch ganz passend. Wenn man es genau nimmt, schon am Ende des ersten Verses mit "seines". Über den 4.Vers der 1. Strophe, wo ich in den durchgehenden Daktylus (X--X--X) wechsle, kann man geteilter Meinung sein. Danke für deinen Vorschlag. Ich denk mal drüber nach. Vorerst freu ich mich erstmal über dein Lob. liebe Grüße, simbaladung |
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Lesezeichen für Begegnung |
Stichworte |
lebensgeschichten, vagabund |
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