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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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25.08.2016, 00:34 | #1 |
Friedhof im Schnee
Die alten Bäume kahl, denn harten Griffes
hat Winter Friedhofserde weiß gemacht. Die Gräberkreuze wirr, doch wie bewacht von Trümmern eines hohen Kirchenschiffes. Man trägt den Sarg ins Leere der Ruine, in die das Grau der Wolken niedersieht, und eine Reihe schwarzer Menschen zieht zur Totenmesse ein mit Trauermiene. Die Grube für den Sarg ist ausgehoben, inmitten des Zerfalls ein bittrer Schoß. Doch nun ist plötzlich Licht ins Grau gewoben, der Himmel wirkt beteiligt und wird groß. Es scheint, als öffne er sich ganz weit oben, als sage sich vom Toten etwas los… nach: Caspar David Friedrich: Klosterfriedhof im Schnee. https://upload.wikimedia.org/wikiped..._im_Schnee.jpg |
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25.08.2016, 17:55 | #2 |
R.I.P.
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Friedhof im Schnee
Das ist einfach genial. Im Moment fällt mir kein andres Wort ein.
Das Bild - im Original sicher auch schwarzweiß - ist tief beeindruckend in seiner Düsternis hie und der Helligkeit dort. Auf mich hat es eine fast magische Anziehungskraft. Welche Faszination! Auf gläubige Christen machen Bild und kongeniales Sonett sicher ebenfalls tiefen Eindruck; beinahe möchte man im Hintergrund kurz niederknieen. Ganz großes Theater, lieber gummibaum! Wie schade, daß auch dieses Gedicht hier nur kurz an der Oberfläche bleibt. Es hätte mindestens zehn Favoritenplätze verdient. Lieben Gruß von Thing |
25.08.2016, 18:13 | #3 |
Schön, dass du dies Gedicht bemerkt hast, Thing. Tolles Bild von C.D.F. - da macht es Freude zu schreiben.
Alles Liebe für dich. gummibaum |
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25.08.2016, 18:41 | #4 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Dein Gedicht ist sehr beeindruckend, lieber gummibaum, auch ohne das Bild von C.D.F. Die düstere Stimmung wird perfekt von deinen Versen transportiert und wandelt sich letztendlich um in etwas Tröstliches.
In S2V1 schreibst du "Man trägt den Sarg", was mich total stört. Das Wort "man" ist ziemlich unlyrisch. Wie gefällt dir mein Vorschlag? Den Sarg empfängt die Leere der Ruine, in die das Grau der Wolken niedersieht, und eine Reihe schwarzer Menschen zieht zur Totenmesse ein mit Trauermiene. Statt "empfängt" könnte es z.B. auch heißen "umhüllt". Tolles Gedicht, tolle Stimmung. Liebe Grüße Nöck |
25.08.2016, 22:01 | #5 |
Lieber Nöck,
ich danke für den guten Vorschag. Das "man" habe ich widerstrebend gewählt, aber ich wollte in dieser Strophe den Menschen die Aktivität geben (nicht den Dingen oder Abstrakta). LG gummibaum |
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25.08.2016, 22:21 | #6 |
Lieber gummibaum,
deine Bildinterpretationen habe ich doch schon irgendwie vermisst. Grosse Klasse wieder! Liebe Grüße Gylon |
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25.08.2016, 23:56 | #7 |
Danke, lieber Gylon. Ja, es wurde mal wieder Zeit.
LG gummibaum |
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