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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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26.08.2006, 19:46 | #1 |
Als ich mich selbst dort hängen sah
Die Wände waren kahl, die Tapeten abgekratzt.
Dort im Eck, dort sah man noch, wo er mit schwarzen Fingernägeln über den Putz gefahren war und kauernd, zitternd in der Ecke gelegen hatte. Die Glaslampenschirme lagen zerbrochen, die Scherben blutbefleckt in seiner Spur. Im fahlen Schein zweier Wolframdrähte baumelte der Körper wie das Pendel einer Uhr. Der Plattenspieler ließ den Tonarm rhythmisch nicken, er sang vom Tod, er wollte nicht mehr enden. Ich nahm den blassen Körper aus den Stricken und wiegte ihn mit meinen alten Händen. Herr Finsternis |
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26.08.2006, 20:37 | #2 |
Ich finds langweilig, das Gedicht ist unpersönlich und voraussehbar
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27.08.2006, 01:13 | #3 |
Hallo Herr Finsternis,
ein interessantes Szenario, was du da schilderst - die Stimmung kommt gut rüber. Nur kurz, da ich wegen den Wartungsarbeiten dir nicht schreiben konnte und jetzt ins Bett will: Die Wände waren kahl, Tapeten abgekratzt. (würde hier den Artikel vor Tapeten weglassen) Dort im Eck, dort sah man noch, wo er mit schwarzen Fingernägeln über den Putz gefahren war und kauernd, zitternd in der Ecke gelegen hatte. Die Glaslampenschirme lagen zerbrochen, die Scherben blutbefleckt in seiner Spur. Im fahlen Schein von Wolframdrähten (das zweier stört hier auf Grund seiner Zweisilbigkeit, finde ich) baumelte der Körper wie das Pendel einer Uhr. Der Plattenspieler ließ den Tonarm rhythmisch nicken, er sang vom Tod und wollte nicht mehr enden. (warum die Wiederholung des Pronomens?) Ich nahm den blassen Körper aus den Stricken und wiegte ihn mit meinen alten Händen. Dies waren nur rythmische Kleinigkeiten, die mich etwas im Lesefluss gestört haben. Wie gesagt, ich habe mich nur kurz damit auseinandergesetzt; hoffe, ich finde morgen etwas mehr Zeit. Lieben Gruß, dead |
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27.08.2006, 01:33 | #4 |
Erst einmal Danke für eure Kommentare.
@dead_poet: Mit der dritten Anmerkung liegst du vollkommen richtig, mit den ersten beiden hast du theoretisch auch Recht, doch sind diese Verse bewusst unrund gebaut. Herr Finsternis |
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27.08.2006, 21:32 | #5 |
Ok, habe mir dein Gedicht jetzt nochmal durchgelesen - Inhalt ist klar, bedarf wohl keiner Interpretation. Habe aber noch eine Frage:
Warum nennst du die Leiche des lyrIch 'blassen Körper', während die Gestalt seines Geistes 'alte Hände' hat? Ich würde es eher anders herum beschreiben. Blass weckt in mir die Assoziation von Durchsichtigkeit, passt also doch besser zu dem Geist, der ja entweder gestaltlos ist oder einen neuen Körper besitzt - die Leiche dagegen muss durch das Kerkerleben ein altes Aussehen bekommen haben (auch wenn sie blass sein mag, so ist der Geist doch blasser, nicht wahr?) Nur so eine Idee, vielleicht habe ich es auch falsch verstanden, dann will ich aber aufgeklärt werden Gruß, dead |
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