Liebesmarsch

[Flaschenpost]

Liebesmarsch

Durch wilde verstürmte Nacht,
wandert er gemächlich, mit seiner Laterne,
als Lichtgestalt.
Über steinige Brücken, stille Seen,
Der Mond blinzelt im versilberten Schein,
Besucht er jedes Haus und jeden Ort,
"Meine Liebe, lass mich rein!".

Über Berge und durch Täler marschiert er,
damit er sie sehen kann.
Hat mit Hunger und Durst gekämpft,
mit Regen und mit Feuer,
damit er sie endlich sehen kann.
Hat sein altes Leben mitgebracht,
das was er mit ihr vergessen will,
nur mit ihr kann er vergessen.

Durch Kriege und Gezeiten ist er marschiert,
Blickte dem Tod ins düster Auge,
Verlief sein Leben Tag für Tag.

Vor Jahren war es soweit,
in einem Wald verlor er sein Leben,
menschenleer, ganz allein.

Doch der Tod verschlang nicht alles,
nicht sein Gebein.

Weiter lahmt er im Sekundentakt,
auf der Suche nach ihr,
klopft er an jede Häusertür,
"Mein Schatz, ich will nur zu dir"



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