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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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05.11.2022, 20:17 | #1 |
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Lebendig begraben
Trübsal in Gemüt und Denken,
hob ich schwere Erde aus, meine Liebe zu versenken, schwitz' ich meinen Frust heraus, und bei jedem Spatenstich wünscht' ich, er zerteilte dich. All ihr Wimmern, all ihr Flehen hielt mich von der Tat nicht ab, ohne ihr ins Herz zu sehen stieß ich sie hinab ins Grab, deckte sie mit schwerer Erde, hoffend, dass sie sterben werde. Und mit einem Wall aus Steinen säumte ich die Todesstatt, überzeugt: Ich bin im reinen, hab die Liebe im Schachmatt. Doch sie lässt mir keine Ruh, raunt mir nachts ihr Leiden zu. Und so geh ich in den Schuppen, wo die Schlinge darauf lauert, mich ins Totenreich zu wuppen, achtlos dessen, was mir schauert. Doch beim Anblick rauen Hanfs denk ich: Nee, du blöde Gans! 05.11.2022 |
06.11.2022, 09:11 | #2 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Liebe Ilka,
dein Gedicht hebt sich wohltuend von vielen anderen ab, es ist originell und flüssig zu lesen. Besonders hat mir die "schwere Erde" gefallen, weniger, dass der Begriff zweimal auftaucht. Vielleicht könnte es auch "kalte Erde" oder so ähnlich heißen. "Wuppen" allerdings zerstört mir die zuvor aufgebaute Stimmung. Der Schluss ist genial. LG Nöck |
06.11.2022, 09:37 | #3 | ||
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Zitat:
Zitat:
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06.11.2022, 10:11 | #4 |
Ich würde mich Nöck gerne anschließen, das Gedicht ist dir gut gelungen.
Was ich nur nicht einordnen kann, ist die "Todesstatt". Mein erster Gedanke war, dass es "Todestat" sein sollte, aber schon des Reimes wegen glaube ich, du hast es bewusst so formuliert. Ich verstehe allerdings nicht warum. An sonsten aber sehr schön! Liebe Grüße Anaxi |
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06.11.2022, 10:35 | #5 | |
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Zitat:
Guten Morgen, Anaximandala. Mit "Statt" oder "Stätte" bezeichnet man nichts anderes als einen Platz, eine Stelle oder einen Ort. Man spricht noch von der "Werkstatt", verloren ist jedoch ein Wort wie "Schlafstatt" (Bett, Ruhelager). Betten, wie wir sie kennen, gab es früher nur für den Adel, der gemeine Mensch ruhte auf einer Schlafstatt aus Stroh. Eine Todesstatt (Todesstätte) ist nichts anderes als ein Grab. Deshalb spricht man von der "Bestattung": Man verbringt einen Toten zu seiner letzten Stelle. Da ich schon im Vorschulalter lesen konnte und Bücher verschlang, in denen viel altes Wortmaterial vorkam, bin ich immer wieder erstaunt darüber, wieviel davon inzwischen im Orkus verschwunden ist. Es würde schon genügen, Grimms Märchen zu lesen, um sich mit alten Begriffen vertraut zu machen. Mittlerweile gibt es aber auch Lexika über ausgestorbene Wörter. |
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07.11.2022, 01:59 | #6 |
Hi Ilka,
ja in der Form ist mir das Wort wirklich noch nicht begegnet. Natürlich, jetzt wo ich es weiß, ist es absolut klar... bisher ist mir auch die Verbindung von (Werk)statt zu (Werk)stätte noch nicht begegnet, zumindest nie bewusst, so hab ich es nie abgespeichert. Genauso der Bezug zur Beststtung. Aber man lernt ja nie aus Wortverwandtschaften und ihre Ursprünge sind an sich etwas, das ich ziemlich interessant finde. Gelesen hab ich früher selbst unglaublich viel, aber ich glaube da war nichts dabei, das mir alte Worte nähergebracht hätte. Danke für die Erklärung! Liebe Grüße Anaxi |
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07.11.2022, 16:17 | #7 | |
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Zitat:
Aber zum Gedicht: Normalerweise nehme ich Kritik ernst, deshalb habe ich mir wegen Nöcks Anmerkungen Gedanken gemacht, was noch gehen könnte. Ich kann euch eine überarbeitete letzte Strophe anbieten: ... Doch sie lässt mir keine Ruh, raunt mir nachts ihr Leiden zu, bis ich um die stärkste Strebe unterm Dach die Schlinge knote zwischen Staub- und Spinngewebe, dran zu baumeln bis zum Tode. Doch beim Fühlen rauen Hanfs denk ich: Nee, du blöde Gans! Vielleicht kommt sie ja gefälliger rüber. VG Ilka |
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07.11.2022, 20:58 | #8 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
LG Nöck |
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