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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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24.04.2014, 19:56 | #1 |
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Die Katzen Roms
Stadtpark, Spielplatz, fett bewiest,
wo am Tage Kinder toben, Amors Pfeil auf Pärchen schießt, Fromme ihren Herrgott loben und Signore Zeitung liest. Sonne zieht sich müd zur Ruh, schickt noch ein paar milde Strahlen, küsst der Wolken Lider zu, die der Nacht sich anbefahlen, Menschen eilen heim im Nu. Wenn der Mond am Himmel steht, glühen viele hundert Augen, schauen, wer vorübergeht und zur Spende könnte taugen für den Hunger der Rabauken. Ausgemergelt von Gestalt schleichen sie am Rand der Wiese, die Passanten lässt es kalt, geht’s den Katzen noch so miese: Tod durch Mangel holt sie bald. Es ist Römisches Gebot: Füttern führt hier nicht zum Ziele, lindert nicht die Hungersnot, der Felinen sind zu viele: Nur dem Tod gebührt das Lot. Wenn der Morgen wiederkehrt und der erste Lichtstrahl schimmert, liegt die Wiese unversehrt und kein Kätzchen hat gewimmert, hungrig, mager, ausgezehrt. 24. April 2014 © by Ilka-Maria |
24.04.2014, 21:57 | #2 |
Hallo Ilka-Maria,
je es gibt sie wohl überall die Verlierer der Gesellschaft und wenn es "nur" Tiere sind. Man könnte z.B. sagen: "Am Zustand ihrer Tiere, kann man den Zustand einer Gesellschaft erkennen.
Gern gelesen und mit gelitten. LG Perry |
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24.04.2014, 22:05 | #3 |
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So ist es, Perry. Katzen sind Haustiere, von uns Menschen domestiziert. Sie sind keine Löwen und Tiger mehr. Hauskatzen gehören ins Haus und nicht auf die Straße. Wir Menschen haben die Katzen zu Nutztieren gemacht, und deshalb sind wir verantwortlich.
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24.04.2014, 22:07 | #4 |
Solange der Mensch denkt,
dass Tiere nicht fühlen können, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken können... (Zitat von einem unbekannten Autor) |
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24.04.2014, 22:14 | #5 |
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NucelearWinter: Ich glaube nicht nur, sondern ich habe Anhaltspunkte des Wissens, dass Tiere sehr tief in die psychische Befindlichkeit ihres menschlichen Partners eintauchen. Außerdem: Ein Tier wertet nicht. Es fühlt und geht mit.
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24.04.2014, 22:20 | #6 |
Da geb ich dir auch recht, ich wollte nicht dich kritisieren, sondern eben die Menschen welche mit Tieren umgehen, als wären es Objekte (gibt es ja leider )
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25.04.2014, 21:33 | #7 |
R.I.P.
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Hallo, Ilka-Maria -
Was soll ich lange drumherumreden?
Es steht in meiner Favoritenliste. Herzlichen Gruß von Thing @ NuclearWinter: Deine Einstellung gefällt mir! Sogar sehr. LG U. |
25.04.2014, 22:08 | #8 |
Hallo, Ilka,
wie du das Thema angepackt und umgesetzt hast: super! Gefällt mir sehr. lg, simba |
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25.04.2014, 22:40 | #9 |
Forumsleitung
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Wer es einmal gesehen hat, wird es nicht vergessen. Die Charaktere dieser Katzen lassen sich unterscheiden in diejenigen, die sich nahe an die Gehwege herantrauen - das sind die "Abstauber" - und in jene, die ihr Mißtrauen nicht überwinden können. Die bleiben dann in der zweiten Reihe, aber in Lauerstellung, um von dem zu Leben, was die "Mutigen" übriglassen.
Das heißt, dass heimlich gefüttert wurde. Dafür spricht, dass keine der Katzen, die ich jeden Abend sah, dem Hungertod nahe zu sein schien. Sie hatten bloß kein Zuhause und mussten an jedem Tag um Nahrung kämpfen oder betteln. Die Mißtrauischen haben wahrscheinlich mehr gejagt als gebettelt. In einer Stadt wie Rom dürfte es genügend Mäuse, Ratten und Spinnen gegeben haben, um an Proteine zu kommen. Dennoch: Es ist ein Elend, und die Tiere sind verwahrlost. Diejenigen, die den Überlebenskampf nicht überleben, habe ich natürlich nicht gesehen. Vielleicht treiben sie im Tiber oder liegen unbeachtet in einer Gosse, aber eher glaube ich, dass sie in der Frühe von der Müllabfuhr eingesammelt und in den Schredder geworfen werden. Wohlgemerkt: Wir haben es hier mit keinen wilden Tieren zu tun. Das sind kein Tiger, Löwen, Pumas oder Leoparden. Es sind domestizierte Tiere, nämlich Hauskatzen, die zu unserem Nutzen installiert wurden und für die wir verantwortlich sind. Sie vor der Haustür verrecken zu lassen ist eine moralische Bankrotterkläung, denn sie sind auf den Menschen, der sie gezogen hat, angewiesen. Ich komme schlecht damit klar, dass sich viele meiner Mitmenschen um die Tiere der Wildnis den Kopf zerreißen, obwohl diese Wildnis unerreichbar weit weg von ihren Einflussmöglichkeiten liegt, ihr Herz aber gleichgültig, wenn nicht sogar kalt bleibt, wenn es um Katz, Hund, Huhn, Schaf, Zieg und Rind vor der eigenen Haustür geht. Da werden Tränen vergossen, wenn eine Löwin ein Zebra reißt, aber niemanden interessiert es, unter welchen Qualen sich ein Huhn unser Frühstücksei aus dem Leib quetscht. |
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