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01.09.2012, 08:58 | #1 |
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Wie schlimm war der Kommunismus wirklich?
Gegen besseres Wissen gibt es immer noch Leute, die versuchen, den Kommunismus schönzureden: „Gaaanz so schlimm war der Kommunismus nicht.“ Dabei sind seine Auswirkungen klar dokumentiert.
Der Kommunismus herrschte von 1914 bis Ende 1991 (begann also schon vor dem Nationalsozialismus) und war auf vier Kontinenten manifestiert. Die Führer in den kommunistischen Ländern waren Stalin, Mao, Kim Il-sung, Ho Chi Min, Fidel Castro, Mengistus, Neto, Najibullah, Ceaucescu und Pol Pot. Der Grundzug des Kommunismus bestand im Terror gegen Gruppen (Einzelfälle waren selten) und umfaßte Verbrechen wider den Geist (universelle sowie nationale Kultur) und Verbrechen wider die Menschlichkeit:
Auf dem Parteitag der KPdSU am 24.02.1956 wagte Chrustchow es erstmals, den „genialen Stalin“ zu demontieren und von dessen Verbrechen zu sprechen. Die Attacke galt dem Stalinisten-Clan, der Chrustchows Macht aushöhlen wollte. Auf dem 22. Parteitag (1961) schlug Chrustchow ein Denkmal für die Opfer Stalins vor. Es wurde nie gebaut. Das ist aber für gewisse Leute "nicht gaaanz so schlimm". Um es vorwegzunehmen: Diese Informationen und Daten habe ich nicht aus dem Internet, sondern aus meiner eigenen Bibliothek. Den schnellen Zugriff verdanke ich der Tatsache, daß ich mir von den Büchern, die ich lese, in vielen Fällen Exzerpte anlege. |
01.09.2012, 11:59 | #2 |
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747
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Danke, Ilka-Maria,
für diesen sehr informativen Beitrag, der die nackten Tatsachen ungeschönt ans Licht bringt, soweit noch nicht bekannt. Mich nervten die naiven Ho Chi Min Rufe ohnehin immer enorm, weil das in meinen Augen auch nur so ein despotischer Machtbesessener war, der die Grundidee und sämtliche Ideale des Kommunismus verraten und ins krasse Gegenteil verkehrt hatte wie alle seine aufgeblasenen "Kollegen" auch. Despotismus trägt viele Kostüme und findet vor allem immer und überall ein passendes. Der Che war mir da wesentlich symphatischer, den hatten sie, allen voran sein "Freund" Fidel, wenigstens putzfidel verheizt und verbraten, wie es sich für einen wahren Freiheitskämpfer gehört. Marx und Engels waren sicher keine Lichtgestalten, der Marx sogar ein großer Lump und ein richtiges Charakterschwein, aber das Kommunistische Manifest und Teile des überaus ermüdenden Kapitals sind durchaus lesenswert, ja empfehlenswert, sollten meines Erachtens in den Schulen gelesen werden. Ihre Arbeiten zeugen von scharfem Verstand und der nüchtern analytischen Fähigkeit, die Zusammenhänge der Marktwirtschaft zu durchschauen und den großen Betrug des Kapitals schonungslos aufzudecken. Das kann grundsätzlich nie schaden. Die darin anberaumten und angedeuteten Lösungswege freilich scheitern im Ansatz an der Wirklichkeit des Menschen, können somit als -erlaubter- Irrtum betrachtet werden und bedürfen keiner weiteren Beachtung. Gerade diese aber dienten Stalin, Mao und dergleichen Gottgleichen als Handhabe für ihre namenlosen Gräueltaten und beispiellosen Verbrechen an der Menschheit. Man kann ohne Einschränkung sagen, Marx und Engels würden sich im Grabe umdrehen, weshalb ich bis heute zwischen Kommunismus an sich und totalitär diktatorischem Staatskommunismus unterscheide, auch wenn ich selber keiner bin. Lieben Gruß Desperado |
01.09.2012, 12:25 | #3 |
Forumsleitung
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Kann ich alles voll unterstreichen, Desperado. Daß Marx ein Charakerschwein war, ist bekannt. Das ändert aber nichts an seiner Beobachtungsgabe und der genauen Analyse der Produktionsverhältnisse seiner Zeit. Aber er war ein Philosoph, kein Wirtschaftswissenschaftler oder Politiker, und mit Geld konnte er überhaupt nicht umgehen. Für die Finanzen war seine reiche Frau Jenny aus dem Geschlecht der Grafen von Westfalen zuständig, sonst hätte er nicht frei schaffen können.
Geirrt hatte Marx in seiner Prophezeiung, das Proletariat werde siegen, das sei historisch programmiert und nur eine Frage der Zeit. Für das, was aus seinen Schriften dann gemacht wurde, ist er allerdings nicht haftbar zu machen, das hatte Lenin mit seinen Interpretationen und Forderungen verbrochen. Mao war einer der schlimmsten kommunistischen Führer. Deshalb ist unverständlich, wie deutsche Studenten mit seinem Büchlein in der Hand durch die Straßen rennen und skandieren konnten, während sie sich mit Polizisten prügelten und die Scheiben von Läden einwarfen. Und wie war das mit der DDR? Sie wurde von Wirrköpfen im Westen als das Paradies auf Erden angepriesen, menschlich und gemütlich im Gegensatz zur hektischen und kapitalistischen Bundesrepublik. Derweilen erschossen die Grenzhüter der DDR auf ihre fluchtwilligen Mitbürger. Ich habe ein Buch gelesen über die Fluchtversuche in und bei Probstzella, die Bewohner dieses Ortes war noch lange Zeit nach der Wiedervereinigung vom Grenzgeschehen traumatisiert. Ich merke immer wieder, daß sehr viele Menschen sich überhaupt nicht des Ausmaßes bewußt sind, in dem der Kommunismus Menschen gequält und getötet hat. |
01.09.2012, 12:43 | #4 |
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747
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01.09.2012, 21:06 | #5 |
R.I.P.
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Auch wenn die Fakten andre Zahlen zum Hintergrund haben:
In meinen Augen war der Schlimmste PolPot. |
01.09.2012, 23:03 | #6 |
Forumsleitung
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