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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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03.08.2014, 15:32 | #1 |
Ein Kibbuz auf dem Sinai
Wo Wüste war, nur öder Sand,
wo weder Baum noch Blume stand, da eilten junge Menschen hin, voll Mut und stark Gemeinschaftssinn, ob arm ob reich, hier waren alle gleich. Sie gruben Brunnen in die karge Erde, auf dass zur Lebensspende werde, aus munter sprudelnd Quell, das Wasser klar und hell. Durch Teamgeist, fest verschworen, ist dann ein Paradies geboren. Jung- und Mädchen bald aus aller Welt, haben sich dazugesellt. Ein jeder Fremde war zur Rast stets ein gern gesehner Gast. Auch ich kehrt dort willkommen ein, wer mag wohl jetzt an jenem Orte sein? |
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03.08.2014, 15:55 | #2 |
Ist hier absichtlich dauernd die Grammatik missachtet?
(richtig so: kein Baum und keine Blume stand) LG g |
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03.08.2014, 16:19 | #3 |
Forumsleitung
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03.08.2014, 16:32 | #4 |
ein Kibbuz auf dem Sinai
Liebe Ilka,
vielen Dank für den Hinweis, habe ihn gleich beherzigt, der Beitrag entstand, wie Du weißt, recht schnell noch einen schönen Sonntag wünscht Dir Schwark |
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03.08.2014, 16:47 | #5 |
Forumsleitung
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Liest sich wie geschmiert!
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03.08.2014, 19:04 | #6 |
abgemeldet
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Ich erinnere gerade ein Gespräch - nach einem der Kriege im Nahen Osten - mit einer in Israel lebenden Jüdin, schon ziemlich alt und das letzte Mitglied einer großen jüdischen Familie, die seit vielen Generationen in Deutschland lebte, einige davon waren sogar Soldaten im Ersten Weltkrieg, mit Eisernem Kreuz und anderen Tapferkeits-Orden ausgezeichnet. Ich hatte sie gefragt, wie sie denn über die Probleme zwischen Israelis und Palästinensern denke; sie antwortete mit einer Gegenfrage - die mir erst kürzlich auch ein Stuttgarter Rabbi zu beantworten versuchte:
"Stell Dir vor, junger Mann, Du lebtest in der Diaspora und alle Gebete in Deiner Familie endeten mit '... und morgen in Jerusalem!' - könntest Du nachvollziehen, wie groß deren Sehnsucht nach einer eigenen Heimat ist? Und dann wurde dieser Traum wahr! Die Juden verließen das Land, in dem sie seit Jahrhunderten geächtet, verfolgt und ermordet wurden, machten ihr 'biblisches' Stammland fruchtbar, brachten all ihre Liebe, ihren Fleiß und ihr Wissen mit, wie ein moderner Staat aufgebaut werden kann, bauten Häuser und Schulen, in denen sie als stolze Juden frei leben durften, lernten wieder ihre uralte Kultur zu pflegen, mit Musik und allen anderen Künsten, gründeten Universitäten, konnten auch jene Berufe ausüben, die ihnen in der Diaspora verboten waren usw. - und dann erwachte der Neid auf ihre Erfoge bei jenen, die ihnen das Land verkauft hatten. Auf dem diese vorher meistens 'nur' (Halb-)Nomaden waren, als Hirten mit ihren Schafen und Ziegen umherzogen oder als Basaris handelten, lediglich archaischen Stammesverbänden verbunden - und trotzdem mehr oder weniger zufrieden! Wer hat da Deiner Meinung nach recht?" Ich kann ihre Frage noch heute nicht endgültig beantworten, trotz vieler diesbez. Gespräche mit den in Frankreich lebenden jüdischen Eltern meiner Sara, die uns zwei gesunde Kinder in diese Welt gebar. Doch meine ganze Sympathie, mein Herz gehört jenen, denen es gelungen zu sein scheint, sich endlich "zu Hause" zu fühlen - nach jahrhundertelanger Ächtung als Menschen "zweiter Klasse", wenn überhaupt! Angenehmen Abend noch! Pedro |
03.08.2014, 21:01 | #7 |
abgemeldet
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Hallo Schwark,
ich habe mir erlaubt, dein Kibbuz-Gedicht metrisch etwas zu glätten. Hier mein Vorschlag: Wo Wüste war, nur öder Sand, wo weder Baum noch Blume stand, da eilten junge Menschen hin, voll Mut und mit Gemeinschaftssinn. Es zählte nicht, ob arm, ob reich, im Kibbuz waren alle gleich. Sie gruben Brunnen in die Erde, auf dass zum Lebensspender werde aus einem munter sprudelnd Quell das frische Wasser klar und hell. Durch ihren Teamgeist, fest verschworen, ist dann ein Paradies geboren. Die Jugend aus der ganzen Welt hat sich alsbald dazugesellt. Ein jeder Fremde war zur Rast dort stets ein gern gesehner Gast. Auch kehrte ich dort selber ein. Wer mag an jenem Ort jetzt sein? Gruß Rosenblüte |
03.08.2014, 21:42 | #8 |
Ein schönes Gedicht. Die Überarbeitung hat sich gelohnt.
LG gummibaum |
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03.08.2014, 21:58 | #9 |
abgemeldet
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Vielleicht habe ich Schwark bzw. seine diesbez. Beiträge vorher nicht richtig verstanden; sie ähnelten mir zu sehr jenen dieser "CDP" - doch ich lasse mich gerne eines Besseren belehren und korrigieren!
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03.08.2014, 22:20 | #10 |
ein Kibbuz auf dem Sinai
"und dann erwachte der Neid auf ihre Erfoge bei jenen, die ihnen das Land verkauft hatten. Auf dem diese vorher meistens 'nur' (Halb-)Nomaden waren, als Hirten mit ihren Schafen und Ziegen umherzogen oder als Basaris handelten, lediglich archaischen Stammesverbänden verbunden - und trotzdem mehr oder weniger zufrieden!
Wer hat da Deiner Meinung nach recht?" Bert Brecht hat in seinem Kaukasischen Kreidekreis ein Lösung gezeigt. |
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03.08.2014, 23:36 | #11 | |
abgemeldet
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Zitat:
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