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| Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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#1 |
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Es ist der ungefüllte Raum.
Der Raum der Möglichkeit. Sitze drin und atme kaum. Spür sie nicht - die Zornighaftigkeit. Fühl nur den Schmerz. Will die Wut nicht ertragen. Hab Angst, sie tötet mein Herz. Was soll ich denn sagen? Ich hasse diesen Leeren Raum. Ich hasse ihn so sehr. Ein Raum in dem sich Möglichkeiten staun. Ich hasse dieses Leer. |
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#2 |
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Forumsleitung
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Kann man eigentlich nur im übertragenen Sinn verstehen, aber selbst das ist schwierig, weil man jegliche Logik ausschalten müsste, wogenen sich jedoch der Verstand wehren würde. Wo nichts drin wäre, gäbe es auch keinen Raum, weil er sich nicht als Raum definieren ließe.
In dem Raum, von dem hier die Rede ist, befindet sich zumindest ein fühlendes und denkendes Lyrisches Ich. Also ist er nicht leer. Ich vermute, dass es sich im psychologischen Sinne um den leeren Raum im Inneren des Lyrischen Ichs handeln soll (Titel: "Der ungefüllte Raum"). Aber auch hier fehlt die Logik, denn dann säße das Lyrische Ich ja nicht, wie behauptet, in dem Raum. |
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#3 |
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Lieber Schlünskus,
vielleicht handelt es sich um eine Blockade, in eine Lebensphase einzusteigen oder eine Aufgabe zu vollenden. Ich kann mich irren, hatte aber früher vor Prüfungen ähnliche Gefühle. Mir waren Mut, Kraft und Orientierung abhandengekommen („Leere“), Möglichkeiten zu ergreifen, etwas Sinnvolles durchhaltend zu tun, statt mich nur immer im Kreis zu drehen („sitze drin und atme kaum“). Ich fühlte mehr und mehr „Zorn“ und „Wut“ auf mich selbst, „Schmerz“ über mein Scheitern und „Angst“ vor den Folgen. Aber auch belastende Erlebnisse (vergangene wie gegenwärtige) führen zu solchen Depressionen. Darüber zu schreiben kann ein erster Schritt sein, um aus der „Leere“ herauszutreten. Mitfühlend gelesen. LG g |
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#4 | |
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Zitat:
Ich habe den Eindruck, dass dir mein Bild vielleicht fremd bleibt, weil es sich nicht logisch auflösen lässt. Und das ist okay. Aber manchmal entstehen gerade aus solchen Spannungen interessante Perspektiven – wenn man bereit ist, sich vom Verstand ein Stück weit wegzubewegen. Vielleicht liegt die Kraft meines Textes ja genau in dieser Irritation. |
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#5 | |
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Zitat:
Das Gedicht ist eher in einer mittelfristigen Phase entstanden, aber die ist schon abgeschlossen. Solche Phasen hat man mal. Daran wächst man ja auch ![]() Dankbar aufgefasst. LG Schlünkus |
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#6 |
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Forumsleitung
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So einfach ist es nicht, Schlünskus. Zunächst gehe ich an ein Gedicht ohne bestimmte Erwartung oder Haltung heran. Aber ich habe ein starkes Empfinden für Sprache, und wenn ich beim Lesen ein Störgefühl (Gefühl!) bekomme, denke ich tiefer darüber nach, woran das liegen könnte. Es geht auch nicht um Logik oder Unlogik eines Gedichts, sondern nur um einen einzelnen Ausdruck, der nicht stimmig ist. Wenn es sich um eine "innere Leere" handeln sollte (was ja wohl der Fall ist), hätte ich das auch so klar geschrieben. Im übrigen sind auch Emotionen immer "logisch" begründbar. Das eine schließt das andere nicht aus, und es steht ihm auch nicht diametral gegenüber.
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