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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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24.01.2008, 22:14 | #1 |
Gewaltsein
ich bin die Antwort auf das Schwert
eine Klinge geschliffenen Zorns Ereilt das Leben den Tod überwindet das Sein die Zeit Es ist an uns wandelnd zu verharren im Geiste mehr mit Liebe gerüstet mit empfindsamen Wurzeln Es ist des Lebens Pflicht dem Schrei zu begegnen mit Gleichmut mit Herz denn das Ende ist der Anfang auf ewig |
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25.01.2008, 19:57 | #2 |
Hallo Milano!
Du hast in einem anderen Thread angemerkt, dass du dich freust, dass ein Gedicht von dir wenigstens gelesen wurde. Ich habe mir daraufhin vorgenommen ein Gedicht von dir zu kommentieren. Und da habe ich das gleiche Problem, dass ich immer habe, wenn ich mir einen Text von dir betrachte. Du schreibst zu prophetisch und salbungsvoll. Deine Gedichte bieten keine Anhaltspunkte, keine Anker, an die man sich klammern könnte. Das ist alles zu sehr auf Schönheit getrimmt. Ich habe mir das Gedicht jetzt mindestens zehnmal durchgelesen und weiß immer noch nicht auf was du eigentlich hinaus willst. Es bleibt einfach nichts hängen, außer dem Eindruck eine Anreihung von klassischen Zitaten gelesen zu haben. Sorry und liebe Grüße Manfred |
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25.01.2008, 21:00 | #3 |
Ich bin die Antwort auf das Schwert
eine Klinge geschliffenen Zorns Ereilt das Leben den Tod überwindet das Sein die Zeit Es ist an uns wandelnd zu verharren im Geiste mehr mit Liebe gerüstet mit empfindsamen Wurzeln Es ist des Lebens Pflicht dem Schrei zu begegnen mit Gleichmut mit Herz denn das Ende ist der Anfang auf ewig Hallo Milano, ich war mal so frei, die Kommata zu entfernen und zwei Schreibfehler zu korrigieren. Die kommata habe ich deshalb rausgenommen, weil sie die einzelnen zeilen abhacken; jeglichen übergang dazwischen optisch verbieten, und so mMn die flüssige lesbarkeit zerstören. Ich habe auch einige Zeilenanfänge Blau markiert, wo ich meine, daß dort ein neuer Sinnabschnitt beginnt. So nun gelesen könnte ich dem nun dies entnehmen: Das lyr.Ich ist die Menschlichkeit und das Mensch-werden. Es setzt dem Zorn und dem Tod die Gewalt seiner Güte entgegen ( "empfindsame Wurzeln"; "Gleichmut", "Herz" ), und die Gewalt seines ewig-Seins. Aus allem, was vergeht, erwächst neues - wurzelt es noch in den positiven Aspekten der Menschlichkeit, wird es immer der Anfang nach einem Ende sein, unaufhaltsam wie die Wurzeln, die das Mauerwerk brechen. Allrdings fällt es mir schwer, das Zeile für Zeile zu begründen, da es mehr einem Gefühl nach dem (mehrfachen) lesen entspringt. Gruß Rabenstolz |
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27.01.2008, 11:29 | #4 |
RE: Gewaltsein
Vielen Dank für die konstruktive Kritik.
Ich werde versuchen nichts allzusehr orakelhaftes bei den nächsten Gedichten einzupflanzen. Naja, stimmt schon, es ist eigentlich nicht so sehr ein Ihnalt den meine Gedichte vermitteln als ein Gefühl, ein Nebel sozusagen, der sich langsam zu lichten beginnt. Ich danke Euch! |
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27.01.2008, 12:08 | #5 |
RE: Gewaltsein
Hallo Milano
Ich hab mir dein Gedicht jetzt viermal durchgelesen,ohne dass ich eine Ahnung hab was du eigentlich meinst. Jetzt kommt aber der Punkt,es gefällt mir als Gesamtes sehr gut.Wieviele Sachen auf dieser Welt verstehst du nicht und sie gefallen dir trotzdem. Wollt nur sagen schreib doch einfach weiter so,nicht unbedingt sinnig aber mit Power. Gruß Fink |
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31.01.2008, 08:40 | #6 |
RE: Gewaltsein
Hallo Milano,
ausgehend vom Titel, lese ich dein Gedicht als eine Antwort der Liebe auf die Gewalt. Im Detail bin ich mir aber nicht sicher, ob da nicht einige Widersprüchlichkeiten (gewollt?) enthalten sind. "ich bin die Antwort auf das Schwert eine Klinge geschliffenen Zorns" Kann Zorn eine Antwort auf Gewalt sein? Vielleicht ein "gerechter" Zorn, aber zur Liebe passt das nicht. Sollte sich die zweite Zeile aber auf das Schwert beziehen, dann müsste es "einer Klinge ..." heißen. "Ereilt das Leben den Tod" Ist es nicht eher umgekehrt, das der Tod das Leben ereilt. Falls es eine lyrische Ausdrucksweise sein soll, dann ist sie für mich zwar schön zu lesen, verändert aber das Gefüge der Realität. Mein Rat wäre, von den großen philosophischen Betrachtungen etwas abzurücken und sich mehr der subjektiven Einzelbetrachtung zuzuwenden. Insgesamt aber gern gelesen, weil es die Gehirnzellen fordert. LG Perry |
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31.01.2008, 22:09 | #7 |
Hi Parry!
Danke für Deine Interpretation. "eine Klinge geschliffenen Zorns" Es bedeutet dass der Zorn der Gesellschaft, oder das abfärben eines Menschen in einer künstlichen Welt, der erkennt, dass er selbst ein Kunstobjekt desselben ist aufbegehrt, er wurde geschliffen durch den Zorn der Künstlichkeit in der wir alle leben, ich gestehe es ist ein ziemlich verworrenes Bild, aber jenes schwebte mir vor auszudrücken. Der Zorn sollte nie eine Antwort auf Gewalt sein, denn man sollte sich immer vor Augen halten, dass es Zusammenhänge von Ursachen und Bedingungen sind, die in einem Menschen Gewalt auslösen, also letztenendes geht die Gewalt eines Menschen nicht von ihm selbst aus, sondern von den Umständen und eben von der entwickelten geistigen Schulung desselben. "Ereilt das leben den Tod" Damit wollte ich ausdrücken, dass das Verdrängen des Todes in unserer Gesellschaft eine geradezu ausschließende Wirkung im Leben erfährt, so dass der Mensch keine eigentliche Vorstellung vom Tode entwickeln kann, da er nicht in unsere moderne westliche Zivilisation zu passen scheint. Ich danke Dir Vielmals für die Anregung mich mehr der subjektiven Einzelbetrachtung zuzuwenden, ich werde versuchen es mir zu Herzen zu nehmen! Gruß Milano |
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