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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 24.01.2008, 22:14   #1
männlich Milano
 
Dabei seit: 12/2007
Alter: 51
Beiträge: 179

Standard Gewaltsein

ich bin die Antwort auf das Schwert
eine Klinge geschliffenen Zorns
Ereilt das Leben den Tod
überwindet das Sein die Zeit
Es ist an uns
wandelnd zu verharren
im Geiste mehr
mit Liebe gerüstet
mit empfindsamen Wurzeln
Es ist des Lebens Pflicht
dem Schrei zu begegnen
mit Gleichmut
mit Herz
denn das Ende
ist der Anfang
auf ewig
Milano ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2008, 19:57   #2
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Hallo Milano!

Du hast in einem anderen Thread angemerkt, dass du dich freust, dass ein Gedicht von dir wenigstens gelesen wurde. Ich habe mir daraufhin vorgenommen ein Gedicht von dir zu kommentieren.
Und da habe ich das gleiche Problem, dass ich immer habe, wenn ich mir einen Text von dir betrachte.
Du schreibst zu prophetisch und salbungsvoll. Deine Gedichte bieten keine Anhaltspunkte, keine Anker, an die man sich klammern könnte. Das ist alles zu sehr auf Schönheit getrimmt.
Ich habe mir das Gedicht jetzt mindestens zehnmal durchgelesen und weiß immer noch nicht auf was du eigentlich hinaus willst. Es bleibt einfach nichts hängen, außer dem Eindruck eine Anreihung von klassischen Zitaten gelesen zu haben.

Sorry und liebe Grüße
Manfred
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2008, 21:00   #3
Rabenstolz
 
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 22

Ich bin die Antwort auf das Schwert
eine Klinge geschliffenen Zorns
Ereilt das Leben den Tod
überwindet das Sein die Zeit
Es ist an uns
wandelnd zu verharren
im Geiste mehr
mit Liebe gerüstet
mit empfindsamen Wurzeln
Es ist des Lebens Pflicht
dem Schrei zu begegnen
mit Gleichmut
mit Herz
denn das Ende
ist der Anfang
auf ewig



Hallo Milano,
ich war mal so frei, die Kommata zu entfernen und zwei Schreibfehler zu korrigieren.
Die kommata habe ich deshalb rausgenommen, weil sie die einzelnen zeilen abhacken; jeglichen übergang dazwischen optisch verbieten, und so mMn die flüssige lesbarkeit zerstören.
Ich habe auch einige Zeilenanfänge Blau markiert, wo ich meine, daß dort ein neuer Sinnabschnitt beginnt. So nun gelesen könnte ich dem nun dies entnehmen:

Das lyr.Ich ist die Menschlichkeit und das Mensch-werden.
Es setzt dem Zorn und dem Tod die Gewalt seiner Güte entgegen ( "empfindsame Wurzeln"; "Gleichmut", "Herz" ), und die Gewalt seines ewig-Seins. Aus allem, was vergeht, erwächst neues - wurzelt es noch in den positiven Aspekten der Menschlichkeit, wird es immer der Anfang nach einem Ende sein, unaufhaltsam wie die Wurzeln, die das Mauerwerk brechen.

Allrdings fällt es mir schwer, das Zeile für Zeile zu begründen, da es mehr einem Gefühl nach dem (mehrfachen) lesen entspringt.

Gruß
Rabenstolz
Rabenstolz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2008, 11:29   #4
männlich Milano
 
Dabei seit: 12/2007
Alter: 51
Beiträge: 179

Standard RE: Gewaltsein

Vielen Dank für die konstruktive Kritik.
Ich werde versuchen nichts allzusehr orakelhaftes bei den nächsten Gedichten einzupflanzen.
Naja, stimmt schon, es ist eigentlich nicht so sehr ein Ihnalt den meine Gedichte vermitteln als ein Gefühl, ein Nebel sozusagen, der sich langsam zu lichten beginnt.

Ich danke Euch!
Milano ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2008, 12:08   #5
männlich Schmierfink
 
Dabei seit: 01/2008
Alter: 42
Beiträge: 195

Standard RE: Gewaltsein

Hallo Milano

Ich hab mir dein Gedicht jetzt viermal durchgelesen,ohne
dass ich eine Ahnung hab was du eigentlich meinst.
Jetzt kommt aber der Punkt,es gefällt mir als Gesamtes
sehr gut.Wieviele Sachen auf dieser Welt verstehst du nicht
und sie gefallen dir trotzdem.
Wollt nur sagen schreib doch einfach weiter so,nicht unbedingt
sinnig aber mit Power.

Gruß Fink
Schmierfink ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2008, 08:40   #6
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard RE: Gewaltsein

Hallo Milano,
ausgehend vom Titel, lese ich dein Gedicht als eine Antwort der Liebe auf die Gewalt. Im Detail bin ich mir aber nicht sicher, ob da nicht einige Widersprüchlichkeiten (gewollt?) enthalten sind.

"ich bin die Antwort auf das Schwert
eine Klinge geschliffenen Zorns"

Kann Zorn eine Antwort auf Gewalt sein? Vielleicht ein "gerechter" Zorn, aber zur Liebe passt das nicht. Sollte sich die zweite Zeile aber auf das Schwert beziehen, dann müsste es "einer Klinge ..." heißen.

"Ereilt das Leben den Tod"

Ist es nicht eher umgekehrt, das der Tod das Leben ereilt. Falls es eine lyrische Ausdrucksweise sein soll, dann ist sie für mich zwar schön zu lesen, verändert aber das Gefüge der Realität.

Mein Rat wäre, von den großen philosophischen Betrachtungen etwas abzurücken und sich mehr der subjektiven Einzelbetrachtung zuzuwenden.

Insgesamt aber gern gelesen, weil es die Gehirnzellen fordert.

LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2008, 22:09   #7
männlich Milano
 
Dabei seit: 12/2007
Alter: 51
Beiträge: 179

Hi Parry!

Danke für Deine Interpretation.
"eine Klinge geschliffenen Zorns"

Es bedeutet dass der Zorn der Gesellschaft, oder das abfärben eines Menschen in einer künstlichen Welt, der erkennt, dass er selbst ein Kunstobjekt desselben ist aufbegehrt, er wurde geschliffen durch den Zorn der Künstlichkeit in der wir alle leben, ich gestehe es ist ein ziemlich verworrenes Bild, aber jenes schwebte mir vor auszudrücken.

Der Zorn sollte nie eine Antwort auf Gewalt sein, denn man sollte sich immer vor Augen halten, dass es Zusammenhänge von Ursachen und Bedingungen sind, die in einem Menschen Gewalt auslösen, also letztenendes geht die Gewalt eines Menschen nicht von ihm selbst aus, sondern von den Umständen und eben von der entwickelten geistigen Schulung desselben.

"Ereilt das leben den Tod"

Damit wollte ich ausdrücken, dass das Verdrängen des Todes in unserer Gesellschaft eine geradezu ausschließende Wirkung im Leben erfährt, so dass der Mensch keine eigentliche Vorstellung vom Tode entwickeln kann, da er nicht in unsere moderne westliche Zivilisation zu passen scheint.

Ich danke Dir Vielmals für die Anregung mich mehr der subjektiven Einzelbetrachtung zuzuwenden, ich werde versuchen es mir zu Herzen zu nehmen!

Gruß

Milano
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