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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 07.08.2022, 19:20   #1
männlich Flocke
 
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Standard Ohne Musik, da fehlt mir nichts:

Die Musik spricht nicht mit mir!


Die Musik spricht nicht mit mir!
Was habe ich getan?

Im Glanz des Alpensees
breitet ein Schwan seine Flügel,
allein, gar prächtig und stolz!

Der Erpel, ausgehungert,
heute ohne den gewohnten Sprung auf die Ente,
hebt an nun zum gemeinsamen Raufen.

Der Klang! Der Ton! Der Ton!
Das Alpenglühen!
Sanft rötet Schaumwein das Gesicht.
Alles schön, alles gut! Die Glut!
Und die untergehende Sonne!

Allein ich frier, der Wein ist kalt!
Ich gönne keinem sein Glück!
Der Enten Schimpf ist mein Gesang!

Die Musik spricht nicht mit mir!


© Flocke




Dieses Gedicht habe ich gestern auf einem Workshop geschrieben, in dem uns die Aufgabe gestellt wurde, während des Hörens des Violin Concerto No. 3 (W. A. Mozart), einen Text zu verfassen, in dem sich die Stimmung der Musik, so wie sie in uns wirkt, widerspiegelt.
Wie befohlen, so getan!
Mein Seelenheil fand ich erst am Abend wieder, nachdem ich mir mongolische Rockmusik anhörte.
https://www.youtube.com/watch?v=rJFq..._rKBGA&index=4


Liebe Grüße Flocke
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Alt 09.08.2022, 12:36   #2
männlich dunkler Traum
 
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... also erste und letzte Zeile haben mich traurig gemacht. Dazwischen war irgendwie nichts für mich. Allerdings spricht die Musik auch nicht zu mir, zum Glück dringt sie in mich ein, wenn auch nicht jede, aber the Hu mit Oberkopfstimme schafft es meist.

wünsche schöne Töne und Klänge
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Alt 12.08.2022, 14:08   #3
männlich Heinz
 
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Liebe Flocke,
Dein Gedicht beginnt mit
"Die Musik spricht nicht mit mir!
Was habe ich getan?"
Was Du getan hast, ist leicht zu durchschauen: Du bist unter völlig falschen Voraussetzungen in ein Konzert gegangen (oder hast es Dir angehört), hast erwartet, dass die Musik zu Dir spricht. Unter dieser Prämisse wäre der Besuch eines Rezitationsabends eher dazu geeignet Deine Wünsche zu erfüllen.
Musik, und ausgerechnet die von Mozart, "spricht" nicht, sondern ist in der Lage, den Mensch auf Wolken schweben zu lassen, seine Sinne zu öffnen, seine Seele in Schönheit zu tauchen, den Menschen ahnen zu lassen, dass hier ein fast göttergleicher Schöpfungsakt stattfindet. Wären wir in unserem tiefsten Inneren nicht selbst ein wenig göttlich, wie sollten wir in der Lage sein Göttliches zu erfahren?
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.08.2022, 15:32   #4
männlich Flocke
 
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Beiträge: 177

Lieber Heinz,

ich glaube nicht, dass ich mit dem Bild: "die Musik spricht (nicht) mit mir" so daneben liege. Dass die Musik zu jemandem "spricht", soll nur heißen, dass es zu einer Kommunikation zwischen dem Hörer und der Musik kommt.
In meinem Gedicht findet der Kontakt nicht statt und daraus ergeben sich Konsequenzen. Das ist die Welt, das kann passieren.

Du betonst (mit guten Gründen) das Außergewöhnliche in der Hörerfahrung der Mozartmusik und beschreibst das Erlebnis, Mozarts Musik zu vernehmen, als Teilhabe an einer Epiphanie. Menschen können in besonderen Momenten offen für das Erlebnis des Göttlichen in unserer Welt sein. Sie sind zutiefst beeindruckt von solchen spirituellen Momenten (Vgl. Marcel Proust, James Joyce).
Deine Wortwahl:
"Musik [von Mozart]... ist in der Lage den Mensch auf Wolken schweben zu lassen, ... seine Seele in Schönheit zu tauchen ... " versucht, diese Epiphanie zu verdeutlichen.
Ich hoffe, es freut dich, dass ich solche Momente in der Musik, in der Literatur durchaus vernommen habe. Ich erlebe sie selten, aber sie entschädigen mit ihrer Wahrheit
(und ihrem "Klang / https://www.poetry.de/showthread.php?t=98715)
für manchen trüben, resignierten und glücklosen Versuch, die Welt zu verstehen oder sie gar zu verändern.

Leider bin ich nicht fähig, wenn ich Musik von Bach, Mozart, Beethoven hören möchte, sie automatisch immer auf dem göttlichen Kanal zu vernehmen.l

Mein lyrisches Ich lässt spüren,(soll ich sagen: es warnt davor?), wenn anstelle des erwarteten Genusses der höheren Art - eben nichts im eigenen Kopf passiert. Es schimpft und wird missgünstig. Offenbar hat er sich wohl auch ein besonderes Erlebnis erwartet und ist jetzt zutiefst unzufrieden.

Und dann fällt meinem "lyrischen Ich" in seinem Frust ein, dass es eine Kunstszene existiert, die sich feiert, wenn sie überragende Werke der Musik und der Literatur mit den geläufigen, abgelutschten Metaphern belegt. Diese Bilder gelten dann, mit dem passenden Pathos unterlegt, fälschlicherweise als Nachweis für ein tiefes, wahrhaftiges Verstehen.
Der weiße Schwan, Symbol für Reinheit, der für das Göttliche in der Welt (!), der für Metamorphose und Tod steht, paddelt dann passend alleine und majestätisch auf dem Eibsee. Den hässlichen Enten gönnt er keinen Blick.
Ich war schon immer ein Fan von Krähen, Enten und Papageienvögel.
Also holt mein gekränktes Lyrische Ich zum Rundumschlag aus und lästert über dieser Art des Kunstkonsums.

Musik spricht, schwebt, dringt ein, drängt, dräut als schwarze Wolke über uns, schüttelt, nervt, reizt, ärgert, liebkost, streichelt, haut dazwischen und bringt uns zum Schweigen.

Lieb Grüße Flocke
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Alt 15.08.2022, 14:52   #5
männlich Heinz
 
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Lieber Flocke,
mir ist Deine Antwort zu wortreich und stellenweise auch zu kompliziert. Der Waortschwall überdeckt eine einfache Tatsache: Musik, ganz egal ob es die einfache Volksweise, ob sie der Klassik zugeordnet wird, ob Rockmusik oder Blues, ist eine originäre Erfindung des Menschen. Tiere geben Töne von sich, trällern bisweilen auch Tonfolgen in beeindruckender Schönheit, aber unter Musik verstehen wir etwas anderes. Wie sie auf den Menschen wirkt, zu ihm "spricht", ob sie überhaupt auf ihn wirkt, ist eine ganz andere Frage. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass fast alle vom Schicksal geschlagenen Menschen sehr zur klassischen Musik tendieren.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.08.2022, 21:39   #6
männlich Flocke
 
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Beiträge: 177

Hallo denjenigen, die sich hierhin verirren.
Hallo lieber Heinz!

Vielen Dank für deine Kritik.
Als ich dieses Gedicht, um das es ja eigentlich in diesem Thread geht, hier vorstellte, war ich nicht sicher, wie ich es einschätzen sollte. Ich fragte mich, ob es überhaupt etwas taugt.

Du hast dich dann mit meinem Gedicht freundlicherweise beschäftigt und einige Kritikpunkte angeführt, die mein Gedicht oder die meine Art, mich auszudrücken, betreffen.
Ich finde in deinen beiden Statements aber nur einen Punkt, den ich verstehen und den ich annehmen kann.
Du kritisierst - wohl exemplarisch - meine Darstellungsweise, wie sie sich in meiner Antwort auf deinen ersten Beitrag zeigt. Zusammengefasst könnte man sagen, dass du meine Art zu schreiben zumindest manchmal als "Wortschwall" empfindest.
In der Tat neige ich zu komplizierten Satzkonstruktionen und lasse mich häufig von Assoziationen leiten, die andere als unpassend empfinden. Auch aus diesem Grund werden meine Beiträge häufig recht lang und wirken kompliziert.
Ich werde versuchen, mich kürzer und prägnanter zu fassen und nicht mehr meinen Assoziationen zu freien Lauf zulassen.

Eigentlich hatte ich vor, eine ausführliche Analyse zu schreiben, in der ich zeige, dass die Kritikpunkte von Heinz nicht greifen und diesen Text dann zu posten.
Aber das wäre nur ein Randaspekt in diesem Thread und würde meinen Beitrag unnötig "wortreich" aufblasen, sicherlich "stellenweise auch zu kompliziert" wirken und letztlich als "Wortschwall" an den Lesern vorbeirauschen.

Ich will lieber einen Aspekt erläutern, der mir erst jetzt erst in den Blick geraten ist, als ich versuchte, die emotionale Färbung (Genervtsein, Missfallen und Ungeduld) in den Aussagen von Heinz zu verstehen.

Mit etwas Abstand kann ich jetzt erkennen, wie u.a. in diesem Gedicht persifliert wird, wie das Bildungsbürgertum gesellschaftlich verträglich über Kunst zu sprechen pflegt. Welche Mechanismen Bildungsbürgern beachten, welche Sprache sie sprechen, wenn sie sich über hervorragende Kunst austauschen. Ihnen stehen eine Menge an standardisierten Ausdrücken und Verhaltensweisen zur Verfügung, die sie mehr oder weniger bewusst hervorbringen.

"Der Klang! Der Ton! Der Ton!
Das Alpenglühen!
Sanft rötet Schaumwein das Gesicht.
Alles schön, alles gut! Die Glut!
Und die untergehende Sonne!"


Ich will, bevor ich fortfahre, unbedingt darauf hinweisen, dass z.B. die Musik Mozarts oder die Duineser Elegien Rilkes so tief gehen, das der Hörer oder Leser in den Werken eine Wahrheit spüren kann, die nicht von dieser Welt zu kommen scheint, die diese Welt schöner und besser erscheinen lässt und Trost spendet. Wie gesagt, da bin ich Heinzens Meinung.

Zwar wird uns in einem Mozartkonzert eine tiefgreifende Erfahrung angeboten. Aber sie ist nicht mit einer teuren Eintrittskarte und einem dezent lässigen Anzug oder einem Abendkleid garantiert.
Ich denke, dass solche wahrhaftigen Momente, die einer Erleuchtung gleichen, eher selten geschehen.

---> jetzt, wo ich den Text noch mal überlese, kommt mir in den Sinn, dass es nicht nur entweder eine tiefe, meditative Erfahrung gibt oder aber gar keine, sondern Kunsterfahrungen zwischen diesen Extrempunkten liegen, mal mehr in der einen oder aber mehr in der anderen Richtung!
Diese Beobachtung stellt nicht meine Analyse in Frage. Sie mildert sie aber ein wenig. <----

Andererseits kennt jeder Bildungsbürger das Verlangen, dass gerade er diese feine Empfindung spüre und dass sein Seelengrund routinemäßg und zuverlässig die einzigartige Tiefe orte und er an ihr teilhabe.
Ein Konzert muss also einzigartig sein.
In der Realität mögen manche zu abgelenkt sein, andere viel zu müde oder was auch immer denkbar ist und sie hindern könnte, das diese Musik mit ihnen „spricht“.
Aber (fast) alle werden z.B. nach einer Wagneroper so tun, als hätten sie diesen tiefen Zugang, als wäre es ganz selbstverständlich, dass Gott sich gerade ihnen zuwende. Unabhängig davon, ob sie etwas Einzigartiges erfahren durften oder nicht, sie werden erzählen, sie wären "fassungslos", sie werden sich "zu tiefst berührt" fühlen, das "Göttliche" gespürt haben und dass alles mit allem verbunden sei.
Fast überflüssig zu bemerken, dass auch der Autor des Gedichtes "Die Musik spricht nicht mit mir" zu diesem Bildungsbürgertrupp gehört.

Grüße Flocke
Flocke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.08.2022, 22:56   #7
männlich MonoTon
 
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Hallo Flocke

Zitat:
In der Tat neige ich zu komplizierten Satzkonstruktionen und lasse mich häufig von Assoziationen leiten, die andere als unpassend empfinden. Auch aus diesem Grund werden meine Beiträge häufig recht lang und wirken kompliziert.
Ich werde versuchen, mich kürzer und prägnanter zu fassen und nicht mehr meinen Assoziationen zu freien Lauf zulassen.
Ich finde es auch nicht einfach für durchdachte Dinge, die bei der Entstehung viel Zeit in Anspruch genommen haben, schnelle kurze antworten zu formulieren, da man doch gewillt ist jedem sein Produkt näher zu bringen.

Du hast viel zu vermitteln und für Wissen musst du dich nicht verstecken.
Bei manchen kann man kurz oder lang erklären, wenn sie nur Bahnhof verstehen stellen sie einfach auf durchzug. Oft ist es der Frust der sie antworten lässt.
Es ist nämlich nicht schön wenn man mitten im Gespräch abgehängt wird und nicht mehr Folgen kann.

Das Argument das man Wortreich ist, oder zu viel schreibt, wird hier leider etwas oft als Totschlagargument genommen.
Ich bin auch gezwungen mich oft sehr kurz zu halten und habe bereits ein schlechtes Gewissen wenn meine Antwort etwas länger wird, als das eigentliche Gedicht. Dabei habe ich nicht mal im Ansatz alles Berücksichtigt auf das man eingehen könnte. Ich habe nahezu 15 Punkte an denen ich mich auf einen Text einlassen kann. Aber das will niemand lesen müssen.

Interpretieren verlangt dem Kiritiker nicht selten mehr emotionales und empathisches Befassen ab, als der Autor im Gedicht glaubte.

Manche Dinge sind nun mal nicht selbst erklärend und vielleicht will sie genau der eine da lesen dürfen, da er nicht auf dem Wissensstand manch anderer ist. Er will lernen dürfen und das auch gerne in Anonymität ohne Bloßgestellt zu werden für Fragen die anderen als logisch erscheinen und selbsterklärend.

Ich vermisse hier ohnehin den Aspekt des Interpretierens von Texten.
Das habe ich zu Anfang ein paar mal gemacht und wurde zurecht gewiesen ob ich den Inhalt für idioten (also mich) noch mal erklären würde?
Nein, ich suchte nur nach einem tieferen Grund für die Existenz des Textes außerhalb eines Tagebuches. Irgendwas dass ihn berechtigt Kunst darzustellen. Das habe ich mir abgewöhnt und mich aufs kritisieren der Form fokussiert.
Über Inhalte will man hier nicht sprechen, schon gar nicht wenn der Leser dazu tendiert am Text anders gedacht zu interpretieren, als der Autor es im Text vorgesehen hat. Man tut sich schwer seine Texte in einem anderen Licht zu sehen und neu kennen zu lernen. Dafür sagt man einem aber wie verkehrt das eigene denken und wahrnehmen ist. Man macht sich nichts aus Metaphern und Allegorien.

Ich finde es arg traurig, wenn der Autor sich gezwungen fühlt dem eigenen Text eine Interpretation zu verfassen, um Zweiflern das Denken zu ersparen und nachvollziehbar seinen Verstand zu reflektieren.
Bitte ändere deine Weise zu kommentieren und zu reflektieren nicht, ich schätze sie.

Lg Mono
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2022, 09:40   #8
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Hi Flocke, danke für deinen Bericht aus der Schreibwerkstatt.
Nun, Hören und Schreiben ist so eine Sache. Mozart z.B. gehört zum unwidersprochenen Bildungskanon. Das ist ein Muss, da outet man sich schnell als Kulturbanause wenn im Hirn kein entsprechenden Synapsen herumtanzen. Und vom gemeinen Bildungsbürger wirst du mit Unverständnis bedacht, weil du wahre Schönheit nicht zu verinnerlichen oder zu schätzen weißt.
Man nehme an, dass du deinen Workshop in einem ganz anderen Kulturkreis oder zu einer ganz anderen Zeit besucht hättest, dann wären deine Zeilen wesentlich nachvollziehbarer, weil dein Nicht- Erlebnis mehr Menschen teilen könnten. Oder man stelle sich den Workshop mit Assoziationsketten beim ultimativen Sound einer Ducati Desmosedici RR oder Kawasaki Ninja H2R vor, den vermtl. nur ein eingefleischter Motorradfan würdigen könnte. Da würden vermutlich 99,9% der Teilnehmer aussteigen und kopfschüttelnd schreiben: "Hallo- Der Sound spricht nicht mit mir".
Wie sollte es Menschen mit Hör- Einschränkungen ergehen? Die reagieren auf ganz andere Dinge, und wüssten anderes zu berichten.
LG Donna
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Alt 18.08.2022, 11:22   #9
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Zitat:
Zitat von Flocke Beitrag anzeigen
Als ich dieses Gedicht, um das es ja eigentlich in diesem Thread geht, hier vorstellte, war ich nicht sicher, wie ich es einschätzen sollte. Ich fragte mich, ob es überhaupt etwas taugt.
Meistens bin ich mit Heinz einig, aber in diesem Fall nicht. Dein Gedicht taugt sehr viel. Die Musik ist ein breites Feld, auf dem sich viel anbauen und ernten lässt, von Brassens sentimentalen Chansons bis zu Tschaikowskis leidenschaftlichem Remmidemmi. Und unser ehemaliges Traumpaar Kilius/Bäumler gewann auf dem Eis mit Rock 'n Roll die Goldmedaille - ein Novum, das den Zuschauern und den Jury-Mitgliedern das Blut gerfrieren ließ, als sie merkten, was ihnen da geboten wurde.

Mozart? Na ja. Für mich gehört seine Musik nicht zum Bildungskanon. Zu viel langweiliges Gedudel. Ein oder zwei Symphonien mögen angehen - das wär's dann auch. Da greife ich lieber zu Beethoven, für mich immer noch die einsame Koryphäe am Himmel der klassischen Musik.

Ist jedoch Geschmackssache. Viel schlimmer ist das, was uns an Schlagern serviert wird und woran Trällertanten und -onkel sich dick und fett verdienen. Wer drückt für diesen Mist Geld ab? Mein Verdacht: Er ist in die Zwangsgebühren für Radio und Fernsehen bereits eingebucht. Und obendrein werden diese Tanten und Onkel auch noch in Talkshows eingeladen, wo sie schamlos für ihren Mist Werbung machen können, den zu bezahlen wir über unsere Zwangsgebühren ohnehin verdammt sind.

Schröder & Somuncu haben sich in ihrem neuesten Podcast darüber lustig gemacht und einige dieser Nonsens-Texte vorgelesen. Dagegen ist dein Gedicht, Flocke, eine Offenbarung.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2022, 19:27   #10
männlich MonoTon
 
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Beiträge: 1.102

Ich frage mich ohnehin was man zu, oder über Musik schreiben soll, die in keiner Weise zu einem Spricht. Das ist denke ich Geschmacksbedingt vor allem überträgt etwas gehörtes oder gelesenes nicht immer die selbe Emotion, wie ein anderer Empfänger in seiner Erfahrung hat.
Ich hätte zu dem Lied ein Gedicht über Narkolepsie verfasst.
Alleine schon um den Seminarleiter zu ärgern der mir dafür das Geld aus der Tasche lutscht. Oder ein Gedicht über die REM-Phase des Tiefschlafs.
Oder ich hätte ein Gedicht über das seelige Grinsen des Seminarleiters verfasst während er fürs Musikhören mein Geld kriegt.
Zur Not hätte ich ihn in den Alpensee getaucht und die Schwäne mit Brotstücken auf ihn gelockt.

Zitat:
Die Musik spricht nicht mit mir!
Kann ich so nur unterschreiben.
Meinen vollen Respekt, dass du dir das angetan hast und dich tatsächlich sogar darauf einlassen konntest, denn das Ergebnis spricht wesentlich mehr zu mir, als die dazugehörige Musik.
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