Verschone mich mit launischen Küssen

[Donna]

Verschone mich samstags mit launischen Küssen!
Auch sonntags und montags hab ich ab jetzt frei.
Ich möchte dich niemals im Leben mehr missen,
doch samstags kommt fortan ein Freund hier vorbei.

Und dienstags da, können wir wieder entfliehen,
ich bitte dich, bringe dein Füllhorn auch mit.
Der Alltag wird sich von alleine verziehen,
verzeih mir den Freund und verzeih mir den Schritt!

Du bleibst Nummer eins, bist mein Brunnen der Fülle.
Ein Tröpfchen von dir ist für mich Medizin.
Mit dir ist Bewegung und endlose Stille,
Ergrautes wird bunt und Verwelktes wird grün.

Mein Schicksal bist du, mein Kreuz und mein Streben,
vertreibst die Dämonen, wir bleiben vereint,
nur so will ich staunend das Leben erleben,
wir haben gelacht und verschwiegen geweint.

Ich suche den Abstand mit ruhigen Gedanken
und such seine Nähe als ordnende Kraft.
Mit dir überwinde ich Grenzen und Schranken,
spontan und im Chaos, in Rausch- Leidenschaft.

Ich brauche euch beide, ihr seid so verschieden,
du nimmst zuviel Raum ein im Jetzt und im Hier.
Ihr werdet euch achten, vielleicht sogar lieben,
weil ich mich in Nähe zu dir nur verlier'.

[Perry]

ich vermutete mal, es ist ein "geistiger" Freund, der hier das LI am Wochenende mit Beschlag belegt.
Gern Hineingespürt und LG
Perry

PS: Falls Du noch "schriftkosmetisch" etwas nacharbeiten möchtest:

Verschone mich samstags mit launischen Küssen!
Auch sonntags und monatgs hab ich ab jetzt frei.
Ich möchte dich niemals im Leben mehr missen,
doch samstags kommt fortan ein Freund hier vorbei.

Und dienstags da, können wir wieder entfliehen,
ich bitte dich, bringe dein Füllhorn auch mit.
Der Alltag wird sich von alleine verziehen,
verzeih mir den Freund und verzeih mir den Schritt!

Du bleibst Nummer eins, bist mein Brunnen der Fülle.
Ein Tröpfchen von dir ist für mich Medizin.
Mit dir ist Bewegung und endlose Stille,
Ergrautes wird bunt und Verwelktes wird grün.

Mein Schicksal bist du, mein Kreuz und mein Streben,
vertreibst die Dämonen, wir bleiben vereint,
nur so will ich staunend das Leben erleben,
wir haben gelacht und verschwiegen geweint.

Ich suche den Abstand mit ruhigen Gedanken
und such seine Nähe als ordnende Kraft.
Mit dir überwinde ich Grenzen und Schranken,
spontan und im Chaos, in Rausch - Leidenschaft.

Ich brauche euch beide, ihr seid so verschieden,
du nimmst zuviel Raum ein im Jetzt und im Hier.
Ihr werdet euch achten, vielleicht sogar lieben,
weil ich mich in Nähe zu dir nur verlier'.

[Ex-petrucci]

Hallo Donna,

nur kurz, ich habe nicht viel freie Zeit in den letzten Wochen.

In dem Gedicht sind wunderschöne Formulierungen verwoben!
Schön geschrieben.

Lg

[Donna]

Hi Perry, danke für dein konstruktives Feedback, habs geändert,
l.G. Donna

Hi petrucci , danke für dein positives Feedback,
l.G. Donna

[Ilka-Maria]

Hallo, Donna,

von deinen bisherigen Gedichten gefällt mir dieses hier am besten. Die Überforderung einer solchen Doppelbeziehung, von der man aber verständlicherweise nicht lassen kann oder nicht lassen will, hast du anschaulich geschildert, und zwar ohne Pathos, was wohltuend zu lesen ist. Kann es sein, dass unterschwellig dennoch eine permanente Sorge um das Lyrische Ich kreist, es könnten doch einmal Konflikte ausbrechen, die eine solche Konstellation ins Wanken bringen?

Ich habe im Freundeskreis einmal den Versuch einer solchen Dreier-Beziehung beobachten können, das ging aber nur wenige Monate gut. Dann hieß es: "Du musst dich entscheiden!" Der Grund war wohl, dass sich immer einer der Beteiligten zurückgesetzt fühlte und dann mit seiner Eifersucht konfrontiert wurde.

VG
Ilka

[DieSilbermöwe]

Hallo Donna,

gefällt mir auch extrem gut! Schön rhythmisch.

LG DieSilbermöwe

[Donna]

Hi Ilka,
danke für dein Feedback.
Im Grunde ist keine menschliche Beziehung gemeint, sondern ein innerer Dialog. Ich hatte als LD die küssende Muse im Auge. Der neue Freund ist ein innerer Berater, der uns in der Spur laufen, sowie Maß und Ordnung halten lässt. Wir brauchen beides, ein Schuss Verrücktheit, Chaos und Leidenschaft, was gelebt werden will und ein Stück Disziplin. Zuviel Musenküsse sind ungesund, darin kann man sich verlieren. Vielleicht kennst du dass. Mit Dreiecksbeziehungen bräuchte man sicherlich eine ähnliche Ordnung und Transparenz, damit es für alle funktioniert und akteptabel wird.

L.G. Donna

Liebe Silbermöwe, danke für dein rhythmisches Verständnis.
L.G. Donna

[Ilka-Maria]

Zitat von Donna

Wir brauchen beides, ein Schuss Verrücktheit, Chaos und Leidenschaft, was gelebt werden will und ein Stück Disziplin. Zuviel Musenküsse sind ungesund, darin kann man sich verlieren. Vielleicht kennst du dass.

Ja, kenne ich - eine Berg- und Talfahrt.

Das mit dem inneren Dialog scheint übrigens nicht selten zu sein, man schafft sich einen imaginären Freund an, gibt ihm sogar einen Namen. Ich habe mal gelesen, dass das bei Kindern in einer bestimmten Phase stark verbreitet ist.