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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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07.09.2016, 21:54 | #1 |
Goldene Stunde
Wunde Münder küssen
so zart auf tauber Haut Heißer Atem flüstert leise ein und aus auf deinen Lippen ein Seufzen ein Klang der sich heilig erhebt aus deinem Mund, dem feuchten, der bebend nach mir fleht. Hungrig sind die Hände und durstig ist dein Leib Wir entfachen Brände in tiefer Zweisamkeit Ich biete mich dir dar und schenke mich der Lust Hier, jetzt, auf dem Altar der Sehnsucht, die mich ruft den Tanz, in Flammen gekleidet auf unserem Laken aus Licht hin zum Gipfel tanzen wir beide gemeinsam. Bis der Zauber erlischt. Geändert von René (09.09.2016 um 01:41 Uhr) Grund: Korrekturwunsch (+den, - dass) |
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08.09.2016, 00:33 | #2 |
R.I.P.
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Hei, Zen.yu -
Ich würde schreiben
bis der Zauber zerbricht. Aber warum erlischt, zerbricht er? Das kommt so abrupt, ohne den kleinstenHinweis, ohne die geringste Erklärung. Finde ich nicht gut. Ich ließe den Zauber bestehen. Thing |
08.09.2016, 15:51 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Zen.yu,
ein Gedicht, bei dem ich glauben möchte, ich hätte Dir ins Ohr geflüstert: Ein Gedicht ist nicht die reportagenhafte Schilderung eines Erlebens, einer Stimmung, einer ... was weiß ich... - das wäre sozusagen der nackte Körper, der Inhalt. Ein Gedicht ist dieser wunderbare Schleier um diesen "nackten Körper", das sind die Blütenblätter, das ist der Goldstaub, von denen der bloße Inhalt geschmückt wird. Und da bist Du mit Deiner "Goldenen Stunde" verdammt nahe dran! Man könnte neidisch werden. Das alles, was ich gerade geschrieben habe, stimmt aber nur, wenn mein drittes Auge (hab ich mitten auf der Stirn, wie jeder hinlänglich poetisch Angehauchte) durch das gar nicht so undurchsichtige Poeten-Neglige erkannt hat, was Du fast keusch umschreibst. Damit Du jetzt nicht übermütig wirst, habe ich - hast Du etwas anderes erwartet? - an einer Strophe was zu meckern: einen Tanz, in Flammen gekleidet, auf unserem Laken aus Licht zum Gipfel tanzen wir gemeinsam, bis der Zauber erlischt. In Prosa: Einen Tanz zum Gipfel tanzen wir gemeinsam auf unserem Laken aus Licht (wir sind in Flammen gekleidet bis der Zauber erlischt). Die Kommata hielte ich für angebracht (im vorletzten Vers als Austausch des Punktes). Die "Doppelung" "einen Tanz...tanzen wir" habe ich nicht übersehen, finde sie aber angebracht. "bis der Zauber erlischt" braucht dieses Füllwort "dass" nicht. Schau es Dir an und entscheide Dich - es ist Dein Gedicht. Hallo, Thing was, so frage ich bass erstaunt, hat Dich zu der "Verschlimmbesserung" getrieben, den Zauber, der über oder am Ende der "Goldenen Stunde" liegt, zu "brechen" statt ihn erlöschen zu lassen? Wenn ich mir die beiden "Tanzenden" nach der heißen Stunde (hier wäre ein Schmunzeln angebracht oder blanker Neid: Eine ganze Stunde - mein lieber Herr Gesangsverein!) vorstelle, dann "bricht" da nix unmittelbar, da ist ein sanfter Ausgang lebensnaher (und erwünschter). Ob der Zauber dieser goldenen Stunde dauerhaft weiterwirkt? Nee, ich glaube, da braucht es mindestens eines neuen Zauberspruchs. Die beiden haben einen Gipfel erklommen - den Zauber erlebt man intensiv und einmalig (was Wiederholungen nicht ausschließt) Na gut, das ist meine Sicht auf dieses Gedicht. Hugh, ich habe gesprochen. Begeisterte Grüße an die Autorin, kopfschüttelnde an die Kritikerin, Heinz |
08.09.2016, 15:58 | #4 |
Goldene Stunde
.....ein wundervolles Gedicht, liebe Zen......DANKE !
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09.09.2016, 01:05 | #5 |
Lieber Heinz,
danke dir für deine Verbesserungsvorschläge. Nach einigem drüber brüten hab ich beschlossen 'dass' rauszunehmen. Das überdramatisiert völlig grundlos das is vollkommen wahr und ausserdem bricht es zusätzlich noch mehr mit dem Silbenschema. Check. ooh jaa.. dankesehr.. über "einen Tanz, in Flammen gekleidet," hab ich jetzt eine Weile gegrübelt ... weil es mir einfach ne Silbe zu lang ist dann, du aber absolut recht hast grammatisch ... was hälst du von "Den Tanz, in Flammen gekleidet auf unserem Laken aus Licht hin zum Gipfel tanzen wir beide gemeinsam. Bis der Zauber erlischt. " Das wäre doch genauso richtig und sogar ein bisschen eleganter? Ich glaube ich mag das wesentlich lieber und danke an dieser Stelle ein weiteres Mal von Herzen auch Gerdpep, für dein liebes Kommentar Freude Zen p.s. den weiteren Ausführungen von Sifu Heinz zu diesem Gedicht möchte ich nichts hinzufügen. achso, doch! hin zum Gipfel tanzen wir beide ist der Reim auf gekleidet weiter oben ... das muss da am ende stehen! das hab ich das ganze gedicht zumindest lang geschafft, würds mir schon ungern nehmen lassen ^^ und ich mag die Stufe auch ... wie dieser Moment weißt du... dann halt und... Zauber erloschen. Naja ist vielleicht geschmackssache. Aber danke nochmal, würde schon sagen, dass du diesem kleinen Goldstück den letzten Schliff hinzufgefügt hast ... immoment .. empfinde ich es als eines der schönsten, wenn nicht sogar DAS schönste, was ich bisher zu papier bringen durfte... glückliche Zen |
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09.09.2016, 01:33 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Zen,
Du näherst Dich der optimalen Form in der letzten Strophe: "Den Tanz, in Flammen gekleidet auf unserem Laken aus Licht hin zum Gipfel tanzen wir beide gemeinsam. Bis der Zauber erlischt. " xXxXxxXx xXxxXxxX XxXxXxxXx xXxXxXxxX Die Verse 1, 2 und 4 beginnst Du jambisch, den 3. Vers trochäisch. Wenn Du "hin" weg lässt zum Gipfel tanzen... (xXxX...) ergäbe ohne das Füllwort "hin" den gleichen Sinn (Den Tanz...zum Gipfel tanzen wir beide), weshalb noch die "Erklärung" gemeinsam? Die von mir angeregte Fassung wäre dann: Den Tanz, in Flammen gekleidet auf unserem Laken aus Licht, zum Gipfel tanzen wir beide bis der Zauber erlischt. xXxXxxXx xXxxXxxX xXxXxxXxX xXxxX Gute Nacht, die Heimleitung hat schon zweimal das Licht an und ausgemacht. Heinz |
09.09.2016, 01:43 | #7 |
woow ok... also schon wieder hast du gar nicht unrecht ...
der witz ist ... also ich mag das 'hin' irgendwie - aber nicht nur deshalb ... der witz ist, dass der letzte Vers dann viel 'formreiner' bleiben würde ... was hälst du hiervon: "Den Tanz, in Flammen gekleidet auf unserem Laken aus Licht zum Gipfel tanzen wir beide bis (dass) der Zauber erlischt." gnaa.. das passt 'dass' wieder, wegen tanzen und weils dann 7 silben sind und iwie runder läuft.. aber jetzt mag ich das 'dass' nicht mehr ... gemeinsam hatte ich nochmal extra betont zum einen, um dort die Form zu brechen und zum anderen, um es nochmal extra zu betonen... weils so schön ist Auch hier lass mich eine Weile drüber brüter verehrter Sifu. *Mit einem leichten Nicken wieder an die Arbeit gehend* Eine gute Nacht wünsche ich dir! Zen edit: gnaaha .. kann nich aufhören! muss .. denken .. XD "Den Tanz, in Flammen gekleidet auf unserem Laken aus Licht zum Gipfel tanzen wir beide bis unser Zauber erlischt." vllt etwas in der richtung? |
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10.09.2016, 15:51 | #8 |
Liebe Zen’yu,
eigentlich ist der Funke übergesprungen aber das Feuer wird nicht vollends entfacht. Bei „flüstert leise“ würde mir „weicht“ oder „fällt“ besser gefallen. Auch das „heilig“ könnte ich mir anders vorstellen „selig“ oder auch „luftig“. Trotzdem empfinde ich den Text sehr ansprechend und gelungen. Liebe Grüße Gylon |
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10.09.2016, 16:34 | #9 | |
Zitat:
flüstert ist eine Assonanz, die für das Gedicht, zumindest von meiner Warte aus essenziell wichtig ist. Ausserdem ist es für mich auch gerade der Reiz, dass der Atem wortlos flüstert. Also spricht, ohne zu sprechen. und heilig war der moment für mich. nicht selig, selig wäre zu ruhig, zu meditativ. Es war nicht ruhig, ich stand mit riesen Kinderaugen vor einem unfassbaren Spielwarenladen, ja? das ist ein heiliger Moment. Mag deinen Verbesserungsvorschlag nicht ungehört verklingen lassen und ich hoffe du verstehst meinen Standpunkt. Natürlich darfst du dir diese Zeilen jederzeit so vorstellen, wie du es gern magst ... huch .. ich glaube sogar, dazu möchte die "Goldene Stunde" ihre Leser regelrecht animieren Ich freue mich also sehr, dass du dich eine Weile an meinem kleinen Feuerchen wärmen konntest, wenn in diesem Fall der Funke auch nicht übergesprungen ist. Licht & Geborgenheit Zen p.s. Dieses Gedicht steht in AB AB ABAB AB AB AB AB ABAB ... hach ... wenn mans so aufschreibt isses gar nichmehr besonders ... was hab ich gegrübelt, um es so hinzubekommen Geändert von Zen.yu (10.09.2016 um 18:21 Uhr) |
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10.09.2016, 16:59 | #10 | |
Liebe Zen’yu,
Zitat:
Aber ich habe doch gar keine Verbesserungsvorschläge gemacht und der Funke ist auch übergesprungen. Wenn ich einen Verbesserungsvorschlag machen wollte, wüde ich dir empfehlen das „leise“ zu ersetzten. Dir alles Liebe, Gylon |
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10.09.2016, 18:02 | #11 |
Achja... das leise meintest du.. irgendwie hab ich mich am 'flüstern' aufgehangen ebend, aber zu leise hattest du auch was gesagt und... da muss ich nach einem Moment Abstand tatsächlich sagen, dass du eigentlich recht hast.
'leise' bricht das Silbenmaß. Aber ich hatte es trotzdem stehen lassen ... bestimmt könnte sich dort noch ein Begriff, der der Situation mehr zu huldigen weiß einfinden ... Da werd ich auch nochmal drüber brüten müssen. Dieses Gedicht wird dank Heinz und deiner Hilfe noch ganz andere Qualität erreichen - und hat es auch schon! Wenn ich auch manchma störrisch bin, danke nochmal für eure Geduld mit mir Freude Zen |
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