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10.09.2006, 16:37 | #1 |
Was heißt glücklich sein?
Wie in Zeitlupe segelte der Ball durch die Luft. Höher und immer höher. Und dann, dann senkte er sich langsam in die Tiefe. Über den Kopf der Torffrau und in einem wunderschönen Bogen in die linke obere Torecke. Stille – für einen Augenblick hörte Marie nur ihren Herzschlag. Dann brach der Jubel los und aus ihr heraus: Wie eine Welle kam er heran, wie die Brandung, die nach der Ebbe zurückkehrt. Sie spürte, wie sich aus ihrer Kehle der Freudenschrei löste. Wie in Trance riss sie die Arme nach oben und wurde im gleichen Moment von ihren Mannschaftskameradinnen umringt, umarmt und gedrückt...
Aber das war alles lange her. Das war damals gewesen, als sie noch nicht gewusst hatte, was das Leben noch bringen würde. Da hatte sie gedacht, der glücklichste Mensch der Welt zu sein. Damals. Aber war sie wirklich glücklich gewesen? War das alles nicht eigentlich nur Fassade gewesen, weil sie gar nicht gewusst hatte, was Glück bedeutete... Jetzt, jetzt wusste sie, was es war. Marie sah aus dem Fenster auf die Waldlichtung, die mit dem bunten Herbstlaub überdeckt war, so dass der moosige Untergrund nicht zu erkennen war. Dabei strich sie gedankenverloren über ihre Bettdecke. Ihr Blick fiel auf den Kalender, der an der Wand gegenüber hing. Ihre Augen hefteten sich auf den 31. Oktober, den sie rot angestrichen hatte. Der Tag, der ihr Leben für immer verändert hatte. Ein Jahr war es nun her. Nur ein Tag nach ihrem achtzehnten Geburtstag. Heute war wieder einmal ihr Geburtstag. 19 wurde sie heute. Und rund um ihr Bett standen all die Leute, die sie mochte. Ja, sie war glücklich – und müde. Sie lehnte sich in ihr Kissen zurück und spürte den Druck an ihrem rechten Knie. Den Druck des Verbands, den sie seit der Beinamputation vor einem Jahr immer noch nicht abnehmen konnte. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schlief sie ein... |
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10.09.2006, 22:34 | #2 |
hmm... das Ende hat mich überrascht, obwohl ich nicht sagen könnte warum. Hab´s auf jeden Fall nicht ungern gelesen. Sprachlich ist zwar noch Platz nach oben, aber es ist schonmal nicht schlecht.
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10.09.2006, 23:12 | #3 |
Danke für deinen Kommentar, Grüni. Das Ende sollte auch wirklich überraschen... Sprachlich sollte ich glaube ich in der Tat noch ein bisschen dran feilen. Hab die Geschichte einfach so runtergeschrieben, ohne groß darüber nachzudenken! Verbesserungsvorschläge würden mich daher sehr freuen!
Ach so, Frage am Rande: Geht der Titel in Ordnung? Liebe Grüße |
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11.09.2006, 00:20 | #4 |
naja, ich hab den Thread nicht wegen des Titels angeklickt. Eeine Frage als Titel zu wählen, kann meiner Meinung nie besonders gut sein. Zumindest fällt mir keine Möglichkeit sein. Die Überschrift ist aber auch nicht schlecht oder unpassend. Sie ist einfach normal.
Ich würde schreiben: "Jetzt wusste sie, was es war" dann musst du nicht zweimal hinterineander Glück schreiben. |
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15.09.2006, 22:41 | #5 |
Mh, wie wäre es, wenn Du erst selbst korrekturliest und dann weiterfragst, wenn du nichts mehr weißt?
Da gibt es recht viele sprachliche Schnitzer durch Wiederholungen, die findest Du sicher auch ohne uns raus. Inhaltlich ist es eine tolle Geschichte. Titel fällt mir kein besserer ein, aber könnte bestimmt weniger deutlich sein, stattdessen mehr indirekt. |
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15.09.2006, 23:23 | #6 |
Danke Struppi. Ich werde drüber nachdenken und jetzt lernen, ein guter Selbstkorrigierer zu werden! Danke für dein Lob bezüglich des Inhalts. Um den ging es mir auch vor allem - Stil war anfangs nebensächlich!
Guter Tipp, den Titel indirekter zu halten. Muss mal überlegen, ob das irgendwie geht... Liebe Grüße |
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16.09.2006, 11:03 | #7 |
Sag bescheid, wenn wir korrigieren sollen/können/dürfen/müssen. :-))
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