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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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21.07.2011, 20:50 | #1 |
Forumsleitung
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Verlassen
Wie konnte das geschehen,
was hab ich angestellt? Ich lausche, wie sie gehen, entfliehen meiner Welt. Ich wollte doch nur klären, versprach, ganz ruhig zu sein: nicht Szenen auszugären, zu wahren stolzen Schein. Doch alles ging daneben, im Regen die Frisur, das Kleid, darin zu schweben, bestand nicht die Klausur, dann stürzte noch die Vase auf frischgeputzen Grund, naß stieg’s mir in die Nase, die Augen tränten wund. Da standen sie entschlossen, ich fühlte mich so bloß, so pudelig begossen, und polterte drauf los: Ich nannte sie ein Flittchen und herzlos obendrein, adrett wie ein Schneewittchen, doch kalt bis ins Gebein. Nun sind sie fortgegangen, sein Habsal war gepackt, ich sitz allein, befangen und immer noch wie nackt. Was hör ich? - Schlüssel klimpern - ein Koffer, abgesetzt. Ich wisch die nassen Wimpern. „Du hast mich so verletzt!“ 21. Juli 2011 by Ilka-M. |
21.07.2011, 21:05 | #2 |
abgemeldet
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Ich verstehe das Ende nicht, kommt er zurück? (Liegt an mir, bin vernagelt. Aber nicht vernagelt genug, um zu verkennen, daß hier hervorragend erzählt wird.)
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21.07.2011, 21:36 | #3 |
Forumsleitung
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Er ist zurückgekommen.
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21.07.2011, 22:13 | #4 |
R.I.P.
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Und, was das Gedicht nahelegt, umgehend wieder hinausgeworfen worden?
Prima knapp und bündig verdichtet! Thing |
22.07.2011, 13:42 | #5 |
gesperrt
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Ich hoffe nur, das LI bringt jetzt die Kraft auf, ihm zu sagen, dass die Börse die nächsten 30 Tage geschlossen bleibt und er seine Aktien unter der Hand verschleudern kann.
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22.07.2011, 14:22 | #6 |
Forumsleitung
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Danke für die Kommentare. Ich dachte, vielleicht merkt jemand, daß die Inspiration zu diesem Gedicht auf einen Film zurückgeht. Aber er ist wohl schon zu alt, um noch sonderlich bekannt zu sein (1957, britisch). Schade, denn die Hauptdarstellerin bekam für ihre Rolle eine Auszeichnung.
LG Ilka-M. P.S.: Risiko, ich habe sehr bewußt darauf geachtet - kein Zufall. |
22.07.2011, 14:55 | #7 |
Forumsleitung
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Es war ein anderer Preis, nämlich der Silberne Bär.
Ich hatte den Film als Teenager im Fernsehen gesehen und war tief beeindruckt. http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Frau_im_Morgenrock Das Gedicht ist keine 1:1-Umsetzung des Films, sondern - wie bereits gesagt - war die Filmhandlung nur die Inspiration dazu. |
22.07.2011, 15:52 | #8 |
R.I.P.
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Den Film habe ich leider nicht gesehen, obwohl ich Anthony Quayle sehr mag.
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22.07.2011, 15:57 | #9 |
Forumsleitung
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Ich mag ihn auch. Ebenfalls mit dem Regisseur J. Lee Thompson hat er für den Film "Eiskalt in Alexandrien" gearbeitet.
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22.07.2011, 16:06 | #10 |
R.I.P.
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Ich habe ihn gestern als Wolseley in "Anna Boleyn" gesehen.
Gute Altersrolle. Und jetzt lese ich Dein Gedicht aus einer ganz anderen Perspektive! |
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