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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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14.09.2007, 19:20 | #1 |
Moderner Mensch
Moderner Mensch
Als selbsternannte Hochkultur ist das Begehren gottesgleich, wir speisen längst rund um die Uhr vorzüglich wie im Himmelsreich. Der Lob des Geldes spornt uns an die Kaufkraft zu erweitern und immer stets den Weg entlang auf dem wir niemals scheitern. So rasen wir in allen Zweigen und konsumieren Perfektion. So ist es unsrem Typus eigen und anderes wär blanker Hohn. Doch ist der Tellerrand begrenzt und auch der Mensch drumrum real, wie schön doch, dass es sich ergänzt das unsre Glück und ihre Qual! ...Danke fürs lesen BACKFISH |
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15.09.2007, 11:45 | #2 |
Hallo Backfish,
formell ist dir das Gedicht sehr gut gelungen. Es nimmt Tempo auf, durch scharfe Formulierungen, die schnell zugänglich sind, hat einen angenehmen Rhytmus und vor allem die Reimpaare ergänzen sich. Inhaltlich ein bekanntes Thema: Leistungsdenken, Konsumgesellschaft, leider wird deine Kritik nicht besonders deutlich, da die Pointe nicht präzise genug ist. "Das unsre Glück und ihre Qual" "Wir" sind die Menschen der westlichen Gesellschaft, die schon in den ersten drei Strophen angesprochen wurden. Das "Ihr" hingegen kann ich nicht ausmachen, es taucht zum ersten mal im Text auf. Ich muss also Vermutungen anstellen, wer das ist. In meiner Interpretation mache ich das so: Der Tellerrand symbolisiert die örtliche Begrenztheit der Wohlstandsgesellschaft. Demnach sind die Ihrse jene Menschen, die außerhalb stehen, die am Kuchen nicht mitessen, und hungern. Mit Ergänzen, deutest du wohl an, wie wir unseren Luxus auf Kosten der armen Menschen genießen. Welches Problem habe ich damit? Nichts an den vorhergehenden Strophen deutet auf einen Zusammenhang zu diesen Menschen hin. Es wird nicht auf die Pointe hingearbeitet. Die Ergänzung ist nicht erklärt und dadurch durch den Leser willkürlich zu setzen, wie es ihm gefällt. Ein Pointe die sich auf den generellen Verlust der Menschlichkeit bezieht könnte ich hingegen am Text festmachen, diese Lesart, lässt sich aber nicht auf die letzte Strophe anwenden. LG Last |
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15.09.2007, 12:04 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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hi backfish
doch, schön gemacht. Den Bedenken von Last schließe ich mich zum Teil an. Mein Veränderungsvorschlag für die 2te Strophe, letzte Zeile: „vorgeblich niemals scheitern“. Ein Vorschlag für die 3te Strophe, letzte Zeile: „Blendwerk und blanker Hohn“. Sorry, noch eine Idee für die letzten beiden Zeilen in der finalen Strophe: „wie schön es sich doch so ergänzt / unser Glück labt ihre Qual“. Doch insgesamt, muss sagen: sehr gut und weiter so! lg, u * |
15.09.2007, 14:29 | #4 | |||||
so, Ich melde auch noch mal zu Wort. also, auch mir gefällt deine Gesellschaftskritik im großen und ganze, doch ein bisschen zu bemängeln habe Ich trotzdem.
Zitat:
Zitat:
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Auch ergibt Z3 grammatikalisch keinen Sinn. Da fehlt das Bezugsverb. Es fehlen Komamta am Ende von Z1/3. Inhaltlich eine genauere Beschreibung der geldgeilen westlichen Gesellschaft... Zitat:
Zitat:
Das "und" in Z4 würde Ich in ein "ist" abwandeln. Gruß MorFeus |
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13.10.2007, 11:02 | #5 |
Vielen Dank für eure sehr hilfreichen Antworten und entschuldigt bitte meine sehr spätes antworten.
Jedoch habe ich eure Kritiken sehr zu Herzen genommen und mein Gedicht, an vielen Stellen überarbeitet. Lediglich in der letzen Strophe konnte ich mich zu keinen gravierenden Änderungen durchringen, da ich sie für sehr prägnant halte. Das das in der letzten Strophe verwendete "ihre" im Gedicht nicht eindeutig zuzuordnen ist, weil vorher keine infrage kommender Personenkreis genannt wird, habe ich beabsichtigt. Ich denke das es unserem alltäglichen Bewusstsein entspricht, dass sich der "anderen" kaum gewahr ist und nur eine wage Idee hat um wenn es sich eigentlich handelt. Den Titel finde ich leider auch nicht sehr passend, habe aber bisher keine bessere Alternative und wäre für Anregungen sehr dankbar. Hier die Neufassung: Als selbsternannte Hochkultur ist das Begehren gottesgleich, wir speisen längst rund um die Uhr, vorzüglich, wie im Himmelsreich. Der Lob des Geldes spornt uns an, flink die Kaufkraft zu erweitern vereinnahmt unsren Tatendrang, lässt Zweifel stets fruchtlos scheitern. Wir rasen in allen Zweigen und konsumieren Perfektion. Dies ist unsrem Typus eigen anderes wär blanker Hohn. Doch ist der Tellerrand begrenzt sowie der Mensch drumrum real, wie schön doch, dass es sich ergänzt das unsre Glück ist ihre Qual |
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