|
|
Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
26.03.2017, 20:37 | #1 |
Dein Fleisch ist billig...
In engen Ställen eingesperrt
Entsetzlich, wie sein Schreien klingt Sein Leben ist nur so viel wert Wie es uns Profit einbringt! Billig Fleisch ist sehr begehrt Und wird hier liebend gern verzehrt Nur eine Frage, die mich quält Wie viel Leid ist uns das wert? Viel zu wirtschaftsliberal ist das Gesetz geschrieben Vermag es nicht, dem Treiben endlich Einhalt zu gebieten Das Treiben jener Unternehmer, die stets nur danach gieren Ihren Umsatz und Profit möglichst vollständig zu maximieren! Keine Achtung vor dem Leben, kann es kein Entrinnen geben Denn der wirtschaftliche Wachstum ist ein ständiges Bestreben Ökonomische Prinzipien stellen hier die Regeln auf So nimmt die Grausamkeit des Kapitals ganz ungehindert ihren Lauf! Die Schlachtung wird nun durchgeführt Hat lang genug im Stall gesessen Ob das Tier dabei noch Schmerzen spürt Egal, es geht allein um Wirtschaftsinteressen! Krank ist dieses arme Tier Und krank ist ein System In dem für monitäre Gier Menschen über Leichen gehen! |
|
26.03.2017, 20:45 | #2 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.496
|
Was willst du erwarten von einem Wesen das seinen Geist 1000 Jahre eingesperrt hat und sich dann plötzlich befreit?
Wird dann nicht erst alles unterdrückte zum Vorschein kommen und eine Gegenwelt entstehen? Die Wahnsinnigen haben über die Wahnsinnigen gesiegt. |
26.03.2017, 21:10 | #3 |
Ok, nicht schlecht, aber versuchs mal so:
In engen Ställen eingesperrt Entsetzlich wie sein Schreien klingt Sein Leben ist nur so viel wert Wie es uns bare Münze bringt Das billig Fleisch ist sehr begehrt und wird hier liebend gern verzehrt nur eine Frage die mich quält Was ist das Leid am Ende wert? Der Tierschutz ist zu liberal Dem Treiben bietet er nicht Halt Die Gier nach Geld bestimmt die Qual Wenn Stahl auf harten Schädel knallt Die Leichen stapeln sich zuhauf Vor dem, der schnelles Wachstum will Die Grausamkeit nimmt ihren Lauf Die Masse schweigt nun lieber still Die Schlachtung wird nun durchgeführt Im Kerker saß es lang genug Ob es dabei noch Schmerzen spürt Egal, ein Schuss, vorbei der Spuk So Krank ist dieses arme Tier Noch kränker: dieses Dreckssystem In dem für monetäre Gier Die Menschen über Leichen gehn'! Geändert von fsami (26.03.2017 um 23:36 Uhr) |
|
27.03.2017, 14:21 | #4 |
fsami: Hey, fsami, erstmal danke für deine Mühen!
Grundsätzlich finde ich einige deiner Anregungen gar nicht mal schlecht. Die Leichen stapeln sich zuhauf Vor dem, der schnelles Wachstum will Die Grausamkeit nimmt ihren Lauf Die Masse schweigt nun lieber still Die Schlachtung wird nun durchgeführt Im Kerker saß es lang genug Ob es dabei noch Schmerzen spürt Egal, ein Schuss, vorbei der Spuk Diese alternativen Strophen finde ich eigentlich sehr gelungen. Ich werde sie natürlich nicht 1 zu 1 so übernehmen, da es sonst sozusagen nicht mehr "komplett mein Text" wäre. Aber mir vielleicht was in dieser Richtung ausdenken. Der Tierschutz ist zu liberal Dem Treiben bietet er nicht Halt Die Gier nach Geld bestimmt die Qual Wenn Stahl auf harten Schädel knallt So Krank ist dieses arme Tier Noch kränker: dieses Dreckssystem In dem für monetäre Gier Die Menschen über Leichen gehn'! Diese beiden Alternativen sind insofern interessant, weil sie, wie ich finde, im Vergleich zu dem Original wesentlich härter und damit direkter klingen. Ich muss allerdings zugeben: das ist nicht mein Schreibstil. Die Zeilen Wie es uns bare Münze bringt und Was ist das Leid am Ende wert? empfinde ich persönlich als kleine rhytmische Stolpersteine. In diesem Sinne. Viele Grüße, pascagom |
|
27.03.2017, 15:54 | #5 | |
Meine Änderungen sind auch nicht dazu gedacht um 1:1 übernommen zu werden
Ich wollte dir damit vor allem einige Anregungen zur Verbesserung des Leseflusses geben, ich bin bei deiner Version an der ein oder anderen Stelle rausgekommen. Nichtsdestotrotz finde ich es interessant, dass du die mittleren Strophen anders gestaltest als den Rest. Wenn du hier ein passendes Versmaß findest das sich flüssig liest, ist das richtig gut. Vielleicht eignet sich hier ein Daktykus als Versmaß... Zitat:
Wie es uns bare Münze bringt Was ist das Leid am Ende wert Ich habe in meiner Version alle Strophen im selben Metrum verfasst. |
||
27.03.2017, 18:38 | #6 |
Ist letztlich auch nicht so bei mir angekommen, wäre ja auch etwas witzlos.
Ich bin auf jeden Fall auch dankbar für solche Anregungen, auch wenn ich nicht alle umsetzen werden kann. Ich bin halt leider kein Profi, hab das ja nie gelernt oder so. Entsteht ja mehr aus dem Bauch heraus, was auch den abrupten Stilwechsel in der Mitte erklärt. Beispielsweise kann ich mit dem Begriff Daktykus nicht so viel anfangen, wenn ich ehrlich bin. Stimmt schon, das Metrum ist in deiner Version konsequent umgesetzt. Weiß nicht, vielleicht lese ich es irgendwie anders, keine Ahnung. Jedenfalls, wenn ich es laut lese, stolper ich bisschen, vor allem bei der Münze. |
|
28.03.2017, 08:32 | #7 | |
Zitat:
LG |
||
28.03.2017, 09:47 | #8 |
Ich finde es auch gut, dass du du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast.
Allerdings kann es auch Spaß machen, sich mit der Theorie zu beschäftigen. Ich bin selbst nicht der beste Techniker, ich lese mir das Wissen aber ab und zu auf diversen Internetseiten an. Wenn mir ein Metrum gefällt, suche ich aktiv nach Beispielen von bekannten Dichtern und experimentiere damit so lange, bis etwas halbwegs verwertbares dabei rumkommt. Für mich selbst habe ich festgestellt, dass durch meine Recherche meine Möglichkeiten ein Gedicht zu verfassen erweitert wurden. |
|
28.03.2017, 17:03 | #9 |
klaatu: Hey, klaatu, danke dir für deine Rückmeldung!
fsami: Du hast schon Recht, etwas Handwerk gehört sicherlich dazu. Aber ich scheue mich immer ein wenig vor solcher Theorie, weil ich das Gefühl respektive die Befürchtung habe, umso mehr Regeln ich meinen Text unterwerfe, desto "unfreier" werde ich beim Schreiben. Wenn du verstehst, was ich meine. Aber offensichtlich hast du da ja auch andere Erfahrungen gemacht. |
|
Lesezeichen für Dein Fleisch ist billig... |
Stichworte |
kapitalismus, massentierhaltung, wirtschaft |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Ermattet ist dein Blick und auch dein Lachen | Briefmarke | Düstere Welten und Abgründiges | 4 | 22.07.2018 00:00 |
Billig | Thing | Sonstiges Gedichte und Experimentelles | 3 | 04.02.2011 20:19 |