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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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11.04.2021, 00:55 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Europa
Europa, diese schöne Königstochter,
ließ Zeus, den Gott mit Sitz auf dem Olymp, in Lieb entbrennen und den Wunsch gebären, als schönster Stier, den je die Welt gesehen, Europa listig weit hinweg zu führen. Verliebt erlag sie glücklich seinen Wünschen, von denen ihrer Meinung nach gewiss nur Götter wissen konnten, wo das Ziel der Reise liegt; sie schwang sich auf den Stier, der stürzte kühn sich in die Meereswogen und gab alsbald als Zeus sich zu erkennen. Am Ziele angekommen, fragte ihn Europa, wo, um Gottes Willen sie gelandet sei, und Zeus, inzwischen wieder in menschenähnlicher Gestalt, verriet der schönen Braut, sie seien auf der Insel mit Namen Kreta, deren König er seit tausend Jahren sei. Der Teil der Erde zu dem die Insel zählt, er soll, das ist mein Wille, allezeit nur deinen Namen, das schwöre ich als Gott, Europa, tragen! So weit und arg verkürzt in Blankverse gesetzt, der mythologische Hintergrund für die Entstehung des Namens Europa. Unzählige Menschen kämpften und kämpfen immer noch für ein geeintes Europa. Ich zähle zu den Glücklichen, die ohne Reisepass nach Frankreich, Italien, in mein geliebtes Grfechenland und viele andere Länder der EU reisen können. Und ich bin mir der Probleme Europas bewusst. Aber was sind sie im Vergleich zu denen der vergangenen Jahrhunderte? Und nun will die AfD die Geschichte umschreiben. Es war ein göttlicher Stier und eine wunderschöne Königstochter, die Pate standen bei der Taufe Europas. Ginge es nach der AfD (die Ansammlung für Doofe), müsste sie einen Esel zäumen und eine abgehalfterte Marketederin drauf setzen, und der Ese wäre Beelzebub, die Marketenderin Beatrix von Storch. Heinz |
11.04.2021, 07:31 | #2 | |
Forumsleitung
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Zitat:
wie du weißt, bin ich kein Fan von langen Versen (nicht mehr), sondern bevorzuge knappe Formen. Dennoch begeistert mich immer wieder, wie du Sprache in poetischen Ausdruck zu setzen verstehst, ohne dass mir das Getragene zu schwülstig wird. Dem armen Esel tust du allerdings Unrecht, das ist beinahe schon ein Fall für den Tierschutz. Auch ein eleganter Vogel wie der Storch, der mir als Maskottchen meines heimatlichen Fußballvereins besonders am Herzen liegt, muss dafür bedauert werden, dass er als Namensgeber für eine Person herhalten muss, deren Klappern wohl eher einer Reptilienart im mittleren Westen der USA gleicht. |
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11.04.2021, 12:01 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Auch Dir, liebe Ilka, einen guten Morgen!
Mit Deiner Kritik wegen des Esels und des Storches hast Du natürlich vollkommen Recht! Aber bei der Dame namens Beatrix von Storch habe ich überhaupt nicht nachgedacht. Der Clou an der Namensgebung ist nicht der arme Adebar, sondern die Namensbedeutung ihres Vornamens - "die glücklich Machende". Bei dem Esel bitte ich um Verzeihung, aber leider ist der Missbrauch des Namens geläufig (in Kreuzworträtseln wird nach einem Begriff für eine Dummheit gesucht und die Lösung ist "Eselei". Der Tierschutzbund möge mir vergeben und insbesondere auch der Esel, auf dessen Rücken eine schöne Frau den Weg zu mir in einem griechischen Dorf fand. Dass ausgerechnet Adebar seinen Namen der unsäglichen Dame geliefert hat - Dein Entsetzen kann ich verstehen. Vergleichbar wäre nur der Kranich, der meinen armenischen Freunden heilig ist. Die lange Geschichte in der griechischen Mythologie in - für meine Verhältnisse - knappen Versen ansatzweise widerzugeben, ist ein Problem, das ich mit Deiner Schützenhilfe (meide die Adjektive) zu lösen versuchte. Für Dein Lob bin ich sehr empfänglich. Danke schön! Liebe Grüße, Heinz |
11.04.2021, 16:37 | #4 |
abgemeldet
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mich stört die Verslänge nicht. finde die Umsetzung einfach großartig
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11.04.2021, 18:05 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebes Ralfchen,
wie ich schon bemerkte, habe ich versucht, die Story von Zeus und Europa unzulässig zu verkürzen, um sie in Blankversen aufzuschreiben. Der Blankvers war lange Zeit die bevorzugte Versform (siehe auch Shakespeare, Goethe und viele ander), Beispiel: Es war die Nachtigall und nicht die Lerche (xXxXxXxXxXx). Diese Versform lässt den Endreim kaum vermissen und flutscht uns so über die Lippen. Liebe Grüße, Heinz |
18.04.2021, 03:09 | #6 |
abgemeldet
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