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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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19.09.2019, 09:22 | #1 |
Wer hätte das gedacht?
Das hätte ich
nicht gedacht! Nein... DAS hätte ich echt nicht gedacht. Also, dass man so was - so was wie DAS hier - also, dass man so was als Gedicht bezeichnen könnte... DAS hier!? Nein... das hätte ich wirklich nicht gedacht. Da bin ich ebenso überrascht wie ihr! |
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19.09.2019, 10:58 | #2 |
Gerade ertappe ich mich beim Überraschtsein ob des obigen Tannenbaum-Formats. Das Gedicht zentriert sich; es ist ein Zentriker. Ja, DAS! Ob selbiger Symmetrie überrasche ich mich beim Ertapptsein.
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19.09.2019, 11:26 | #3 |
Na allein die Tatsache, dass der Text zentriert ist, macht ihn ja schon zu einem Gedicht. Oder etwa nicht?
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19.09.2019, 12:29 | #4 |
Ja, das ist richtig.
Du weißt so gut wie ich, dass sogar alleinstehende Wörter poetisch sein können -- durch ihre bloße Symmetrie. Ich füge unten ein Beispiel bei: rentner
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19.09.2019, 13:27 | #5 |
und durch konsequente kleinschreibung wird es sogar noch poetischerererer!
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19.09.2019, 15:02 | #6 |
DA sagst Du etwas wahres. Das Geheimnis der KLEINschreibung liegt darin, dass sie LEISE wirkt. Und Poesie ist meist LEISE. Nicht immer. Aber OFT.
sie ist das gegenteil zum geschrei der großschreibung es hilft außerdem alle satzzeichen die die körnchen im getriebe sind zu beseitigen so fließen die worte in ultimativer geschmeidigkeit und das begehren findet kein ende es findet einfach kein ende oh wie ich dich begehre liebster höre nicht auf höre nicht auf entferne die satzzeichen aus unserem nest sie pieksen nimm mich gleite über mich ... |
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19.09.2019, 16:08 | #7 |
Wer will sich noch einmischen, wenn zwei sich so inniglich einig sind?
AlteLyrikerin. |
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19.09.2019, 16:35 | #8 |
Über kurz oder lang wird beides wohl aussterben. Jedenfalls kann man den Verzicht auf beides immer öfter beobachten. Und damit meine ich nicht in der Lyrik.
@ AL Du darfst dich immer gerne einmischen! |
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19.09.2019, 17:08 | #9 |
Forumsleitung
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Tja, wenn man die Falschschreibung und Sinnveränderung eines Wortes akzeptiert, kann man sicherlich für die totale Kleinschreibung eintreten. Für mich ist es aber ein Unterschied, ob etwas wurst (= egal) oder ob etwas eine Wurst ist. Oder ob etwas kraft (= mittels) Anstrengung gelingt, oder durch die Kraft (= Stärke, Aufwand) der Anstrengung.
Außerdem könnte man wie vor einigen Jahrhunderten auch die Leerzeichen zwischen den Wörtern weglassen (Wegfall der Satzzeichen wäre dann garantiert), und die Eliminierung der Vokale wäre ein weiterer Fortschritt. Ob es sich um "Stuhl" oder "Stahl" handelt, ginge schließlich aus dem Kontext hervor. Aber so progressiv war sogar die KMK nicht. |
19.09.2019, 18:44 | #10 | |
KMK?
Zitat:
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19.09.2019, 20:53 | #11 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ihr plädiert jedoch für eine Maschienensprache, obwohl sich die Sprache seit Luther bewährt und zu literaririschen Höchstleistungen geführt hat. Das soll jetzt eingestampft werden? |
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19.09.2019, 22:13 | #12 |
Zwei Missverständnisse, Ilka:
1. Meine Kommentare oben an Klaatu sind alle nicht ernst gemeint. Und Klaatus Kommentare natürlich auch nicht. Alles Ironie da oben. Und jetzt ohne Ironie: Ich plädiere überhaupt nicht für Maschinensprache. Mir grauts schon, wenn ich ein Binnen-i sehe oder ein Gender-Sternchen und all diese unaussprechlichen Maschinen-Symbole. 2. Ich wollte nur wissen, was "KMK" bedeutet. Ich kenne diese Abkürzung nicht, deshalb fragte ich in Kurzform: "KMK?" -- Fragezeichen. |
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19.09.2019, 22:46 | #13 |
Forumsleitung
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Kultusministerkonferenz.
Hauptverantwortlich für die an die Mauer gefahrene "Rechtschreibreform" . |
20.09.2019, 11:24 | #14 |
Zur Klarstellung: Ich finde die Kleineschreiberei und die Nichtverwendung von Satzzeichen natürlich auch furchtbar. Auch das und dass scheint kaum noch einer richtig anwenden zu können. Und das gilt nicht nur für Jugendliche und/oder "Internetmenschen"...
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20.09.2019, 11:48 | #15 |
Forumsleitung
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Mir ist, was den Umgang mit der deutschen Sprache angeht, die Ironie schon vor vielen Jahren abhanden gekommen. Derart schlechtes Deutsch wie heute war vor vierzig Jahren die Ausnahme und wurde mit einer Empfehlung zu Nachhilfeunterricht quittiert.
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20.09.2019, 11:51 | #16 |
... sondern auch für Außerirdische.
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20.09.2019, 11:59 | #17 |
@ Ilka-Maria
Das mit der Ironie kann ich irgendwo verstehen... Heute wundert einen ja gar nichts mehr. In meinem Job habe ich es öfter mit offiziellen Schriftstücken zu tun, die voller haarsträubender Fehler sind, aber von sogenannten "Profis" erstellt wurden, die dafür bezahlt werden. Neulich sah ich ein riesiges Werbeplakat eines Handwerkunternehmens, wo *dass mit *das verwechselt wurde... Es scheint einfach niemanden mehr zu interessieren |
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20.09.2019, 12:10 | #18 |
Forumsleitung
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So isses. Was ich bei der ohne Not ins Leben gerufene Verunsicherung sogar verstehen kann. Jetzt werden wieder - hatten wir in der Geschichte nämlich schon mal - die Wörter nicht mehr nach Regeln geschrieben, sondern nach Gewichtung. Da kann schon mal ein Verb oder Adjektiv großgeschrieben stehen, ein Substantiv dagegen klein.
Da kann schon mal ein solcher Satz mit gewichteten Wörtern entstehen: "Der zug fuhr im bahnhof ein, aber Erheblich Verspätet. Endlich Stieg meine Freundin aus, und ihr hund Wedelte Freudig mit dem schwanz, als er Mich erkannte." Genau in diese Richtung läuft die deutsche "Rechtschreibung" im Augenblick, wenn ich mir die Beiträge in Poetry anschaue. |
20.09.2019, 12:11 | #19 |
Nebenbei gesagt: Unter all dem Schwachsinn der letzten Rechtschreibreform halte ich die neue Regel mit dem "ß" für so ziemlich die einzige Verbesserung. Also vor langem Vokal ein "ß", vor kurzem ein "ss". Allerdings wirds im Spass wieder ungewiss, denn es kann ja auch Spaß machen.
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20.09.2019, 13:50 | #20 |
Was den Verlust der Schreibfähigkeiten (in Bezug auf Rechtschreibung und Grammatik) angeht, denke ich, da kommen viele Faktoren zusammen. Nicht zuletzt hat die Macht der Bilder zugenommen - schnell ein Klick und rein ins Netz - und die Texte werden immer kürzer, weil nicht mehr beschrieben, analysiert, erzählt wird sondern "gezwitschert".
Es gibt erste wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Phänomen, dass es zunehmend Studenten gibt, die Probleme haben lange Texte zu lesen. Die Liebe zur Sprache muss in Kindergarten und in der Schule gefördert werden. Dort aber werden wir eher auf unsere ökonomische "Verwertbarkeit" getrimmt. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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20.09.2019, 13:56 | #21 |
Es sind ja nicht mal nur die Schreibfähigkeiten. Immer mehr Leute scheinen auch Probleme damit zu haben, ihre Gedanken halbwegs verständlich nach außen zu tragen. ich kenne viel zu viele erwachsene Menschen, bei denen jedes zweite Wort "Dings" lautet. Und ich bin überzeugt, dass eine abgestumpfte Sprache auch eine abgestumpfte Gedankenwelt erzeugt. Ob das gewollt ist?
LG k |
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20.09.2019, 14:57 | #22 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Zu einem besseren Verständnis für den Unterschied zwischen "das" und "daß" hat die Neuregelung "dass" auch nicht geführt. Im Gegenteil, wie die gestiegene Fehlerquote zeigt. Wörter mit drei gleichen Buchstaben in Folge - ein Wahnsinn, den es seit der Rechtschreibreform nur im Deutschen gibt. Und so etwas nennt sich Fortschritt. Und kein Mensch merkt, dass sich die Macher dieses Machwerks auf unseren Steuergeldern ausruhen und weiterwerkeln, indem sie endlos diskutieren und teilweise ihre eigenen Regelungen zurücknehmen. So sichert man sich bis zur Rente die Pfründen. Wir füttern diese Brut, die unsere Sprache zerstört und den Nachwuchs wuschig macht. |
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20.09.2019, 17:56 | #23 |
Ich habe verschiedene Bücher über Grammatik und Rechtschreibung. Ich habe sie mir gekauft, weil ich dachte, dort steht klipp und klar drin, wann etwas falsch ist und dass man sich danach richten kann.
Und was steht am häufigsten drin? "Es gibt verschiedene Schreibweisen. Man kann es so und so und so schreiben." Irgendwie ist immer alles richtig. Kein Wunder, dass sich niemand mehr drum schert. |
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20.09.2019, 19:00 | #24 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Was die Sprachförderung angeht, kann man in unserer Zeit nicht auf die Schule setzen. Was soll ich von Lehrern halten, die gelernten Stoff mittels Vordrucken abfragen, auf denen man nur noch ein Kreuz in das richtige Kästchen machen muss? Wir mussten früher in Arbeiten unsere Sätze selbst formulieren, und die Lehrer hatten die verdammt Pflicht, sie zu lesen und individuell zu bewerten. Da war nix mit einfach mal eine Schablone dranhalten und eine Punktzahl als Basis für die Note festzustellen. |
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