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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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30.05.2015, 21:52 | #1 |
Schönes Dorf
Wo Wipfel der Bäume
Häuser überragen die Ureinwohner Taubengeschiss beklagen Wer füttert Euch wer füttert Euch Wo die Straßen noch ohne Gehsteige sind Den Dackeln bis zum Kackeln die Zeit nicht verrinnt Wer füttert die nur wer füttert die nur Wo die Welt wie zum Stillstand bereit ist Uhr ohne Gnade Pleite nicht weit Wer füttert sie nur wer füttert sie nur Wo Multikulti nie Gegenstand war eher Tauben und Hunde ist ja auch klar Wer füttert Euch jetzt wer füttert Euch jetzt Geändert von nixanonym (30.05.2015 um 23:36 Uhr) |
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31.05.2015, 00:02 | #2 |
Interpretation des Gedichtes
Im Dorf von nixanonym Autobiographischer Ansatz Der Autor ist offensichtlich überfordert mit der ihm übertragenen Verantwortung für ein Tier. Das ist zu belegen mit der Textstelle "Wer füttert sie nur Wer füttert sie nur" Er verspürt zudem eine gewisse Abneigung gegen die Ureinwohner seines Wohnortes. Der Autor bezeichnet sie indirekt als engstirnig, verbohrt und rückständig. Das kommt mit dem Signalwort "Multikulti " zum Ausdruck. Außerdem fühlt sich der Autor beengt durch die Natur. Die Wipfel der Bäume sind ihm zu hoch, vermutlich sehnt er sich nach einem Leben in der Stadt. MfG nixanonymnichtdaselbst |
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03.06.2015, 10:15 | #3 |
R.I.P.
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Hallo, nixanonym -
Deine Erläuterung läßt sich aus jedem Vers herauslesen -
und wie gegensätzlich wir doch empfinden! Ich liebe meine Dorflinden und -Kastanien aufs Innigste und verfluche im Geheimen jeden Zuzügler, der die beschauliche Ruhe stören könnte. Aber auch Autochthone können leider zu "Kultur"trägern werden. Leider kann ich die Neuerungen nicht aufhalten. Feines Gedicht! Herzlichen Gruß von Thing |
03.06.2015, 11:03 | #4 |
Thing,
es ist so: Der fast 70-jährige Kirschbaum unmittelbar vor meinem Fenster veranlasst mich, gleich nachher mal wieder aufzufegen was er so abgeworfen hat, zwischen Blütebeginn und nahender Fruchtreife. Er steht direkt an einem kleinen Schuppen, besser gesagt, der Schuppen hängt an ihm. Und ich hänge an diesem Kirschbaum, seit ich ihn vor 2,5 Jahren kennenlernen durfte - also mit dem Herz hänge ich. :-) Immer beschwerlicher wird das Beseitigen seiner Abwürfe. Dafür genieße ich seinen Schatten und die Kirschen, die mir direkt in den Mund wachsen wenn ich auf der Terrasse hocke. Der Hof ist offen. Wer mag, darf sich an den Kirschen bedienen. Im Dorf wohnen verhältnismäßig viele Menschen aus anderen Kulturen, z.B. Indien und Afrika. Sie wohnen schon lange hier - die Mischung funktioniert. Meine Kirschen werden besonders von ihnen gerne angenommen. Dafür bekomme ich übers Jahr bei Begegnungen ein Lächeln. Soviel zur Einordnung meiner obigen ironischen Selbstkritik. Die ersten Steinvorgärten ohne Unkrautdurchwuchs und bestückt mit vereinsamt stehenden exotischen Bonsaigewächsen gibt es auch schon im Dorf. So lange ich kann setze ich da meinen ollen Kirschbaum dagegen - mein Beitrag zur dörflichen Multikultur. |
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03.06.2015, 11:10 | #5 |
R.I.P.
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Ich beneide Dich!
Mein Schwager war vor etwa 50 Jahren Volksschullehrer in Ilbesheim. Er war - als Mackenbacher - ein ungemein begabter Musiker (Piano) und spielte eine Zeitlang in ZW in einer Café-Band. Seine Prüfung rundete er übrigens mit Klaviervariationen über "Hänschen klein" ab. Später wurde er Lehrer in Grootfontein. Aber er hielt immer die Verbindung zu Ilbesheim und Mackenbach aufrecht. LG! Thing |
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