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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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19.09.2007, 15:45 | #1 |
Resignation als Sieg
Kern meiner Gedankenschwere
Klagend grab´ ich zu dir vor Wo ich mich stetig selbst belehre bringst du stetig neu’s hervor Du gebärst neue Facetten Will nicht mit der Falschheit huren Will mich auf der Wahrheit betten Aber ständig neue Spuren Unschärfe, das All ist trübe Jeder Lichtstrahl schnell gesiebt Ich bin der Unsicherheit müde Nun ein Mensch der nicht mehr liebt Neue Wahrheit will ich Schaffen Aus den Fäden alter Wahrheit Will ich mir den Mantel raffen Wärmend falsche neue Klarheit. Nun vergiss was nur erfunden Eure Wirklichkeit nur Lüge Als ob der Rücken der Urkunden Besser als mein Traum mich trüge Lieber treibend ohne Halten Hier kein Anfang, dort kein Ende. Jedes nein ist auch ein Ja Das ich in die Ew’keit sende Keine Grenzen mehr erbaut Ich fliege haltlos durch das All Ich bin ein freier Astronaut Mein Stück das spielt im freien Fall Schwerelos die Träume webend Sprich wie könnt ich jemals klagen All mein Wesen Sinn und Leben Meine Schönheit ist versagen. |
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19.09.2007, 18:04 | #2 | |
RE: Resignation als Sieg
Zitat:
Nein. Im Kontext des gesammten Textes scheint mir die letzte Aussage nicht richtig. Eine anhaltende, von einem selbst getriebene Entwicklung und deren Ergebnisse, sind kein Versagen. Falls du "versagen" im Sinne von "sich etwas versagen" meinst, scheint es mir doch eher eine Frage der Wahrnehmung zu sein. |
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19.09.2007, 18:34 | #3 |
Auch und insbesonders ist Inhaltliche Kritik erwünscht und gleich einmal ein dickes Danke dafür.
Wichtig ist in diesem Gedicht, dass die "Ergebnisse" der selbst getriebenen Entwicklung keinen Anspruch mehr auf Wahrheit erheben, weil die Suche nach dieser dem Erschaffen gewichen ist. Eine 180 Gradwende: Die Frage "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" weicht ihrem Kehrwert: "Wie fiktiv ist die Fiktion?" und selbst dieser wird verworfen. Im Bewustsein auf der Suche nach der Wahrheit versagt zu haben wendet man sich von ihr ab, hin zur Ästhetik des von ihr unabhängigen Schaffens, während man sich selbst innerhalb dieses Versagens ästhetisch zu bejahen beginnt. Allerdings taugt dieser letzte Vers eventuell nicht zum Schlussvers... und wenn man ein Gedicht erklären muss ist es meist wohl einfach nicht gut genug gelungen. |
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20.09.2007, 10:15 | #4 |
Das Gedicht ist durchaus gelungen und verständlich (für mich) ich stimme nur in der Aussage des letzten Absatzes nicht überein.
Du hast einen schönen Gedichtskörper geschaffen, der die Wahrnehmung der Realität aus einer absoluten Perspektive zeigt und der Prozess eines Menschen damit klar zu kommen. Sollte es noch immer so deine Wahrnehmung sein wie im Gedicht beschrieben, wollte ich dir nur sagen, daß es kein Versagen bedeutet und man sich auch nichts versagen muß. Der absolut objektive Standpunkt polarisiert hier nur die Wahrnehmung. |
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