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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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30.09.2015, 21:14 | #1 |
Herzstück
Herzstück
Braunes Holz auf braunem Grund eckig - doch wir saßen rund um ihn herum und aßen was er uns bot in Maßen er war das Dach für unsre Hütte er trug beim Wickeln unsre Lütte sah Schmierzettel und Hausaufgaben und Teig den wir geknetet haben ists lächerlich wenn ich jetzt denke dass ich ihm eine Träne schenke er war mir Spielplatz war mir Hort der alte Küchentisch... ist fort. |
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01.10.2015, 21:56 | #2 |
abgemeldet
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Hallo scrabblix,
genau, Du schreibst mir aus der Seele. Küchentische sind schon ganz besonders. Sie werden erst nach Jahren richtig schön mit all ihren Kerben und Kratzern. Am meisten mag ich, drauf sitzen und mit den Beinen baumeln. Du auch? finde |
01.10.2015, 22:46 | #3 |
Liebe Scrabblix,
Wenn Küchentische schreiben könnten.... wir kämen aus dem Staunen nicht mehr heraus.... Sehr interessante Idee! Alles Liebe Anna |
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01.10.2015, 22:50 | #4 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
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Vielleicht steht er jetzt woanders
oder wärmt jemandem das Herz im Ofen oder steht da draußen und schneit ein wird den Holzwürmern trautes Heim verschließt als Brett das Loch in einer Hütte |
03.10.2015, 16:30 | #5 |
Hallo scrabblix,
schön, sehr sehr schön! Mein erster eigener Küchentisch war braun und mit einer eingefassten dunkelgrünen Schieferplatte. Mit ihm sind diverse Speisen, Unterhaltungen usw. untrennbar verbunden, das haben andere Möbel nicht geschafft.. Gerne gelesen. Lieber Gruß |
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03.10.2015, 18:50 | #6 |
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Wie schön, liebe scrabblix,
Dein Gedicht weckt Erinnerungen in mir. Ja, so war das früher. Alles spielte sich am bzw. auf dem Küchentisch ab. Wenn ich so zurückdenke, auf welch kleinem Raum wir als Familie mit 3 Kindern leben mussten ... Heute kaum noch vorstellbar ... Gern gelesen. Liebe Grüße Dabschi |
04.10.2015, 13:00 | #7 |
Liebe Scrabblix,
ein schöner Text! Liebe Grüße Gylon |
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04.10.2015, 13:21 | #8 |
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Aus der Funktion entsteht die Täuschung etwas Ewiges transformieren zu können.
MFG |
04.10.2015, 14:34 | #9 |
R.I.P.
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Liebe scrabblix -
auch bei mir kamen Erinnerungen hoch! Wehmütigen Gruß v. Thing |
11.10.2015, 13:19 | #10 |
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Liebe scrabblix,
beinahe wäre mir doch diese "Herzstück" entgangen. Eine wunderbare Idee und fantastisch umgesetzt. Ein Favorit! Liebe Grüße Letreo |
11.10.2015, 22:49 | #11 |
Hallo, ihr Lieben,
aus dem Urlaub kommend, freue ich mich, euch so gemütlich um den alten Küchentisch versammelt zu sehen. Herzlichen Dank, für eure Kommentare, Erinnerungen und Gedanken! In unserer Wohnküche war er einst der Mittelpunkt. Als er beim Auszug aus der Enge der Nachkriegswohnung zurückbleiben musste, weil die moderne Neubauwohnung keinen Platz in der Küche für ihn hergab, hatte ich das Gefühl, mit ihm meine Kindheit und Jugend zurückzulassen. Mein Vater baute zwar fürs Esszimmer einen schönen neuen, doch trug er nicht den Geruch der Kindheit. Euch allen einen guten Start in die neue Woche und liebe Grüße scrabblix |
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13.10.2015, 11:07 | #12 |
R.I.P.
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Hallo scrabblix,
dort, wo der Küchentisch das Zentrum einer Familie, ist die kleine Welt eine heile, in Ordnung. Das hast du treffend beschrieben - Erinnerung von bleibendem Wert. HG Kurier |
13.10.2015, 12:40 | #13 |
R.I.P.
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Liebe scrabblix -
unser Eßtisch (1905 von Großvater beim Möbelschreiner in Auftrag gegeben) steht immer noch in Mutters Eßzimmer. Daran lege ich beinahe täglich meine Patience, ehe ich in meine küchentischlose Wohnung zurückfahre. Aber der Küchentisch meiner Großmutter war für einen Umzug in das 1954 gebaute Haus zu groß. Vergessen werd ich ihn nie: Zerkratzt, zerschrammt, mit Brandspuren gezeichnet, gemütlich, duftend ... einfach herrlich! Wie schön, daß Du diese Erinnerungen wieder und wieder weckst. LG Thing |
14.10.2015, 22:32 | #14 |
gesperrt
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Eine tolle Idee, und ein jeder hat seine Erinnerungen und Gedanken dazu. Das sind die liebenswerten Seiten in einem Forum.
Hast du wunderbar umgesetzt. Kompliment, liebe scrabblix. Jeronimo |
14.10.2015, 23:08 | #15 |
Liebe scrabblix,
was für eine nette Idee. Und so viele Küchentischerinnerungen!! Nee, meine ergänze ich jetzt nicht, es waren nicht nur schöne. Nur ein paar Stichworte: Teller leer essen - Brotsuppe - grrr grrr Meinen Küchentisch liebe ich. lg, simba |
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15.10.2015, 08:20 | #16 |
Liebe Scrabblix,
das ist schön! So ist der tisch doch stets des Herzstück eines jeden Heims und macht die Küche zu so viel mehr als nur einem Raum... Tolles Thema, schön umgesetzt lg Anouk |
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15.10.2015, 10:02 | #17 |
R.I.P.
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Hallo scrabblix
Dein schönes Genre-Bild leidet in meinen Augen ein wenig an verschiedenen Dingen: - Leier-Metrum mit nur wenigen (zugegeben: sehr schönen) rhythmischen Akzenten - dem Reim gehorchende Formulierung und Satzstellung - metrisch unstimmige Zeile samt Inversion gleich in der ersten Strophe, nachdem gerade das Versmass gewechselt hat. - inkonsequente Setzung von lesehilfen (zeichen) - Wiederholungen des Pronomens (er-er-er). Man könnte dieses Wiederholen als Stressen des ER verstehen und entsprechend lesen. Aber irgendwie ist der Rest nicht so angelegt, dass das passt. - überquellender lyrischer Pomp (braunes Holz auf braunem Grund als auffälligster) Ich habe versucht, genau das, was mMn nicht so hinhaut, zu vermeiden durch untenstehende Fassung. Gruss Url Braunes Holz, derselbe Grund eckig - doch wir saßen rund herum und was wir aßen er bot es stets nach Maßen war auch das Dach für unsre Hütte und trug beim Wickeln unsre Lütte sah Schmierzettel und Hausaufgaben und Teig, den wir geknetet haben ists lächerlich, wenn ich jetzt denke dass ihm ich eine Träne schenke? er war mir Spielplatz, war mir Hort der alte Küchentisch... ist fort. |
18.10.2015, 20:13 | #18 |
Schön zu sehen, dass sich noch mehr Gäste um den Küchentisch versammelt haben!
Herzlichen Dank, lieber Kurier! Auch wenn die kleine Welt nicht immer eine heile war, er war der Fels in der Brandung. Ja, liebes Thing, die Erinnerung an solch vielseitig genutztes Möbel, lässt ganz ohne Fotoalbum eine Fülle von Bildern entstehen. Mit Freuden nehme ich dein Kompliment entgegen, lieber Jeronimo! Hab Dank, liebe simba, dass du dich zu uns gesellt hast, obwohl deine Erinnerung an den Küchentisch solch unsinnigen Zwang wie 'Teller leer essen' hervorkramt. Das war bei uns zum Glück nie das Thema. Was ich partout nicht mochte, gelangte erst gar nicht auf meinen Teller. Hatten sich aber doch mal Speisen, wie z. B. dicke Bohnen mit Speck, zu mir verirrt, fand ich in meinen Brüdern dankbare Abnehmer. Den Zwang aufessen zu müssen, kenne ich nur von diversen Aufenthalten in Kindererholungsheimen, an die ich heute noch mit Schaudern zurückdenke. Jetzt, wo du mich daran erinnerst, kommt mir eine Schulfreundin in den Sinn. Sie wohnte wenige Häuser von mir entfernt, war aber nur selten dabei, wenn ich mit den Nachbarskindern auf der Straße spielte. Jahrzehnte später, auf einem Klassentreffen, nannte sie mir den Grund: Fast täglich ließ ihre Mutter sie so lange vor den Essensresten sitzen, bis der Vater am Abend nach Hause kam. Viele Jahre Therapie hat es gebraucht, bis sie sich von den Fesseln ihrer Kindheit befreien konnte. Danke dir, liebe Anouk! Ich freue mich, dass du am Küchentisch Platz genommen und Gefallen an meinen Versen gefunden hast! Willkommen in der gemütlichen Küchenrunde, lieber url! Ich zweifele nicht eine Sekunde daran, dass deine Einlassungen zu meinen Versen richtig sind, ich fürchte, es findet sich kaum ein Gedicht von mir, das in das stramm geschnürte Korsett der Verslehre passt. Mein beruflicher Alltag fordert von mir die Einhaltung einer kaum noch überschaubaren Menge von gesetzlichen Regelungen. Gedichte zu schreiben und zu lesen, heißt für mich, davon Abstand zu nehmen, und Gefühlen Raum zu schaffen. Ich schreibe lediglich auf, was sich mir in ruhigen Momenten einflüstert. Dann rüttele ich kurz daran, um zu sehen, ob das Gerüst trägt. So gesehen bin ich nur der Handlanger meiner Gefühle. Natürlich könnte ich jetzt schreiben, dass der Wechsel vom Trochäus zum Jambus ein gewollter war, weil... usw., aber das wäre schlicht gelogen, denn solche Gedanken will ich mir weder beim Schreiben noch beim Lesen eines Gedichtes machen. Ich höre einfach nur hin, ob es eine Saite in mir zum Klingen bringt. Die braune Doppelung in der ersten Zeile ist allerdings eine gewollte. Besagter Tisch stand auf einem, in den 50er Jahren üblichen, scheußlich braunen Linoleumboden. Zur Inversion nur soviel: Wir aßen in Maßen, was er uns bot. Es wäre jetzt ein Leichtes für mich, mich deiner Fassung zu bedienen, doch würde ich wohl ein wenig fremdeln. Nichtsdestotrotz danke ich dir herzlich, dass du dich so ausführlich mit meinen Zeilen befasst hast! Liebe Sonntagsgrüße in die Runde scrabblix |
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