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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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17.03.2011, 13:21 | #1 |
R.I.P.
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Am Main
Du hast mich einst so kühl empfangen,
Ufervoll und schrecklich lebenssatt. Für mich bliebst Feind Du, nie Verlangen. Raubtest mich aus, ließest mich, matt. Ehrlos schienst Du mir, verwegen, Machtbegierig, dumpf und heiß. Dennoch: An des Grünes Stegen Erntete ich Blickes Fleiß: Sah den Fischer auf der Brücke; Töricht hab ich mich verliebt. Abend schien durch Mauerlücke. Dort, wo Mond Geäst zersiebt, Trotzte ich. - Wie Zeit zerstiebt! Mit kleiner Verbeugung vor Ilka-Maria und Carlos |
17.03.2011, 19:33 | #2 |
Hey Thing,
große Verbeugung vor dir, wieder einmal ein tolles Werk von dir. Gruß Kanone |
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17.03.2011, 19:51 | #3 |
Forumsleitung
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Mein Fluß - welche Ehre! Da kann ich mich nur artig bedanken.
Im März 2010 hatte ich einige Gedichte zum Thema "Kindheit in Offenbach" geschrieben, da war auch eins über den Main dabei. Nur für den Fall des Interesses: LG Ilka-M. |
18.03.2011, 03:32 | #4 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Kanone -
ich verbeuge mich artigst zurück mit einem großen Dank fürs Lob! Hallo, Ilka-Maria - mein Akrostichon galt Frankfurt. Dort wohnte ich eine Zeitlang im Westend, nahe dem Palmengarten (zum Glück nicht in der Innenstadt). Wirklich warm geworden bin ich mit dieser Stadt nie, mochte sie mir auch stille Schönheiten bieten. Awwer des Hessische heerisch heid noch gern! Dodruff e Bembel! Thing |
18.03.2011, 13:06 | #5 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wer kann schon mit diesem widersprüchlichen "Mainhattan" warm werden? Das ist tiefste Provinz mit einem starken Hang zum Großkotz, nicht umsonst spricht man von "Krankfurt" bzw. "Bankfurt". Die Zeil ist zudem die hektischste Einkaufsmeile in ganz Deutschland, so daß viele Leute lieber in die ruhigere und gemütlichere Innenstadt von Offenbach fahren oder in die umliegenden Einkaufszentren. Für echte Offenbacher sind diese Nachbarn samt ihrem Suppenhuhn-Fußballverein sowieso nur "die Unaussprechlichen". Mein Arbeitsplatz befindet sich übrigens auch im Westend, in der Bockenheimer Landstraße, mit Blick auf die Zwillingstürme der DB. LG Ilka-M. |
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18.03.2011, 14:37 | #6 |
Mir gefällt dein Gedicht, die Formulierungen sind sehr pregnant aber auch elegant und kunstvoll.
Nur einen kleinen Mangel oder besser gesagt, einen interessanten Punkt, meine ich entdeckt zu haben, vielleicht war dieser aber auch Absicht: "Sah den Fischer auf der Brücke; Töricht hab ich mich verliebt." Ist diese Homoerotik beabsichtigt, oder schreibst du aus der Sicht einer Frau? |
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18.03.2011, 17:19 | #7 |
Das ist eine absolut nachvollziehbare und gelungene Darstellung der Frankfurter Widersprüchlichkeiten. Kann ich als Bürger einer kleinen Nachbargemeinde gut nachempfinden! Gott sei Dank hat es mich nicht direkt in diesen Moloch verschlagen!
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20.03.2011, 10:44 | #8 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Ilka-Maria und Schmuddelkind -
habt Dank! Frankfurt a.M. ist zwar schon Dezennien her, aber der Eindruck ist immer noch der gleiche. Heute muß es noch schlimmer sein. Damals standen die Bankentürme noch nicht. Hallo, nimmilonely - "pregnant" - da mußte ich aber sehr schmunzeln! Mit dem Verliebtsein lasse ich Dich um Unklaren.. Grüße von Thing |