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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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24.01.2011, 13:19 | #1 |
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Der Blick
Ein Blick aus rötlich tödlich kalten Augen,
der sich in meine Seele dünnbrettbohrt, geeignet, mich kernseifenauszulaugen, leicht misanthropisch und umtrauerflort, ein Blick, so seidenschal ummitternachtet, hat sich in mein Bewußtsein dampfgerammt, ein blinder Blick, der sieht und auf nichts achtet. Er sei verbannflucht, ausgebucht, verdammt. Der Blick, in glasiggreller Leichenblaßheit, narzissenhafter Arro-nicht-so-ganz, das ist die selbst-ver-dar-entstellte Kraßheit der Hybris. Und der Rest ist Redundanz. |
24.01.2011, 13:25 | #2 |
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wie alt ist dieses werk? ( neu oder von vor 20 jahren?)
komme heut abend noch ma widda drauf zurück; lg phönixe |
24.01.2011, 14:38 | #3 |
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ca. 15 Jahre ... ich war die letzten 8-10 Jahre nicht sonderlich kreativ. Nur noch aphoristische Gelegenheitssachen. Für "tiefgründiges" bin ich zu skeptizistisch geworden.
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24.01.2011, 21:31 | #4 |
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jetzt hab ich ein paar begriffe nachgegoogelt um mich zu vergewissern ob es meiner deutung tendenziell entgegenkommt.
grob gesagt ist hier eine allergische reaktion zu erkennen auf menschen, die z..b. revolution brüllen würden um anschliessend als erste nach staatlicher hilfe schreien und dafür sogar einen kugelschreiber aus der hand fallen lassen würden- um nicht als attentäter in verdacht zu geraten? ( ich weiss, ich formuliere es murkelig) dünnbrettbohrer sind menschen, die sich bei allen anforderungen, die an sie gestellt werden, immer den für sie einfachsten weg aussuchen, oder infolge mangelnder fähigkeiten nichts richtig auf die reihe kriegen Hybris= Hochmut; Selbstüberschätzung ( schnösel, oder fatzke?) redundanz= überflüssig ich finde es richtig gut verpackt in diesem Gedicht, der Inhalt ( mit dem ich öfter als ich wollte ,sympatisiere) sticht mir ins Auge; an meinem Arbeitsplatz begegnen mir 3 dieser Sorte und man kann es tatsächlich am Blick erkennen... ich könnte es aber nicht so detailiert ins Bild setzen wie du gefällt mir wirklich, (Respekt vor dieser Leistung) lg phönixe |
25.01.2011, 01:41 | #5 |
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Wirklich interessant, was Du hineinliest. Nicht, daß ich irgendetwas dagegen hätte - aber mir schwebte eher folgender Typus vor. Negativ, nihilistisch, misanthropisch, sich für unfaßbar intellektuell haltend, aber sowohl in dieser Hinsicht als auch von der Persönlichkeit unauthentisch. Halbgar. Aber was sie vollends hinten hinüberkippen läßt: keinerlei Gefühl für Mitmenschen, keine Solidarität mit der Spezies.
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25.01.2011, 01:46 | #6 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Schamansky -
das ist die allerliebste, drolligste und feinste Wortspielerei, die ich seit langer Zeit las. Ich wollte, ich könnte behaupten, sie sein von mir. Ganz und gar halbunneidischen, daumenundglashebenden Lobesgruß! Chapeau! Thing |
25.01.2011, 13:22 | #7 |
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das ist ja das schöne an diesem gedicht, man kann es negierend auffassen oder lesend zulassen, oder positiv bleiben.
Ich selbst würde mich auch zu den Dünnbrettbohrern zählen- durchaus auch ohne Mitgefühl; bisher fand ich es aber immer positiv, ....denn was kann ich denn dafür, wenn ich bei einem reaktormodell die schwächste stelle sehe? müssen menschen immer rücksicht nehmen, wenn ein offensichtlicher fehler gefunden wurde? ( bisher war der leichteste weg immer einer der energiesparend war- nur die anderen, die gern mehrere kilometer mehr machen- führen unter anderem moralische argumente an) wir leben in einem system und ich arbeite in einem system (und dort angefangen, fand ich auf den ersten blick 20 fehler vor; so verworren dass du gar nicht weisst wo du anfangen sollst mit dem bohren; und wenn 3 dünnbrettbohrer auf einer schichtgruppe sind- ist das ergebnis...3 stunden eher fertig als die restliche 9 köpfige truppe) - so sieht dann im realen dein gedicht mit personen umgesetzt aus uns gehts gut- und wir haben jede menge zeit zum philosophieren ( und wir haben nie ein schlechtes gewissen) die anderen akzeptieren das system nicht-und kritisieren , nörgeln oder boykottieren den ablauf- merken nicht, dass es an ihnen liegt, sie sich selbst alles schwerer machen mit ihrer verweigerungshaltung, palavern stundenlang- mit blödsinnigen vorschlägen wie...dienstpläne umstellen-kleben wie mit patex auf der stelle wo sie stehen- gern auch mitten im weg -flexibel bleibt fremdwort Ich kann dir auch nur meine Denkweise an diesem Beispiel versuchen zu erklären- weil Deutschland ein System ist- fast überall (und ich auch schon unter einer Diktatur gearbeitet habe in diesem Land- wo Chef hat Recht oberstes Gebot war-in Bayern) lg phönixe |
25.01.2011, 16:11 | #8 |
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Den kafkaesken Wahnsinn in der "Gesundheits"-branche habe ich mit dem Zivildienst hinter mir gelassen. Ich kenne aber genug Leute, die drinstecken.
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25.01.2011, 16:19 | #9 |
R.I.P.
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Halli Hallo,
ich streue 1 kg Asche auf mein Haupt, weil ich so unbedarft gelesen hatte. Leider bin und bleibe ich in manchen Dingen des Lebens naiv; dabei war ich 5 Jahre lang Altenpfleger/Hospizreferent. |
25.01.2011, 16:21 | #10 |
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Das Gedicht hat mit Gesundheitswesen und Pflege nichts direkt zu tun. Der im Gedicht beschriebene Typus hat nichts branchenspezifisches.
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28.01.2011, 15:54 | #11 |
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Solche Wortspielchen, -verdreher und Andeutungen finde ich köstlich. Mir gefiele es, du überwändest deine Skepsis verschuldete Schreibblockade in naher Zukunft. Jedenfalls würde ich mich freuen, mehr davon lesen zu dürfen.
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28.01.2011, 16:17 | #12 |
Forumsleitung
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Jeder Vers enthält eine großartige Idee, aber das Gedicht insgesamt kommt wie eine Streitmacht daher. Ich hätte mir das in Akzenten gewünscht, nicht in Hundertschaften.
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28.01.2011, 18:38 | #13 |
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Manchmal muß man richtig Front machen.
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