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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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24.04.2020, 13:54 | #1 |
Dystopolis
Hintergassen, Zukunftsgossen,
Pfützen unter Leitersprossen, Neonlicht der Promenaden, Dunstdurchzug in bunten Schwaden. In den Schatten kopfgechippte, cybertechnisch durchgetrippte, Typen, die für Kohle killen, Nutten, die im Äther chillen. Leuchtreklamen summen Lieder, Flimmern, Message, immer wieder, Rattenfleisch-am-Spieß-Gerüche, ewig wache Schicksalsküche. Über allem die Konzerne, Wolkenkratzer, Höhenferne, Fensterlichter, Laserstrahlen, Finger, die am Himmel malen. Unter Brücken schlafen Drachen, die im Traum die Stadt belachen. Eisenflügel, Spannungszucken, Pulse, die die Stunden schlucken. Körperlose Menschenmassen ebben in die Hintergassen, wo im Vibe des Technobeat noch ein Typ den Stecker zieht. |
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24.04.2020, 13:58 | #2 |
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einfach genial getextet!!!!
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24.04.2020, 14:20 | #3 |
24.04.2020, 14:25 | #4 |
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die Ästhetik die du hier transportierst ist - für mich - genial!
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24.04.2020, 14:35 | #5 |
Gefällt mir auch gut. Aber mit Dystopien kriegt man mich eh fast immer.
Hat da jemand etwas zu viel Shadowrun gespielt? LG k |
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24.04.2020, 14:59 | #6 |
Text und Rhythmik gefallen mir außerordentlich gut, gratuliere!
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25.04.2020, 08:19 | #7 |
25.04.2020, 08:26 | #8 |
Liebe(s) Federspiel,
danke für Deinen Kommentar. Rhythmus/Metrum/Reimschema sind hier an und für sich nichts Besonderes. Die Herausforderung lag darin, die Wahl der Worte nicht zu sehr daran auszurichten. Freut mich, wenn’s gefallen hat. LG Elysium |
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25.04.2020, 21:51 | #9 |
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27.04.2020, 10:46 | #10 |
27.04.2020, 15:29 | #11 |
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exzellente Idee...looking forward to sequels
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27.04.2020, 20:00 | #12 |
Hallo Elysium,
deine dystopische Welt ist wirklich gelungen! Besonders gut fand ich die Rattenfleisch-am-Spieß-Gerüche^^ Nur die fünfte Strophe passt für mich nicht ganz ins Bild bzw. erschließt sich mir nicht ganz... Ein Zyklus wären auf jeden Fall interessant LG Anna |
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28.04.2020, 10:12 | #13 | |
Zitat:
toll, dass Du Dich wach und kritisch mit dem Text auseinandersetzt! Es lohnt sich in der Tat, die S5 herauszuheben. Warum? Während der dystopische Rest dem Begriff der „Sci-Fi" insofern anhängt, als er in einer möglichen, aus der heutigen Warte weitergedachten Welt verortet, ist der von Dir angesprochene Part „Fantasy“. Insofern SEIN Inventar aus keiner aus unserer Perspektive möglichen Welt stammt. Es ist zwar denkbar. Aber nur als Fantasmus, als mythologisches Element, eben im Sinne des Begriffes der klassischen "Fantasy". Wenn Dich die Theorie der Gattungen interessiert, empfehle ich Dir Isaac Asimovs "Science-Fiction-Erzählungen des 19.Jahrhunderts." In der Cyberpunk-Literatur und -Ästhetik wiederum werden solche Elemente gerne instrumentalisiert, um ein Setting, dass per se erstaunlich, weil progressiv ist, zusätzlich zu mystifizieren, etwas Rätselhaftes, Unerklärliches einzuflechten, wenn Du so willst. Klaatu hat bereits bemerkt, dass so etwas z. B. auch im bekannten Shadowrun-Universum gemacht wird, wo Sci-Fi- und Fantasy-Motivik mehr oder weniger gleichberechtigt nebeneinander stehen. Die oben genannte Funktion nimmt die Strophe auch hier im Text ein. Sie durchbricht den "Mindrush" und setzt eine Zäsur, die gedanklich innehalten lässt. Die das kalt-futuristisch-technoide mit einem archaischen, märchen- oder traumhaften Element konterkariert. Bevor der Flow in der letzten Strophe wieder aufgenommen wird. So far Elysium |
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