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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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14.05.2011, 21:58 | #1 |
Die Leere
Da, wo nicht Fülle ist, kann manches sein,
doch wo auch dieses fehlt, da zieh ich ein. Ich mag es, meine Öde auszuleben. Wie doch verschieden bin ich. Immer kleben noch Dinge an den Wänden. Sie entferne ich langsam und vertreib Erinnerungen. Gerne, zieht sich das Sein zwar nicht zurück. Allein, was soll’s? Ich bin das Protokoll des Stillstands. Weiches Holz aus Gähnen, Dämmern und verweilendem Ermatten, nicht Licht und Zeit, nicht einmal Schatten. Ich bin’s, die dich ins Nichts wegführt. Nun komm…. |
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15.05.2011, 02:09 | #2 |
Forumsleitung
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Und da wären wir wieder beim Thema: Kann es ein Nichts geben, einen leeren Raum?
Haben wir schon oft diskutiert, immer mit dem Ergebnis: Raum definiert sich durch das, was in ihm ist. Gäbe es nichts, wäre auch kein Raum da. Siehe das philosophische Problem: Was ist ein Loch? Interessant, wie Du Dich dem Problem in Deinem Text annäherst. Du willst das Nichts, die Leere, schaffen und arbeitest Stück für Stück daran, forderst aber am Ende jemanden auf, es Dir gleichzutun bzw. sich mitführen zu lassen ("Nun komm ..."). Das ist nicht Leere, sondern neuer Inhalt. Leere wäre, wenn es gar nichts gäbe, nicht einmal Dich ... aber das gibt es nun mal nicht. Selbst wenn es Dich nicht mehr gäbe, was irgendwann einmal der Fall sein wird, wäre alles andere noch da. Eigentlich bräuchtest Du gar nichts zu tun, sondern nur darauf warten, daß die Leere zu Dir kommt - nur wirst Du nie erfahren, wie das ist. Trotzdem: Dein Text ist ein schön bebildeter Versuch. LG Ilka-M. |
15.05.2011, 11:52 | #3 |
R.I.P.
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Leere
Halli Hallo, Gummibaum -
mich hat das Gedicht sehr betroffen gemacht, denn momentan empfinde ich mich als in der gleichen Gemütslage. Du hast wohlformuliert, in Bann ziehend. Das "Nichts" bedeutet für mich "nichts ist da, was mich wirklich bewegen, anrühren oder ausfüllen könnte". Thing |
15.05.2011, 13:11 | #4 |
Liebe Ilka,
vielen Dank dir und deinem hellen Kopf. Das Gedicht ist aus dem Gefühl geschaufelt ohne groß zu überlegen. Es ist die innere Leere, der ich mich hier stelle, die ich sprechen lasse, der ich mich widersetzen will. Mit dem "Nun komm..." wollte ich meinen Widerstand wachkitzeln. Logisch und physikalisch argumentierend hast du natürlich Recht. Leere ist ein Wort, sie kann nicht (wie hier fingiert) für sich allein, selbständig, existieren. Sie ist nur in dem Maße vorhanden, wie es Gefühle gibt, die sich in ihr entdecken. Es gibt ja viele solche "unlogischen" Wörter. Lieber Thing, du hast es so erfasst, wie ich es meinte. Mit dem Kopf kann es nicht recht begriffen werden. Danke dir. Euch alles Gute. LG gummibaum |
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