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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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07.06.2015, 01:49 | #1 |
R.I.P.
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Genia
Frei nach Arthur Schnitzler
("Das weite Land" 1910) Ich sah in dieses freche, junge Aug und wußt: Er ist es! Er muß sterben. Und wenn ich sonst zu nichts mehr taug - das Mitleid meiner Gattin wird ihm zum Verderben. Der Erste starb, weil sie ihn nicht erhörte. Mich, der ich die Junge liebe, untreu bin, wars dieses, durch die Hochmoral gestörte Wissen, daß immer ich der Frau Geliebter bin. Dies junge, freche Aug, aus dem ich Liebe, Liebe las - und die Jugend noch! Für die ich nicht mehr taug. Gebrochen. Dieser Schuß - er saß. 07. Juni 2015 |
07.06.2015, 12:20 | #2 |
Fabrikant Hofreiter spricht hier über den Fähnrich, und zwar nach dem Duell, in dem er ihn erschoss, weil seine Frau den jungen Mann liebte. Pianist Korsakow war der "Erste" (Selbstmord), Erna ist die "Junge" (Geliebte Hofreiters).
Aber diesen Satz verstehe ich dennoch nicht: Mich, der ich die Junge liebe, untreu bin, wars dieses, durch die Hochmoral gestörte Wissen, daß immer ich der Frau Geliebter bin. LG gummibaum |
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10.06.2015, 21:43 | #3 |
R.I.P.
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Ja, gummibaum -
die Grammatik ist entsetzlich; daran krankt dieses Konstrukt, das nach einer Lektüre entstand. Was ich eigentlich in Verse fassen wollte: Genia stand moralisch so weit über H., daß er dagegen noch nicht einmal durch das Duell bestehen konnte. Er wußte, daß sie jenseits all "seiner" Moral lediglich ihn liebte. Zumindest habe ich es so aufgefaßt. LG Thing |