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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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22.08.2013, 20:17 | #1 |
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Für Chelsea Manning
Es herrschten Unrecht und Gewalt
in Bagdad und Afghanistan. Das ließ dein edles Herz nicht kalt, du klagtest die Verbrecher an. Jetzt ist der ganzen Welt bekannt, was dort im Krieg geschehen ist. Du hast die Fakten klar benannt, vorbei wars mit der Hinterlist. Die Wahrheit brachtest du ans Licht. Sie folterten dich manche Nacht, sie stellten dich vors Kriegsgericht und sperrten dich in Einzelhaft. Verbietet man dir auch den Mund und reißt dir fast die Zunge aus, wir fordern Gnade Stund um Stund, dann kommst du vielleicht doch nach Haus. Dass du schon bald in Freiheit bist, dass dich ein hübscher Kavalier auf deine sanften Lippen küsst, das, liebe Chelsea, wünsch ich dir. Geändert von Rosenblüte (22.08.2013 um 23:31 Uhr) |
22.08.2013, 20:45 | #2 |
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Ein formwidriges und kurzatmiges Sonett, in freien Rhythmen geschrieben:
Wenn der Manning, den ich meine, auf 35 verknackt wurde, hat er nochmal Glück gehabt. Staatsanwalt: 65. Todesstrafe außen vor, je nach Bundesstaat. Noch mal Glück gehabt. Nach max zehn Jahren frei, vielleicht - bei guter Führung. Tränen gab's ja schon ... Mitleid bei Landesverrat? Lasst ihn doch frei! Soll er doch sehen, wohin. |
22.08.2013, 20:50 | #3 |
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"Das Urteil erinnert an mittelalterliche Strafaktionen: 35 Jahre für Bradley Manning. 25 Jahre alt ist der schmächtige Soldat, der 2010 Hunderttausende Geheimdokumente an Wikileaks überspielte. Nach Abzug der Untersuchungshaft ginge er bei seiner Entlassung auf die 60 zu, wenn Manning die vom Militärgericht in Fort Meade verhängte Strafe in voller Länge absitzen muss. Er käme länger hinter Gitter als ein Mörder, der in Deutschland zu lebenslänglich verurteilt wird.
... Theoretisch kann Manning noch auf Gnade hoffen. Oder eine spätere Instanz könnte die Strafe abmildern. Doch die Chancen sind gering. Und bis zu einem endgültigen Urteil kann es Jahre dauern. Bis dahin bleibt er: lebendig begraben." (stern.de) Die Menschenrechtsorganisationen setzen sich für ihn ein. Er wurde nachweislich gefoltert. Ich hoffe auf Gnade und werde diese Forderung nach Kräften unterstützen. Gruß Rosenblüte |
23.08.2013, 18:55 | #4 |
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Hallo, Rosenblüte
ich lese es und höre es gleichzeitg vorgelesen.
Der etwas atemlose und untheatralische Duktus fordert geradezu dazu heraus. Die letzte Strophe fällt in meinen Augen etwas aus der Klage heraus (und wird ein frommer Wunsch bleiben). Gnade? Das wäre keine Gnade, das wäre Recht. Aber dort wiegt Zivilcourage gar nichts, im Gegenteil. "Verräter, Netzbeschmutzer, Gesinnungslump" ist noch das Mindeste, was Aufrechten wie Manning ins Gesicht schlägt. Das wird sich auch nicht ändern. Dein eindringliches Gedicht rüttelt hoffentlich auf. Herzlichen Gruß von Thing |
24.08.2013, 14:15 | #5 |
Eine Bitte um Gnade finde ich auch unangebracht. Denn es sind die von Manning bloßgestellten Verbrecher gegen die Menschlichkeit, die jetzt eigentlich vor einem Kriegsgericht stehen und um Gnade betteln müssten.
Obama tut, was er am besten kann - Phrasen dreschen und sich zum Moralisten aufschwingen, der festlegt, wer gut und wer böse ist. Und so nebenbei bringt er, um die Verbrecher zu schützen, ganz demokratisch die zum Schweigen, die die Verbrechen aufdecken wollten. Nicht mehr viel übrig vom alten Bürgerrechtler! Wenn ich überlege, was er im Wahlkampf für Sprüche geklopft hat kann ich gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte... |
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25.08.2013, 09:46 | #6 |
Der Mann ist ein sogenanntes Bauernopfer eines üblichen und bewährten Ablenkungsmanövers.
"Man" lässt so dies und das durchsickern, macht es heutzutage via Internet "zugänglich" im Vertrauen auf zuverlässige Berufshacker, was vielleicht peinlich sein mag, aber ohne weitere Brisanz, weil längst allen Betroffenen und Beteiligten bekannt... oder "man" lässt es zu, dass ein geeigneter, weil als Sicherheitsrisiko eingestufter und möglicherweise sogar instruierter Nobody zwar unschönes, aber ausgemustertes und irrelevant gewordenes "Geheimmaterial" in die Öffentlichkeit befördert, der dann natürlich als Hochverräter geliefert und erledigt ist, während die naive Welt sich drüber empört und zufriedenstellend damit beschäftigt ist, das Ungeheuerliche anzuprangern... während "man" in aller Ruhe und ohne die Gefahr der tatsächlichen Entlarvung seine finsteren und staatsdienlichen Pläne weiterverfolgen, gründlich, ja idiotensicher vorbereiten und ungestört in die Wege leiten kann, deren menschenverachtende Abgründigkeit und berechnendes Kalkül jenseits jeder "vernunftbegabten" Vorstellungskraft angesiedelt sind. Watergate war auch nichts anderes, Mr. Präsident Nixon war zum unberechenbaren Sicherheitsrisiko geworden und bedurfte der schnellstmöglichen Ablösung, "man"- drei Buchstaben!- lässt nur zu, was man aus taktischen und strategischen Gründen zulassen will. Die gewissenhafte Welt tanzt auf Nebenschauplätzen ihren Tanz um die Menschenrechte wie an Marionettenfäden gezogen, währenddessen "man" diese überflüssige Erfindung unverbesserlicher Schöngeister und lästiger Idealisten unbehelligt mit Füßen oder vielmehr Stiefeln treten kann und zur Farce degradieren nach Gutdünken und Belieben. Dabei nehmen es die Fädenzieher gelassen in Kauf, dass es da vereinzelt Leute gibt, die ihr böses Spiel durchschaut haben, Leute, die sie schon allein deshalb nicht interessieren, weil sie nichts zu sagen haben, über keinerlei Einflussnahme verfügen, keine reale Gefahr darstellen und federleicht als paranoide Verschwörungstheoretiker in die psychotische Ecke harmloser Spinner abgestempelt und -geschoben werden können. Big Brother is watching you, dear lovely fellows. Desperado |
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25.08.2013, 10:00 | #7 |
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In meinen Augen ist Manning nichts weiter als ein naiver Volltrottel und Wichtigtuer. Aber er kann ja seine Story später vermarkten und zu Geld machen. Eine Leserschaft wird sich finden. Die Kampusch hat das auch gemacht, wobei ich mich frage, wer sich solche Bücher bzw. Filme antun will - ich jedenfalls nicht. Es gibt interessantere Lebensläufe auf dieser Welt.
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25.08.2013, 12:44 | #8 |
Der Vergleich hinkt jetzt aber doch gewaltig. Frau Kampusch hatte ihre Isolationshaft schon hinter sich, und es ist ein Wunder, dass sie diese überlebt hat. Da darf man schon mal fett an einem Buch verdienen, das läuft alles unter Wiedergutmachung.
Der Manning hingegen versucht, der Hölle als Lustknabe im Männerknast durch Geschlechtsumwandlung zu entgehen, fünfunddreißig Jahre sind ein Leben, da könnte ein Buch bestenfalls als vorsorgliche Rente dienen, mancher Preis dürfte auch einem noch so großen Wichtigtuer dann doch etwas zu hoch sein. Einmal abgesehen davon, dass sein egozentrisches Naturell sich hervorragend eignet für die von mir gemutmaßten Zwecke. Es ist jedenfalls grundsätzlich davon auszugehen, dass Geheimdienstangelegenheiten, die ruchbar werden, inhaltlich nicht mehr brisant und bereits bedeutungslos sind. Aber wir werden's so oder so nicht ändern können. |
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25.08.2013, 13:25 | #9 | |
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Zitat:
Abgesehen davon ist Wikileaks dafür bekannt, Dokumente zu manipulieren, also kann der Leser nie sicher sein, die Wahrheit vorgesetzt zu bekommen. Und das soll eine wochenlange Beschäftigung mit dieser Person wert sein? Aber nein: Das Urteil ist ja gesprochen und Entspannung in Sicht, also fährt der Bub jetzt die sexuelle Schiene, um weiterhin im Gespräch zu bleiben. Für mich hat der Kerl einen gewaltigen Sprung in der Schüssel. Und damit ist das Thema für mich erledigt, weil mir solche Volltrottel wie Manning die Zeit nicht wert sind. |
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25.08.2013, 17:23 | #10 | |
Zitat:
dass ich angesichts der beunruhigenden Entwicklung in Syrien, der Bilder von den Flüchtlingskindern und den entsetzlichen Giftgaseinsätzen, sowie der bürgerkriegsähnlichen Zustände in Kairo, ebenso der infernalen Waldbrände in Kalifornien -um nur mal das Aktuellste kurz zusammenzufassen- weder Zeit noch Nerv aufbringe, mich eingehend mit NSA, Manning und dergleichen "Enthüllungsjournalismus" zu befassen. Etwas -für mich- Neues sprich Schockierendes wird da ohnehin nicht ans Tageslicht befördert, und derlei aufgebauschte Sensations-Biographien lese ich sowieso nicht, ob es sie nun geben wird oder nicht, da gehen wir unisono. Mein obiger Kommentar hatte denn auch weniger mit der austauschbaren Person Mannings zu tun als vielmehr mit der "realpolitischen" Praxis einer Supermacht bzw. ihrer geheimdienstlichen Schutzorganisation(en), die ihre Methoden seit dem Zerfall der Sowjetunion keineswegs begrenzt und vernachlässigt, sondern im Gegenteil hochgradig verfeinert haben sowie ihren Wirkungskreis infolge des gefallenen eisernen Vorhangs weltweit ausgedehnt. Ich denke, es kann nicht schaden, sich das ab und zu mal bewusst zu machen. Und jetzt hör auch ich auf damit, sonst schieb ich noch Paranoia. Ruhigen Sonntagabend Dir und allen politisch Aktiven und Überwachten! Desperado |
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25.08.2013, 18:40 | #11 |
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Schluss mit lustig.
Manning interessiert mich genauso wenig wie die Zustände in Syrien oder irgendwelche Flüchtlingskinder oder vor Italiens Küste abgesoffene Boat People. Das mag hart klingen, aber wenn ich mir mein Leben sauer machen will, muss ich nicht allzu weit greifen. Probleme liegen vor jeder Haustür. Und wenn ich mich mit Problemen beschäftigen will, dann mit solchen, auf die ich Einfluss nehmen kann. Der Rest kann mir gestohlen bleiben. |
25.08.2013, 20:22 | #12 |
Kann man so sagen.
Denn das klingt nicht hart und ist es auch nicht, es ist einfach nur traurig, tieftraurig sogar. Zum Glück bin ich nie so weit gekommen, mich derart abschotten zu müssen, Gründe im persönlichen Leben hätte ich reichlich mehr als genug finden können, aber ich hab noch immer den Mut, das Elend und Unrecht der Welt an mich heranzulassen und die psychische Kraft, darunter zu leiden. Dieses Mitgefühl und diesen Zorn will ich bei aller Ohnmacht niemals missen, das wäre mein menschliches Ende. Schade, tut mir wirklich Leid für Dich, auch wenn Du sicher drauf verzichten kannst und es nicht so empfindest... aber auch das kann ich nicht ändern... |
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26.08.2013, 08:33 | #13 | |
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Zitat:
ich bin wirklich fassungslos über deine Meinung zum Geschehen. Ich kann dich und deine Denkweise, ohne jegliches Mitgefühl für andere Menschen, nur bedauern. Carina |
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26.08.2013, 08:37 | #14 | |
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Zitat:
für denen Kommentar, ich wollte schon verzweifeln. Aber du hast recht, wir können es nicht ändern, ich kann das nur bedauern. Menschen ohne jegliches Mitgefühl für andere sind mir ein Gräuel. Carina |
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26.08.2013, 09:09 | #15 |
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Hallo ihr Lieben,
ich freue mich über die rege Diskussion über ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Leider werde ich erst heute oder morgen Zeit haben, selbst daran teilzunehmen. Lieben Gruß Rosenblüte |
26.08.2013, 09:53 | #16 |
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26.08.2013, 15:47 | #17 |
The path to hell is paved with good intentions.
Greetings, Lucifer |
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26.08.2013, 17:02 | #18 |
Hallo Rosenblüte...
... Du kennst meine Meinung zu Chelsea und ihrem Wirken.
Sie war sehr mutig. Ich finde, Du hast die Situation in einem klaren Gedicht beschrieben, mit einem Wunsch am Ende, der schöner nicht sein könnte. Liebe Grüße, Jana |
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26.08.2013, 17:20 | #19 |
Noja, Mr. Manynames...
es ist ja nun kein guter Vorsatz, mit Entsetzen beobachten zu müssen, wie der grausame Bürgerkrieg in Syrien schier unaufhaltsam zu einem Krieg mit amerikanischer Beteiligung eskaliert, dessen Folgen im Gegensatz zu Jugoslawien, Afghanistan und Irak völlig unabsehbar sind, weil der Iran jetzt schon rumpoltert, Israel mobil macht und Russland die Bärenzähne fletscht. Das gefällt mir überhaupt nicht, und diesmal kann ich tatsächlich nicht die persönlichen Spätfolgen des kalten Krieges dafür verantwortlich machen, in dessen alptraumartigen Schatten ich die meiste Zeit meines Lebens verbrachte, was einen dann doch prägt... all you need is burn... Diesmal ist die Sache verdammt brandheiß und höllisch gefährlich... und irgendwie gerät mir dabei der beste Vorsatz des/der Manning und sein/ihr direkter Weg in die Hölle geringfügig ins Hintertreffen... sorry, Rosenblüte. Och ja, Carina, take it easy but take it! Desperado |
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26.08.2013, 17:31 | #20 |
R.I.P.
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26.08.2013, 23:00 | #21 | ||||
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Obama ist ein verdammter Heuchler!
"Im Wahlkampf 2008 wusste Obama das noch: Fehlverhalten des Staates publik zu machen, sei ein mutiger und patriotischer Akt, der Leben retten und das Geld der Steuerzahler sparen könne. Dazu müsse man jeden ermutigen und dürfe nicht versuchen, solches Tun zu unterdrücken. Die Whistleblower verdienten Schutz, sagte er damals." (Die Zeit) Chelsea Manning hat lediglich Daten weitergegeben und erhält 35 Jahre Knast, während die Kriegsverbrecher, deren Morde sie öffentlich gemacht hat, leer ausgehen. Chelsea Manning ist eine Heldin! Sie hat als Bürgerin eines Landes, das auf Zivilcourage großen Wert legt, sowohl die Kriegsverbrechen an Zivilisten bekannt gemacht als auch durch ihr Statement, dass sie eine Frau ist, den Transidenten auf der ganzen Welt den Rücken gestärkt. "Ein Justizsystem, das nicht zwischen Leaks an die Presse im öffentlichen Interesse und Verrat gegenüber dem Staat unterscheidet, wird nur unrechte Urteile fällen, es wird der Öffentlichkeit kritische Informationen, notwendig für demokratische Verantwortung, vorenthalten." (American Civil Liberties Union) In Deutschland hätte man sie allenfalls wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht verurteilen können, ein Vergehen, das mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe geahndet wird. Auch wäre es fraglich gewesen, ob sie überhaupt hätte verurteilt werden können, weil deutsche Juristen die Meinung vertreten, dass in einer demokratischen Gesellschaft das Offenbarwerden von Missständen innerhalb der Verwaltung nicht zwangsläufig als Gefährdung öffentlicher Interessen betrachtet werden kann. Zitat:
https://petitions.whitehouse.gov/pet...nning/L7zHZv4r Zitat:
Zitat:
Zitat:
Bradley E. Manning #89289 1300 N. Warehouse Road Fort Leavenworth, Kansas 66027-2304 Liebe Grüße Rosenblüte |
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26.08.2013, 23:36 | #22 |
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Für mich ist er immer noch Bradley Manning, und bei mir wäre er nicht so billig weggekommen. Den Landesverrat beging er als Mann und Soldat und trotz abgelegtem Eid. Was er von nun mit seinem Leib anstellt, ist eine völlig andere Sache. Tatsache ist, dass er immer noch männlichen Geschlechts ist. Ein pures Statemet, sich künftig unter einem Frauennamen zu vermarkten, ist mir selbst bei ideologisch höchster Willfährigkeit zu dünn.
Hätte ich einen hohen Posten beim U.S.-Militär, müsste mir in erster Linie am Schutz meiner Leute gelegen sein. Und da hat sich Manning als ein Risiko-Faktor erwiesen. Peinlich genug, dass Manning in einer untergeordneten Position überhaupt in die Lage kam, auf tausende Dokumente zugreifen und sie versenden zu könnem. Ich wette, dass dies noch ein Nachspiel haben wird. Denn diese Blamage, die sich das U.S.-Militär geleistet hat, wird noch zahlreiche Kolportagen nach sich ziehen. Ich kann und darf in meiner Anstellung in einer Anwaltskanzlei auch nicht aus dem Nähkästchen plaudern, denn ich habe eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben. Unsere Mandanten genießen vollen Schutz, und wenn ich Gesetzesübertretungen wittern würde, müßte ich den offziellen Rechtsweg gehen. Das wahllose Einstellen von zahllosen Dokumenten ins Internet wäre mit Sicherheit der falsche Weg. Und mit Mut hätte das am allerwenigsten zu tun. Der mutige Weg ist nämlich der durch die Instanzen, und der kann verdammt beschwerlich werden. Aber an den Instanzen-Weg hatte Manning nie gedacht. Der wollte die Welt kein Stück aufklären, sondern sich nur ein paar Minuten lang wichtig fühlen. |
27.08.2013, 10:47 | #23 |
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Was ein Glück, dass Du das nicht zu entscheiden hast, Ilka Maria.
Als ich das erste Mal ein Foto von Bradley Manning sah, dachte ich gleich, der sieht aber sehr feminin aus. Also wundert es mich nicht, wenn er sich nun geoutet hat und sich nun Chelsea nennen möchte. Eigentlich müsste er /sie einen Orden bekommen, dafür dass sie so mutig war, der möglichen Folgen für das Bekanntmachen wohlwissend, es dennoch getan hat. Jetzt ihr daraus einen Strick zu drehen und behaupten es wäre pure Eitelkeit und Profilsucht. das ist wirklich stark. Wer weiß, was Madame Merkel und ihre Minister uns alles verschweigen. |
27.08.2013, 10:51 | #24 | |
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Zitat:
Meinst du im Ernst, damit hätte man Manning durchkommen lassen? Das wäre doch sofort abgeblockt und verschwunden, samt Manning den man mundtot gemacht hätte. |
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27.08.2013, 11:03 | #25 |
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"... und Gott allein weiß, was jetzt geschieht - hoffentlich weltweite Diskussionen, Debatten und Reformen. Wenn nicht, sind wir als Gattung dem Untergang geweiht. Und ich gebe die Gesellschaft, in der wir leben, offiziell verloren. Die Reaktionen auf das Video (vom Apache-Angriff in Bagdad) haben mir viel Mut gemacht. CNN-Report war völlig überlaufen, Twitter ist explodiert. Wer das Video gesehen hat, wusste, dass etwas faul ist. Die Menschen müssen die Wahrheit erfahren, egal, wer sie sind, denn ohne Informationen kann die Öffentlichkeit keine fundierte Diskussion führen." (Chelsea Manning)
Die Worte einer Profilneurotikerin? Schwer vorstellbar! Chelsea Manning entschied sich während ihres Einsatzes als Computer-Analystin im Irak, Fakten zu Kriegsverbrechen, Folterungen, Korruption und geheimdienstlichen Intrigen in der internationalen Diplomatie öffentlich zu machen. Für diese mutige Tat wurde sie mehrfach ausgezeichnet und sogar für den Friedensnobelpreis nominiert. "Bradley Manning gehörte 2011, 2012 und 2013 zu den für den Friedensnobelpreis nominierten Personen. Der in Deutschland vergebene internationale Whistleblower-Preis ging 2011 unter anderem an die anonyme Person, die das Collateral Murder-Video der Öffentlichkeit zugänglich machte. Die Preisübergabe an den Whistleblower sollte erfolgen, sobald dessen Identität feststand, scheiterte jedoch dann an der Inhaftierung Mannings. Die Menschenrechtsorganisation Global Exchange, eine Nichtregierungsorganisation mit Sitz in San Francisco, verlieh Manning 2012 ihren Publikumspreis. 2013 wurde Manning mit dem Sean MacBride Peace Prize ausgezeichnet." (Wikipedia) Exposing crimes is not a crime! Free Chelsea Manning! Gruß Rosenblüte |
27.08.2013, 11:15 | #26 |
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Der Typ ist völlig durchgeknallt. Seit die Menschheit besteht, gibt es grausame Kriege - bis heute kann ich aber keine Anzeichen dafür entdecken, dass "wir als Gattung dem Untergang geweiht" sind. Im Gegenteil: Die Weltbevölkerung wächst weiter. Und was den Friedensnobelpreis angeht, wissen wir ja seit der Verleihung an Obama, was er wert ist: nichts.
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27.08.2013, 11:21 | #27 | |
Zitat:
Dann würde ich mal die Äuglein öffnen an Deiner Stelle. Die Menschheit, geht unter, die Menschlichkeit ist schon mal voraus gegangen, und die Überbevölkerung ist ein Hauptgrund dafür. Was den Friedensnobelpreis angeht, so ist er nichts mehr wert, seit Obama ihn bekommen hat, weil er nicht Bush heißt, da gebe ich Dir Recht. |
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27.08.2013, 11:23 | #28 |
Also ich finde Chelsea sehr mutig. Ich denke nicht, dass sie das getan hat, um sich wichtig zu fühlen, und auch das Quting basiert meiner Meinung nach nicht darauf. Sie ist eine mutige Frau, und hat nur die Wahrheit gesagt. Ich finde eigentlich, dass die, die Wahrheit bestrafen bestraft gehören. Nicht die, die Wahrheit sprechen..
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27.08.2013, 11:30 | #29 |
R.I.P.
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Eigentlich kein Wunder, daß sich der andre "Verräter" versteckt und strikt nicht in die U.S.A. zurückwill -
er weiß, was auf ihn wartet. Wozu die Aufregung: Spione gabs immer und wird es immer geben. Mal sind sie Helden, mal sind sie die Schlimmsten, die es gibt. In einem Jahr ist Gras drüber gewachsen. |
27.08.2013, 11:36 | #30 |
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Du irrst. Die Menschen gingen in früheren Jahrhunderten wesentlich grausamer und rücksichtsloser miteinander um als heute, und dazu bedurfte es nicht unbedingt eines Krieges, dazu genügte der Meute ein Marktplatz. Empathie war ihnen völlig fremd. Was wir darunter verstehen, konnte sich erst seit der Aufklärung entwickeln und wäre ohne die späteren Demokratisierungsprozesse wahrscheinlich nicht so weit gediehen. Es ist eine durch Zahlen belegbare Tatsache, dass im Lauf der Menschheitsgeschichte die Bereitschaft zur Gewalt immer mehr abgenommen hat.
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27.08.2013, 11:39 | #31 |
Also, nichts gegen Snowden, Mannings und dergleichen rechtschaffene und gewissenhafte "Enthüller", die bereit sind, den vollen Preis für ihr von Machtseite her zwingend logischerweise unbeliebtes und geächtetes Engagement zu zahlen...
aber die Apache waren das nicht!!! Nur um das mal klarzustellen.
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27.08.2013, 11:58 | #32 |
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Du meinst, die Apachen waren es nicht? Aber die Amerikaner.
http://www.spiegel.de/politik/auslan...-a-724482.html Einige Beiträge hier zeugen von Gefühllosigkeit und Ohnmacht. Aber wir dürfen den Kampf um Frieden, Wahrheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit niemals aufgeben. Möge uns Chelsea Manning ein Vorbild sein! Gruß Rosenblüte |
27.08.2013, 12:50 | #33 |
Aber es ist doch bezeichnend, Rosenblüte,
dass für derlei Kriegsverbrechen immer die Indianer herhalten müssen. Apache, Geronimo... auf einmal sind sie wieder für was zu gebrauchen. Nönö, ich versteh Dich schon, Dein Engagement in allen Ehren! Desperado |
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