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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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21.08.2007, 17:43 | #1 |
Sommer, die gerne jemand anderes wäre
Kleiner Sonnenschein, mach schnell
die Vesperbrote blitzbelegte Feuchte. Und ziehe bitte deine Schuhe aus. Lass Wasserfarbenkästen liegen, falls deine Schwester danach fragt. Vergiss nicht, dass die Mittagszeit in Freude zu uns hastet. Vergiss nicht, dass das pflichtbewusste Mädchen seine Rolle ohne Kostümierung spielt. Meine Geschichte ist zwar aus. Und unsere Vernunft am Ende angekommen, obwohl wir dachten, dass sie nie zurück nach Hause weiß. Doch glaube ich, ich könnte schon das angenehme Fazit in dir sehen, in dem du deinem Wesen widersprichst. Nun komm und geh' und prall auf unverschlissene Pianotasten mit geschickten Zitterfingern. Und reize angestaute, anvertraute Halme aus paratem Lehm. Ich denke viel an dich, das Taschentuch und deren Sommer in der Hand. ___________________________________________ Für Yve |
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28.08.2007, 10:33 | #2 |
Hey Wolfi
Erst mal herzlichen Dank für die Widmung. Ich fühl mich sehr geehrt! So, nun zum Text: Am Anfang fand ich es recht...suspekt, weil ich die einzelnen Bilder nicht so recht zum Titel zuordnen konnte. Nach mehrmaligen Lesen lichtet sich das Durcheinander aber. Die Bilder beschreiben auf tolle Weise das tägliche Geschehen. Allerdings habe ich doch noch eine Frage: Was bedeutet: "Meine Geschichte ist aus."? Ich denke das ist ein sehr zentraler Satz und dadurch, dass ich da nicht ganz mitkomme, geht mir viel Unentdecktes verloren an deinem Text. Yve |
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31.08.2007, 13:57 | #3 |
Hi Yve!
Ich fand es an der Zeit... Wie gesagt, der Text beschreibt eine morgentliche Situation in der die Mutter des Sommers ihr Kind aus dem Haus treiben will, damit es seinen üblichen Aufgaben nachkommt. Das Kind ist klein, und würde lieber etwas anderes tun, als Sommer zu sein. Einige Sätze sind doppeldeutig, der "Meine Geschichte ist jetzt aus" besonders. Man kann ihn zum Beispiel so deuten, dass die Zeit des Geschichtenvorlesens vorbei ist, und jetzt der Ernst des Lebens mit der Aufgabe Sommer zu sein beginnt. Oder man kann ihn so verstehen, dass die Mutter ihr Leben gelebt hat, und jetzt selber nicht mehr Sommer sein kann. Als wir am Dienstag durch eine ehemalige Stasi-Haftanstalt geführt worden sind, und der Referent seinen Vortrag beendet hatte, dachte ich aber auch, dass das 2. Drittel genau aus seinem Mund stammen könnte, wobei ich die Sache ja schon auf das Thema Sommer ausgelegt habe. Ich selbst mag die Doppeldeutigkeit des "geschickten" und den Schlußsatz. Habe mir Mühe gegeben. Lieber Gruß Wolfgang |
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04.09.2007, 11:18 | #4 |
Ich hatte den Satz auch eher auf die Mutter ausgelegt, dass für sie diese "Arbeit" zu Ende ist und sie somit ihre Erfahrungen usw. ihrem Kind weitergibt und es irgendwie mit Pflichten erdrückt. Das Mädchen ist aber so viel Verantwortung noch nicht gewachsen und möchte deshalb ein ganz normales Kind sein.
So hab ich das Ganze verstanden Dann lag ich ja doch recht richtig Yve |
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